Therese Johaug ist vierfache Olympiasiegerin. Die Spiele 2018 verpasste sie jedoch wegen einer Dopingsperre. Nun spricht sie über den Fall der deutschen Athletin Victoria Carl. Therese Johaug hat im Langlauf so ziemlich alles gewonnen, was möglich ist. Die Norwegerin ist vierzehnfache Weltmeisterin und vierfache Olympiasiegerin. Bei den Winterspielen 2010 gewann sie Gold über die 4x5 Kilometer. 2022 stand sie sogar dreimal auf dem Podest ganz oben. Nur an den Winterspielen 2018 durfte die 37-Jährige wegen einer Dopingsperre nicht teilnehmen. Vor wenigen Tagen wurde der positive Dopingtest der deutschen Langläuferin Victoria Carl bekannt. Dazu hat sich Johaug nun geäußert. "Scheint dem Fall, in dem ich war, sehr ähnlich zu sein" Sie sagte dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK: "Es ist ein kleiner Schock. Es ist sehr ärgerlich und traurig, dass es noch einmal so einen Fall gibt. Es gab ja schon ein paar Fälle." Was Johaug meint: Carl wurde außerhalb des Wettkampfes positiv auf Clenbuterol getestet. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) mitteilte, wurde die verbotene Substanz bei einer Dopingkontrolle festgestellt. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hat ein Verfahren eingeleitet und Carl könnte durch eine mögliche Sperre die Winterspiele in Mailand im kommenden Jahr verpassen. So wie Johaug damals das Großereignis in Pyeongchang. Daher meinte die Norwegerin weiter: "Ich finde es sehr traurig für Victoria. Es scheint dem Fall, in dem ich war, sehr ähnlich zu sein, also weiß ich, was es bedeutet. Ich weiß, wie herausfordernd es sein wird." Bei Johaug wurde 2016 das androgene Steroid Clostebol nachgewiesen. Ihr damaliger Mannschaftsarzt hatte ausgesagt, Johaug einen Lippenbalsam gegen Sonnenbrand gegeben zu haben, in dem das Steroid drin war. Die Norwegerin wurde 18 Monate gesperrt. "Die Verantwortung liegt ganz klar bei den Sportlern" Bei Victoria Carl soll ein Hustensaft schuld an dem positiven Test sein. In einer Mitteilung des DSV sagte sie: "Ich war krank, hatte starke Hustenanfälle und habe das Medikament auf ärztliche Anweisung genommen. Ich habe alles offengelegt – mir war nicht bewusst, dass ein verbotener Wirkstoff enthalten ist. Ich hoffe sehr, dass die Umstände nachvollzogen und fair bewertet werden." Dazu sagt Johaug: "Nach dem, was ich aus den Medien über den Fall weiß, scheint es sich um genau denselben Fall zu handeln. Eine akute Erkrankung und ein Arzt, der sie behandeln soll. Die Verantwortung liegt ganz klar bei den Sportlern." Sie selbst habe damals, wie sie in einem Interview mit "Eurosport" verriet, "begonnen zu heulen und zu schreien, als ich mich im Spiegel sah" und sie verstanden habe, worum es gehe. Nach ihrer Sperre kam Johaug jedoch zurück und sicherte sich dreimal olympisches Gold.