In den USA wurde erstmals ein mutiertes Jeilongvirus gefunden. Der Weg dorthin war alles andere als gewöhnlich. Wissenschaftler der Universität Florida haben das erste Jeilongvirus in den Vereinigten Staaten nachgewiesen. Zuvor war dieses vorrangig in Afrika und Asien, weniger häufig auch in Europa und Südamerika festgestellt worden. Das Besondere: Der Virologe Dr. John Lednicky war nur dank seiner Hauskatze auf das Virus gestoßen. Die Entdeckung veröffentlichte er nun im englischsprachigen Fachblatt "Pathogens". Forscher entdeckt exotisches Virus – dank seiner Katze Demnach brachte die schwarze Kurzhaarkatze eine tote Maus ins Haus. Daran ist erst einmal nichts ungewöhnlich, schließlich war Pepper – so ihr Name – ein geschickter Jäger. Doch der Virenexperte Lednicky vermutete, dass die Maus Träger des Hirschpockenvirus sein könnte. Er brachte das Nagetier daher zu Testzwecken in sein Labor an der Universität Florida. Dort entdeckten Lednicky und sein Team, dass die Maus nicht das Hirschpockenvirus beherbergte, sondern das in den USA bis dato nicht existierende Jeilongvirus. Mehr noch: Das Virus unterschied sich genetisch stark von anderen Jeilongviren. Die Forscher vergaben deshalb die neue Bezeichnung Gainesville-Nager-Jeilong-Virus 1. "Wir hatten nicht mit einem Virus dieser Art gerechnet, und die Entdeckung spiegelt die Erkenntnis wider, dass viele Viren, die wir nicht kennen, in Tieren zirkulieren, die in unmittelbarer Nähe zum Menschen leben", erklärten sie laut Fachartikel. Lesen Sie auch: Forscher entdecken mehr als 160.000 neue, rätselhafte Viren Jeilongvirus – auch für Menschen gefährlich? Das Jeilongvirus gehört zur Familie der sogenannten Paramyxoviridae, zu der auch Viren wie Masern und Mumps zählen. Bislang wurde es vor allem in asiatischen Fledermausarten und Flughunden entdeckt. Der Erreger verursacht Atemwegssymptome, die potenziell auf andere Säugetiere übertragbar sind, und könnte daher auch ein Risiko für den Menschen darstellen. Das Jeilongvirus ist allerdings noch wenig erforscht, sodass weitere Studien zu Übertragungswegen und Auswirkungen auf die Gesundheit notwendig sind.