Insolvenz: Autozulieferer DMB Metallverarbeitung zahlungsunfähig | Sachsen

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Der Automobilzulieferer aus dem Erzgebirge ist zahlungsunfähig. Die Hintergründe zeigen, wie tief die Krise der Branche Sachsens Mittelstand trifft. Die DMB Metallverarbeitung GmbH aus Grünhain-Beierfeld hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Chemnitz stimmte dem Antrag des traditionsreichen Zulieferers in der vergangenen Woche zu. Rund 70 Beschäftigte sind betroffen, berichtet die "Sächsische Zeitung". Seit September ist das 1962 gegründete Unternehmen zahlungsunfähig. Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Christian Krönert, Jurist der Kanzlei Schultze & Braun, sei ein drastischer Umsatzrückgang der Hauptgrund für die Krise. Die deutsche Autoindustrie befinde sich in der größten Umbruchsituation ihrer Geschichte. "Das hat massive Auswirkungen auf den sächsischen Mittelstand", erklärte Krönert. Busunternehmen insolvent: 20 Fahrzeuge fehlen In Mecklenburg-Vorpommern: Stadtwerke verkünden pleite Gemeinsam mit dem Sanierungsexperten Dirk Herzig erarbeitet Krönert nun einen Restrukturierungsplan. Der Geschäftsbetrieb läuft zunächst weiter. Löhne und Gehälter seien für August bis Oktober durch das Insolvenzgeld abgesichert, die Belegschaft informiert. Erste Rückmeldungen von Kunden und Lieferanten sind laut Krönert positiv. Bereits im Vorjahr hatte die Geschäftsführung reagiert und die Personalstruktur angepasst. Dennoch blieb die Auftragslage angespannt. Vorratsaufträge blieben aus, neue Bestellungen gingen seltener ein. "Notwendige Entscheidung" Michael Koslow und Michael Riedel, beide in der Geschäftsführung, sprachen von einer "schweren, aber notwendigen Entscheidung". Man wolle die Chance nutzen, den Betrieb zu optimieren. Ziel sei es, das Unternehmen mit seiner fast 65-jährigen Geschichte langfristig zu sichern. DMB entstand einst aus einem Betrieb für Auspuffanlagen und Sturmlaternen, war Teil des früheren IFA-Kombinats und entwickelte sich nach der Wende zum Spezialisten für Metallbaugruppen. Hauptgesellschafter ist Michael Koslow, der das Unternehmen 2011 mit Unterstützung des Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen übernahm. Auch eine Tochter der Sparkasse Vogtland ist beteiligt.
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