Trotz langer Unternehmensgeschichte und Prestigeprojekten ist die Roschmann Konstruktionen aus Stahl und Glas GmbH pleite. Auf die Beschäftigten wartet nun die Kündigung. Für das traditionsreiche Unternehmen Roschmann Konstruktionen aus Stahl und Glas GmbH in Gersthofen konnte im laufenden Insolvenzverfahren keine zukunftssichere Lösung gefunden werden. Das Unternehmen, das seit 1952 am Standort besteht und zur international tätigen Roschmann-Gruppe gehört, musste nun seinen rund 100 Beschäftigten Kündigungen aussprechen. Wie der Insolvenzverwalter Alexander Zarzitzky mitteilte, soll jedoch ein Kernteam damit betraut werden, laufende Projekte noch abzuschließen. Höchststand in Deutschland: Versicherer warnt vor weltweitem Anstieg von Insolvenzen Debatte um Zigarettenverbot in der EU: "So wahnsinnig kann doch niemand sein" Das reguläre Insolvenzverfahren war am 1. Oktober eröffnet worden, nachdem in einem vorherigen Prozess bereits die Suche nach neuen Investoren für das Unternehmen gescheitert war. Das Unternehmen ist unter anderem durch den Bau markanter Fassaden, wie etwa der Glasverkleidung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main , bekannt geworden. Auch verschiedene Museen in den USA sowie das Fußballstadion in Augsburg wurden von der Unternehmensgruppe mit gebaut. Rettung für Roschmann Glas Neben der insolventen Gesellschaft Konstruktionen aus Stahl und Glas wurden auch für drei weitere Firmen der Roschmann-Gruppe Verfahren eröffnet – mit unterschiedlichen Perspektiven. Für die Roschmann Glas GmbH mit rund 50 Beschäftigten konnte eine Fortführungslösung gefunden werden: Der Geschäftsbetrieb geht an ein Unternehmen aus dem Verbund der österreichischen Ertl Glas AG über. Die übrigen internationalen Tochtergesellschaften der Gruppe in Großbritannien , den USA und Frankreich sind von den Insolvenzverfahren nicht betroffen. Der Insolvenzverwalter Zarzitzky nannte eine Vielzahl an Gründen, die die wirtschaftliche Krise der Gruppe erklären könnte. Trotz jahrelanger Versuche, das Unternehmen zu restrukturieren, verschärften sich die finanziellen Probleme zu Beginn des Jahres erneut. Unter anderem seien dafür eine schwache Marktentwicklung, ein rückläufiges Auftragsvolumen und die Verzögerung einzelner Projekte verantwortlich.