Morbus Addison wirkt sich erst spät auf das Befinden aus. Wenn, leidet oftmals auch die Psyche. Welche Warnsignale typisch sind und was dann zu tun ist. Morbus Addison ist der Fachbegriff für eine Schwäche der Nebennierenrinde. Die Nebennieren sitzen wie zwei Kappen auf den Nieren und erfüllen eine wichtige Funktion: Sie bilden verschiedene lebensnotwendige Botenstoffe. Mangelt es dem Körper aufgrund der Addison-Krankheit an diesen Hormonen, zieht das teils gefährliche Beschwerden nach sich. Trotzdem wird die Krankheit in der Regel erst spät erkannt. Denn deutlich spür- und sichtbare Symptome stellen die Betroffenen für gewöhnlich erst fest, wenn die Nebennierenrinde ihrer Aufgabe fast gar nicht mehr nachkommt. Und dann sind die meisten Beschwerden wenig spezifisch, können also auf verschiedene Ursachen hindeuten. Das gilt insbesondere für die möglichen psychischen Folgen von Morbus Addison. So beeinträchtigt Morbus Addison die Psyche Morbus Addison kann sich durch unterschiedliche psychische Anzeichen bemerkbar machen. Typische Symptome, die die Psyche betreffen, sind etwa: Schwäche, starke Müdigkeit verminderte Leistungsfähigkeit Teilnahmslosigkeit Niedergeschlagenheit Verlust oder Abnahme der sexuellen Lust Darüber hinaus können viele der durch Morbus Addison hervorgerufenen körperlichen Beschwerden auf Dauer die Psyche der Erkrankten belasten. Hierzu zählen vor allem Appetitmangel Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall Gewichtsverlust Muskelschmerzen Schwindelgefühle Braunfärbung der Haut ("Bronzehaut") Die meisten psychischen Folgen von Morbus Addison sind darauf zurückzuführen, dass es dem Körper an Cortisol fehlt. Das ist einer der Botenstoffe, für deren Herstellung die Nebennieren zuständig sind. Cortisol ist unter anderem an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt. Bei erhöhtem Energiebedarf kann es dafür sorgen, dass dem Körper mehr Zucker zur Verfügung steht. Ist zu wenig Cortisol vorhanden, funktioniert das nicht. In der Folge haben Betroffene in beanspruchenden Situationen zu wenig Energie, um die an sie gestellten körperlichen oder geistigen Herausforderungen zu bewältigen. Morbus Addison ist selten der Grund für eine belastete Psyche In Deutschland erhalten jährlich etwa fünf von einer Million Menschen die Diagnose "Morbus Addison". Die Erkrankung ist also nicht sehr verbreitet. Von allen Ursachen, die psychischen Beschwerden zugrunde liegen können, gehört Morbus Addison zu den selteneren. Nichtsdestotrotz ist psychisches Leid ein ernst zu nehmendes Problem, das professionelle Hilfe erfordert. Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann feststellen, was hinter der Schwäche, der Niedergeschlagenheit und den anderen Symptomen steckt. Erst wenn die genaue Ursache geklärt ist, besteht die Möglichkeit, die Beschwerden gezielt zu behandeln und zu lindern. Handelt es sich tatsächlich um Morbus Addison, bekommen Erkrankte Medikamente verabreicht, die den Mangel an Botenstoffen ausgleichen. Ohne Therapie kann die Erkrankung lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Eine gefürchtete Folge ist die sogenannte Addison-Krise. Dabei kommt es zu einem Nebennierenrindenversagen, welches zu einer Austrocknung des Körpers, einem starken Blutdruckabfall und weiteren heftigen Beschwerden führen kann, zum Beispiel zu Durchfall, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Bei entsprechenden Anzeichen ist sofort der Rettungsdienst (112) zu rufen.