Matchball vergeben: Zverev verpasst Finale in Toronto

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Nach einem Monat Tour-Pause schafft es Alexander Zverev beim Comeback bis ins Halbfinale. Zweieinhalb Wochen vor den US Open ist das nicht schlecht. Aber es wäre mehr drin gewesen. Alexander Zverev schulterte enttäuscht seine Tennis-Tasche und verschwand rasch vom Centre Court in Toronto . Die große Chance auf einen Final-Einzug kurz vor dem Beginn der US Open hatte er beim Masters in der kanadischen Metropole zuvor unglücklich verpasst. Gegen den Russen Karen Chatschanow, den er vor vier Jahren im Olympia-Finale von Tokio bezwang, verlor der an Nummer eins gesetzte Deutsche 3:6, 6:4, 6:7 (4:7). Zverev hatte im dritten Satz einen Matchball gegen den aufschlagenden Chatschanow, scheiterte aber an der Netzkante und musste anschließend in den Tiebreak. Der 28-Jährige machte schon zuvor zu viele leichte Fehler gegen einen Gegner, der selbst mehrfach wackelte. Toronto war Zverevs Comeback nach seiner Auszeit Zverev war in Toronto nach einer Pause von etwa einem Monat auf die Tennis-Tour zurückgekehrt. Nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte er über mentale Probleme gesprochen, sich eine Auszeit verordnet und bis zum Start in Kanada an keinem Turnier teilgenommen. Nach einer Pause trainierte er zunächst in der Akademie des ehemaligen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal auf Mallorca, eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dessen Onkel Toni kam zunächst aber nicht zustande. Insgesamt war das Turnier in Toronto für den Hamburger ein Schritt nach vorn. "Ich denke, dass ich im Tiebreak sehr mutig war", sagte Zverev. "Das ist eine Sache, die ich ändern wollte, eine Sache, an der ich arbeiten wollte. Ich habe ein paar Bälle verschlagen, von denen ich mir wünschen würde, ich hätte sie nicht verschlagen. Aber so ist das nun mal", fügte er hinzu. Netzkante hilft Chatschanow "Wenn der Netzroller rüberkommt, dann stehen wir jetzt nicht hier und sprechen", sagte Chatschanow bei seinem Sieger-Interview auf dem Platz. "Es war ein sehr forderndes, physisches Spiel. Ich bin sehr glücklich." Es sei darum gegangen, sich nicht mit den negativen Momenten aufzuhalten. Das gelang ihm am Ende besser als Zverev, der nach eigenen Worten kein so gutes Gefühl für den Ball hatte. "Dann ist es normal, dass Du ein paar Fehler mehr machst als sonst in solchen Situationen. Aber das ist okay, es geht weiter. Ich habe in ein paar Tagen eine neue Chance in Cincinnati", sagte Zverev mit Blick auf die US-Open-Generalprobe. Die Einzel-Konkurrenz beim Grand-Slam-Turnier in New York beginnt dann am 24. August. Chatschanow trifft im Endspiel beim mit insgesamt rund 9,2 Millionen US-Dollar (rund 8 Millionen Euro) dotierten Hartplatz-Turnier in Kanada am Donnerstag (Ortszeit) auf den US-Amerikaner Ben Shelton, der sich 6:4, 6:3 gegen seinen Landsmann Taylor Fritz durchsetzte. Zverev hatte wie schon in den ersten Runden des Turniers Schwierigkeiten mit dem Start in die Partie und verlor den ersten Satz deutlich. Chatschanow wirkte aggressiver, agiler und spritziger als der an Nummer eins gesetzte Deutsche. Das Break zum 3:1 war im Nachhinein bereits die Entscheidung im ersten Durchgang, Zverev erholte sich davon nicht mehr. Zverev im zweiten Satz stark, doch im dritten wieder wackelig Im zweiten Satz war Zverev dann deutlich präsenter und entschied auch die langen Ballwechsel für sich. Mehrfach zeigte der 28-Jährige nach gelungenen Punkten die Faust und bekam nach guten Szenen auch die Anerkennung der Zuschauer. Zverev nutzte alle elf Gelegenheiten am Netz zum Punktgewinn und holte sich mit der ersten Breakchance der Partie sofort den Satzausgleich. Die zweite nach 2:41 Stunden bedeutete zugleich einen Matchball. Ein unglücklicher Ball ans Netz verhinderte den Sieg und Chatschanow rettete sich in den Tiebreak, in dem er seinen zweiten Matchball nutzte. Die 44 vermeidbaren Fehler von Zverev waren am Ende zu viele.
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