Insolvenz: Fleischerei Kempe aus Olbernhau schließt alle Filialen

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Ein Insolvenzverfahren brachte nicht die erhoffte Rettung. Der Traditionsfleischer Kempe aus dem Erzgebirge macht nun dicht – nach 136 Jahren. Die Fleischerei Kempe GmbH aus dem erzgebirgischen Olbernhau wird ihren Betrieb bis Ende Februar 2026 vollständig einstellen. Das Traditionsunternehmen aus dem Ortsteil Blumenau steht damit vor dem endgültigen Aus – rund 135 Jahre nach seiner Gründung. Das berichtet die "Freie Presse". Das Insolvenzverfahren war Anfang November offiziell eröffnet worden, doch eine Rettung des Betriebs ist gescheitert. "Leider hat sich kein Investor gefunden", erklärte Insolvenzverwalter Frank Milimonka der Zeitung. Zwar habe es zwischenzeitlich vielversprechende Gespräche gegeben, am Ende sei jedoch keine tragfähige Lösung zustande gekommen. Damit sei auch eine Fortführung der Fleischerei ausgeschlossen. Drohende Insolvenz : Obamas Lieblings-Burger-Kette schließt erste Filiale In Supermärkten erhältlich: Elektrolyt-Getränkehersteller meldet Insolvenz an Einige Beschäftigte bereits in anderen Betrieben untergekommen Die Abwicklung des Unternehmens hat bereits begonnen: Die Filiale in Lengefeld ist geschlossen, der Standort in Marienberg soll am Freitag folgen. Bis spätestens Ende Februar 2026 sollen alle verbliebenen Betriebsstellen den Betrieb einstellen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bis dahin noch angestellt sind, müssen laut Milimonka mit Kündigungen rechnen. Einige Beschäftigte hätten das Unternehmen bereits verlassen, um andernorts Arbeit aufzunehmen. Trotz der bevorstehenden Schließung soll die Produktion vorerst weiterlaufen. Insbesondere für das anstehende Weihnachtsgeschäft sei geplant, die Herstellung von Bratwürsten und anderen Spezialitäten wie gewohnt fortzusetzen, berichtet die "Freie Presse". Verbindlichkeiten im mittleren sechsstelligen Bereich Die finanzielle Situation des Unternehmens ist angespannt: Mehr als 50 Gläubiger seien von der Insolvenz betroffen, die Verbindlichkeiten lägen im mittleren sechsstelligen Bereich, so der Insolvenzverwalter. Auch nach der Schließung des letzten Standorts werde das Verfahren weiterlaufen – unter anderem, um das verbliebene Vermögen zu verwerten. Gegründet wurde die Fleischerei im Jahr 1889 von Herrmann Kempe. Über vier Generationen blieb der Betrieb in Familienbesitz und wurde in den letzten Jahrzehnten von Walter Kempe sowie Volker und Gabriele Straßberger geführt. Die Fleischerei war im Erzgebirge überregional bekannt – mehrfach wurde sie für ihre Produkte ausgezeichnet, darunter für den "besten Knacker Sachsens".
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