Immac Holding Insolvenz belastet Hannoversche Volksbank stark

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Die Insolvenz der Immac Holding belastet die Hannoversche Volksbank erheblich. Die veränderten Marktbedingungen hatten das Unternehmen in große Schwierigkeiten gebracht. Die Insolvenz der Hamburger Immobiliengesellschaft Immac Holding hat die Hannoversche Volksbank in eine schwierige Lage gebracht. Die Genossenschaftsbank war 2023 mit 75 Prozent zur größten Anteilseignerin bei Immac geworden, wie das "Handelsblatt" berichtet. Nun drohen ihr durch die Schieflage des Unternehmens hohe finanzielle Belastungen. Laut dem jüngsten Konzernabschluss hatte die Volksbank den Firmenwert der Immac für das Jahr 2023 noch mit rund 40 Millionen Euro angesetzt. Die Bank erklärte, sie nehme ihre Verantwortung als Gesellschafterin ernst und stehe im Austausch mit allen relevanten Akteuren, um die Restrukturierung zu unterstützen. Österreich: Skigebiet steht vor Pleite Nach Insolvenz der Firma: Muss ich die einmalig gezahlte Betriebsrente voll versteuern? Die Immac Holding hatte vergangene Woche beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel des Verfahrens sei es laut dem vorläufigen Sachwalter Stefan Denkhaus, mögliche Sanierungswege zu prüfen. Andere Unternehmensteile der Immac-Gruppe sind nicht betroffen. Vollständige Neuplanung notwendig Bereits in der Vergangenheit hatte die Volksbank Immac über eine Tochtergesellschaft finanziell unterstützt, insbesondere im Bereich von Pflegeimmobilien. Noch im Jahr 2022 war sie davon ausgegangen, dass aus den laufenden Projekten keine nennenswerten Risiken entstehen würden. Inzwischen wurde jedoch eingeräumt, dass die Eigenverwaltung eine vollständige Neuplanung notwendig mache. Im Geschäftsbericht hieß es zudem, die Bank habe Liquiditätsengpässe der Immac durch Kreditlinien der Konzernmutter abgefangen. Angaben zur Höhe der bisherigen Unterstützung oder zur aktuellen Bewertung machte die Bank nicht. Eine erneute Bewertung sei im Rahmen der Abschlussarbeiten für 2025 vorgesehen. Rahmenbedingungen am Markt stark verschlechtert Immac war seit 1997 im Markt für Pflegeimmobilien aktiv und verwaltete über 130 Fonds mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro. Im Frühjahr 2023 hatte Gründer Marcus Schiermann einen Großteil der Gesellschaftsanteile an ein Bankenkonsortium abgegeben. Die Volksbank beteiligte sich laut eigenen Angaben über einen Aktienkaufvertrag im Zuge einer Nachfolgeregelung. Ihr Ziel war es, das regionale Geschäftsmodell auszuweiten und Synergien zu nutzen. Doch die Rahmenbedingungen am Markt hatten sich zuletzt stark verschlechtert. Laut Denkhaus führten Pandemie, Inflation , Zinswende und Baukostensteigerungen zu einem deutlichen Rückgang der Projektumsetzungen. Die daraus resultierenden Liquiditätsprobleme hätten Immac nachhaltig geschwächt. "Blumenstrauß an Problemen" Auch der Fondsanalyst Stefan Loipfinger sieht bereits seit 2023 Anzeichen für wachsende Schwierigkeiten: Immac habe sich mit der Restrukturierung mehrerer Fondsgesellschaften beschäftigt, nun zeige das Insolvenzverfahren jedoch ein anderes Bild. Er sprach gegenüber dem "Handelsblatt" von einem "Blumenstrauß an Problemen". Kritik richtet sich auch an die Hannoversche Volksbank selbst. Sie habe sich bei der Übernahme möglicherweise verspekuliert, so Loipfinger. Die Kommunikation über die Eigentumsverhältnisse sei unzureichend gewesen. Die genaue Rolle der Betreiberinsolvenzen für die jetzige Entwicklung sei derzeit noch unklar. Immac reagierte auf eine Anfrage der Zeitung nicht. Die verbliebene Gesellschafterin Profunda erklärte lediglich, sich momentan nicht äußern zu wollen.
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