Der kantige Kia EV5 hat auf der IAA Mobility in München seine Europapremiere. Nun gibt es Details zu den Stärken und zum Marktstart des elektrischen Koreaners. Seit einiger Zeit ist der Kia EV5 bereits in China unterwegs. Nun steht das Kompakt-SUV vor seinem europäischen Debüt: Auf der IAA Mobility in München Anfang September wollen die Koreaner das neue Modell erstmals hierzulande präsentieren. In den Handel kommt der EV5 jedoch erst zum Jahreswechsel 2025/26. In stark umkämpftem Segment unterwegs Der EV5 basiert auf der Electric-Global Modular Platform (E-GMP) und reiht sich ins stark umkämpfte Segment der kompakten Elektro-SUVs ein – derzeit die größte Fahrzeugklasse in Europa. Auffällig sind die kantige Silhouette des 4,62 Meter langen SUVs, die markante D-Säule und die "Star Map"-Lichtsignatur an Front und Heck. Je nach Ausstattung fährt der EV5 auf 18- oder 19-Zoll-Felgen. Im Innenraum dominiert ein offenes Raumgefühl. Zwei 12,3-Zoll-Bildschirme und ein zusätzliches 5,3-Zoll-Touchfeld für die Klimabedienung stehen im Zentrum des Armaturenbretts. Kartenupdates und Funktionen kommen "Over the Air", also per Internet. Das Navigationssystem bezieht Live-Daten vom Server, um aktuelle Routenempfehlungen zu geben. Zudem bietet der EV5 digitale Komfortfunktionen wie einen Autoschlüssel per Smartphone, Fingerabdrucksensor und ein Harman/Kardon-Soundsystem. Die Rücksitze lassen sich vollständig umlegen, wodurch eine ebene Ladefläche von bis zu zwei Metern entsteht. Hinzu kommen eine ausziehbare Mittelkonsole und zahlreiche Ablagefächer. Vordersitze mit Massagefunktion, Sitzheizung und -lüftung sowie eine vierfach einstellbare Lendenwirbelstütze gehören je nach Version zur Ausstattung. Für das Interieur verwendet Kia recycelte Materialien. Reichweite und Ladezeiten Die Langstreckenversion des EV5 ist mit einer 81,4-kWh-Batterie ausgestattet und soll bis zu 530 Kilometer weit kommen (WLTP, bei 18-Zoll-Rädern). Unter idealen Bedingungen dauert das Schnellladen von 10 auf 80 Prozent rund 30 Minuten. Anders als der EV6 nutzt der EV5 eine 400-Volt-Architektur, die deutlich kostengünstiger ist, aber nicht ganz so hohe Leistungswerte vorweisen kann. Ein "Smart Regeneration System" unterstützt die Energierückgewinnung: Es passt mithilfe von Navigationsdaten Bremskraft und Geschwindigkeit automatisch an – etwa vor Kurven oder Kreisverkehren. Auch ein "i-Pedal"-Modus für Einpedalbetrieb ist vorhanden: So lässt sich die Energierückgewinnung so stark einstellen, dass man im Stadtverkehr kaum noch aufs Bremspedal treten muss, da das Auto beim Loslassen des Fahrpedals bis zum Stillstand verzögert. Damit der Akku auch bei winterlichen Temperaturen effizient arbeitet, hat Kia die Heiz- und Kühlsysteme überarbeitet. Die Kabine lässt sich schneller erwärmen, die Akkuleistung bleibt stabil – ein Punkt, den der Hersteller mit Blick auf europäische Klimazonen besonders betont. Strom abgeben statt nur laden Der EV5 kann über die sogenannte Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) externe Geräte mit bis zu 3,6 kW versorgen – wahlweise über eine Steckdose im Innenraum oder einen Adapter am Ladeanschluss. Für zukünftige V2X-Anwendungen (etwa Rückspeisung ins Stromnetz) ist die Hardware bereits vorhanden, die Nutzung hängt jedoch von der regionalen Infrastruktur ab. Assistenzsysteme auf dem neuesten Stand Ein Frontkollisionswarner erkennt beim Abbiegen den Querverkehr, kann bremsen oder ausweichen. Auch Totwinkel- und Spurwechselassistenten greifen aktiv ein. Der Remote-Parkassistent ermöglicht ferngesteuertes Ein- und Ausparken. Der Autobahnassistent passt das Tempo vor Kurven automatisch an und wechselt auf Wunsch selbstständig die Spur. Beim Spurfolgeassistenten nutzt das System auch vorausfahrende Fahrzeuge, wenn Fahrbahnmarkierungen fehlen. Wichtig für alle, die von den vielen gesetzlich vorgeschriebenen Pieptönen genervt sind: Laut Kia soll der Tempowarner nach Rückmeldungen europäischer Kunden dezenter klingen. Die Preise für den neuen EV5 sind noch nicht bekannt, dürften aber bei rund 40.000 Euro starten.