Fußballprofis verdienen in der Regel etwas mehr als der Durchschnitt. Das war bei Max Kruse nicht anders. Nun legte der Ex-Stürmer sehr detailliert seine Einkünfte offen. Einmal hatte Max Kruse etwas im Taxi liegen gelassen. Nach einem Abend im Casino und anschließender Fahrt ins Restaurant, bei der er von zwei Damen begleitet wurde ("Ich musste in der Mitte sitzen"). 2015 war das. In dem Rucksack, den der damalige Bundesligaprofi im Kofferraum vergaß, steckten 75.000 Euro Bargeld. Kruse stellte Anzeige gegen den Taxifahrer, doch das Geld blieb verschwunden. Von seinem Verein bekam er anschließend – kein Witz – eine Geldstrafe aufgebrummt. Bis heute ist nicht bekannt, ob Kruse das Bußgeld wegen seines nächtlichen Amüsier-Ausflugs erhielt, oder weil er relativ sorglos mit seinem Vermögen umging. Die Episode gehört inzwischen zur Kruse-Folklore. Er selbst hat sie später oft zum Besten gegeben. Bekannt ist seit dieser Woche auch, was Kruse während seiner Laufbahn als Fußballer an Gehältern bezog. Darüber plauderte der ehemalige Spitzensportler nun im Podcast "Flatterball" ausgiebig. Auch, wenn er betonte, sich ansonsten nicht immer an alles erinnern zu können, daran aber schon – und dann nannte der 37-Jährige konkrete Zahlen. Beim VfL erhielt er 300.000 Euro Monatsgehalt So habe er 2006 bei den Amateuren von Werder Bremen 1.250 Euro im Monat verdient. Mit der Unterschrift unter seinen ersten Profivertrag im Jahr 2007 waren es dann schon 6.000 Euro. Nach drei Jahren an der Weser zog es den Schleswig-Holsteiner 2009 zum Revierklub FC St. Pauli , der damals in der 2. Liga kickte. Dort kassierte Kruse zunächst 12.000 Euro und später 18.000 Monatsgehalt, beim SC Freiburg , für den er ab 2012 in der Bundesliga auflief, stieg Kruses Salär dann auf 30.000 Euro. Ein Jahr später verpflichtete Borussia Mönchengladbach den Stürmer. Nun wurden die Beträge auf den Kontoauszügen sechsstellig. 100.000 Euro überwies die Elf vom Niederrhein dem torgefährlichen Angreifer. Kruse zahlte das millionenschwere Jahresgehalt mit 25 Treffern und 22 Vorlagen in 77 Spielen für die "Fohlen" zurück. Einmal in der obersten Etage der Leistungsvergütung angekommen, ging es weiter. "Danach kam Wolfsburg, das waren 250.000. Dann Werder Bremen, auch 250.000", so Kruse in dem Podcast, den er gemeinsam mit seinem ehemaligen Werder-Mitspieler Martin Harnik betreibt. Kruse wechselte dann in die türkische Süper Lig, wo er bei Fenerbahce Istanbul 300.000 Euro im Monat erhielt. Kruse in Paderborn: "Was hat mich da geritten?" Doch damit war zumindest finanziell der Gipfel erreicht. Sportlich lieferte der Ex-Nationalspieler zwar weiterhin zuverlässig Scorerpunkte im zweistelligen Bereich, doch zurück in der Bundesliga bekam er bei Union Berlin "nur" noch 125.000 Euro – dafür flog ihm die uneingeschränkte Liebe der Fans an der Alten Försterei zu. Weil er sich von echter Liebe aber offenbar nichts kaufen konnte, wechselte er nach nur einer Saison abermals nach Wolfsburg – des Geldes wegen, wie er schon damals freimütig einräumte. 300.000 Euro Monatsgehalt zahlte ihm der Werksclub. Die Union-Fans bat er um "Verständnis für meine Entscheidung, ein Angebot, das langfristig und hoch dotiert ist, anzunehmen". Das Verständnis der "Eisernen"-Anhängerschaft hielt sich allerdings in Grenzen. Nicht wenige Unioner warfen ihm Verrat vor und hätten ihn wohl am liebsten auf den Mond geschossen. Kruse reagierte gelassen: "Ist mir latte, ob man mich Söldner nennt", sagte der passionierte Gamer bei der Streamingplattform Twitch. Im Rückblick wundert sich der Bundesligaprofi darüber, dass er im Herbst seiner Karriere dann beim SC Paderborn anheuerte. Obwohl es dort kaum was zu verdienen gab. "Und dann zu Paderborn, das waren 30.000 brutto. Von 300 auf 30, was hat mich da geritten?", sagte Kruse im Podcast. Die Euphorie bei den Ostwestfalen über das Kurz-Engagement des Stürmers dürfte sich auch in Grenzen gehalten haben: Kruse gelang im Paderborn-Trikot kein Tor und gerade mal eine Vorlage. Nach fünf Monaten, in denen er fünfmal auf dem Feld stand, und 150.000 Euro brutto war das Abenteuer wieder erledigt. Seinen vorzeitigen Abgang beim Zweitligisten kommentierte Kruse gewohnt unverblümt: "Ich würde nicht sagen, dass ich jetzt Paderborn-Fan bin, aber ich drücke euch die Daumen".