Kind muss ständig auf Toilette – Ursachen

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Bauchschmerzen, Unwohlsein und häufige Toilettengänge: Wenn Kinder solche Symptome zeigen, könnte es sich um eine Erkrankung handeln. "Mein Bauch tut so weh!" – Diese Klage ihres Kindes kennen die meisten Eltern, vor allem wenn es noch klein ist. Solche Schmerzen sind oft diffus, vor allem wenn das Kind keine weiteren Krankheitssymptome wie Übelkeit oder Fieber hat. Meist verschwinden die Beschwerden nach kurzer Zeit von allein. Treten die Bauchschmerzen aber über einen längeren Zeitraum und in Verbindung mit häufigen, unregelmäßigen Toilettengängen auf, kann ein Reizdarm die Ursache sein. Mehr zu den möglichen Anzeichen und Ursachen lesen Sie in diesem Artikel. Schon Kinder können an einem Reizdarm leiden Das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) kann prinzipiell in jedem Alter auftreten – allerdings ist die Diagnose bei Kindern mit großer Vorsicht zu stellen. Der Grund: Im Alter bis etwa zehn Jahren können sie ihre Beschwerden häufig nur schlecht beschreiben und lokalisieren. Gelegentliche Bauschmerzen, auch in Verbindung mit kurz anhaltendem Durchfall oder Verstopfung, sind daher noch kein eindeutiger Hinweis auf ein Reizdarmsyndrom. Liegt tatsächlich ein RDS vor, sind die am häufigsten auftretenden Symptome bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen: Blähungen Verstopfung Durchfall Oberbauchschmerzen Krämpfe Appetitlosigkeit Sodbrennen unregelmäßiger Stuhlgang veränderte Stuhlkonsistenz Typisch sind außerdem Schleimablagerungen im Kot. Oft fühlen Kinder sich nach dem Gang auf die Toilette trotzdem nicht vollends entleert oder sehr aufgebläht und verspüren weiterhin Stuhldrang. Diagnose des Reizdarmsyndroms durch "Ausschlussverfahren" Halten solche Beschwerden etwa zwei Monate an und treten mindestens ein Mal wöchentlich auf, ist dies ein zusätzlicher Anhaltspunkt für einen Reizdarm. Dabei handelt es sich um eine funktionelle Erkrankung des Verdauungstraktes, bei der die Funktion des Darms chronisch gestört ist. Bei einem Verdacht sollten Eltern ihr Kind einem Arzt vorstellen. Dieser wird durch verschiedene Untersuchungen feststellen, ob die Symptome durch einen Reizdarm oder andere Krankheiten hervorgerufen werden. Das Reizdarmsyndrom kann nur durch das Ausschlussverfahren diagnostiziert werden. Psychische Belastungen schlagen auf den Darm Genauso uneinheitlich wie die Symptome sind die Ursachen für diese Darmerkrankung. Eine besondere Bedeutung kommt dem psychosozialen Umfeld der Patienten zu. Schulkindern, die häufig über Bauch- oder auch Kopfschmerzen klagen, können etwa die Belastungen in der Schule besonders zu schaffen machen. Aber auch Konflikte in der Familie können Auslöser für Krankheiten wie RDS sein. Neben psychischen Gründen kann eine genetische Veranlagung für das Reizdarmsyndrom verantwortlich sein. Aber auch bakterielle Infektionen können die Krankheit "anschieben". Insbesondere nach der Einnahme von Antibiotika kann es zu einer Fehlbesiedlung mit "falschen" Bakterien kommen, sodass die Balance der Darmflora nachhaltig gestört wird. Welche Therapie beim Reizdarmsyndrom helfen kann Bei der Behandlung des Reizdarms geht es vor allem darum, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern. Eine Heilung des RDS ist nicht möglich. In der Regel werden die Ernährungsgewohnheiten angepasst und mehr Bewegung in den Alltag integriert. Medikamente kommen bei Kindern mit Reizdarmsyndrom nur selten zum Einsatz, Manchmal ist begleitend zur Behandlung auch eine Psychotherapie ratsam. Dabei geht es darum, das Selbstwertgefühl des Kindes zu stärken und Strategien zu finden, um etwa mit Schulstress oder anderen Problemen, die die Symptome verstärken, besser umgehen zu lernen. Hilfreich ist es außerdem, wenn die Eltern dem Kind anhand von Büchern oder Internetseiten die komplexen Funktionen des Verdauungstrakts erklären. So kann es besser verstehen, was in seinem Bauch los ist.
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