Er übertrifft sich immer wieder selbst: Armand Duplantis. Der Schwede ist nicht nur sportlich auf einer anderen Ebene – auch finanziell geht seine Strategie auf. Armand Duplantis ist im Stabhochsprung der unangefochtene Star. Der Schwede erreicht Höhen, von denen seine Konkurrenten nur träumen können. Auch bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Tokio hat er sich wieder selbst übertroffen und am Montag einen neuen Weltrekord aufgestellt. Duplantis knackte die magische Marke von 6,30 Meter. Im Vergleich dazu: Der Vizeweltmeister Emmanouil Karalis aus Griechenland übersprang 6,00 Meter. Dessen persönliche Bestleistung liegt bei 6,08 Metern. Im Anschluss an seine Goldmedaille und den neuen Rekord sagte der Schwede am Mikrofon zu den Fans: "Danke, das war der größte Traum für mich." Die Taktik des Leichtathletik-Asses geht auf – auch finanziell. TV-Übertragung und Zeitplan: So sehen Sie die deutschen Stars bei der Leichtathletik-WM live "Ein riesengroßer Traum": Speerwurf-Star Weber zwischen Erwartung und Anspruch Erster Weltrekord 2020 Duplantis hat am Montag zum vierzehnten Mal in seiner sportlichen Profi-Laufbahn einen Weltrekord aufgestellt. Das erste Mal gelang ihm dieses Kunststück im Februar 2020 in Toruń in Polen. Damals übersprang der heute 25-Jährige 6,17 Meter in der Halle und übertraf die zu diesem Zeitpunkt seit sechs Jahren bestehende Bestmarke des Franzosen Renaud Lavillenie um einen Zentimeter. Seitdem hat Duplantis sich immer wieder gesteigert und seine eigenen Rekorde geknackt. In Glasgow übersprang er 6,18 Meter, in Belgrad 6,19 Meter. Die Serie setzte er in Belgrad, Eugene, Clermont-Ferrand, erneut in Eugene, Xiamen und bei den Olympischen Spielen in Paris fort. Seit dem vergangenen Jahr kamen Weltrekorde hinzu, die der junge Athlet in Chorzow, Clermont-Ferrand, Stockholm und Budapest aufstellte. Zuletzt durften die Zuschauer nun in Japan jubeln. 100.000 Dollar pro Weltrekord Auffällig ist, dass Duplantis seine Weltrekorde nie um zwei oder drei Zentimeter steigert, obwohl er das könnte, wie die Zahlen beweisen. Er legt immer konstant einen Zentimeter auf seine persönliche Bestleistung. Aber warum? Das dürfte einen finanziellen Grund haben. Denn der Schwede verdient pro Weltrekord. Der Leichtathletik-Weltverband vergibt aktuell pro Weltrekord 100.000 Dollar. Umgerechnet sind das rund 85.000 Euro. Allerdings gibt es pro Wettkampf "nur" diese 100.000 Dollar zu gewinnen. Sollte Duplantis also zwei Zentimeter höher springen, würde er dennoch 100.000 und nicht 200.000 Dollar kassieren. Finanziell ist es für Duplantis also lukrativer, seinen Rekord immer um jeweils einen Zentimeter zu steigern und mehrfach abzukassieren, als direkt die maximale Höhe auszureizen und nur einmal 100.000 Euro zu verdienen. Duplantis hat mit seinen Weltrekorden bei den Weltmeisterschaften 2025 und 2022 also allein schon 200.000 Dollar verdient. Hinzu kommen die Preisgelder für die weiteren Weltrekorde bei anderen Wettbewerben. Doch nicht nur das: Denn auch die Sponsoren des in den USA geborenen Sportlers – wie Puma oder Omega – zahlen ihm Prämien bei Weltrekorden. "Schüttelt die Bonus-Abteilung bei Puma resigniert den Kopf" Karsten Warholm, dreifacher Weltmeister über die 400 Meter Hürden, erklärte Duplantis und Puma einst: "Jedes Mal, wenn er einen Weltrekord bricht, schüttelt die Bonus-Abteilung bei Puma resigniert den Kopf." Und Duplantis selbst glaubt, dass er noch einiges erreichen kann und auch die 6,40 Meter drin sein können. Bis dahin könnte er noch einige Weltrekorde setzen und sein Millionengeschäft erweitern.