Wer an Morbus Sudeck im Fuß erkrankt ist, benötigt eine umfassende Behandlung. Welche Maßnahmen dazugehören und welche nicht zu empfehlen sind. Die Verletzung im Fuß hat längst zu heilen begonnen, doch die Schmerzen lassen nicht oder kaum nach: So beginnt Morbus Sudeck typischerweise. Morbus Sudeck ist der veraltete Begriff für eine Form des sogenannten komplexen regionalen Schmerzsyndroms, kurz CRPS. Das ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich nach einer Verletzung entwickeln kann, deren Symptome sich jedoch nicht direkt und allein durch diese erklären lassen. Anders als die eigentlichen Verletzungsfolgen treten die Beschwerden bei Morbus Sudeck erst etwas später auf. Wie genau sie entstehen, ist noch nicht hinlänglich erforscht. Fest steht: Durch Abwarten allein verschwinden sie für gewöhnlich nicht. Betroffene sollten sich frühzeitig in Behandlung begeben, um Folgeschäden zu verhindern. Lesen Sie auch: Schmerzen im Zeh – ist es ein Ermüdungsbruch? Wie äußert sich Morbus Sudeck im Fuß? Morbus Sudeck macht sich vor allem durch starke Schmerzen bemerkbar, die sich bei Belastung verschlimmern. In vielen Fällen kommen noch weitere Beschwerden hinzu. Unter anderem kann der betroffene Fuß geschwollen, gerötet, überwärmt, überempfindlich und in seiner Kraft und Beweglichkeit eingeschränkt sein. Bei manchen Erkrankten ist hingegen eine blass-bläuliche Verfärbung zu beobachten, und der verletzte Fuß fühlt sich kalt an. Im Gegensatz zu den "normalen" Folgen einer Verletzung entwickeln sich all diese Symptome erst im Verlauf der Heilung, häufig innerhalb von zwei oder drei Monaten. Die für Morbus Sudeck typischen Beschwerden lassen sich mit den eigentlichen Verletzungsfolgen nicht zur Genüge erklären. Sie sind stärker, als es der Genesungsverlauf erwarten lässt, und halten länger an. Zudem sind sie nicht nur im ursprünglich betroffenen Bereich zu spüren, sondern erstrecken sich auf angrenzende Gebiete. Morbus Sudeck im Fuß – was steckt dahinter? Die Ursache von Morbus Sudeck ist bislang nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Einflüsse eine Rolle. Unter anderem scheint eine unangemessene Reaktion des Körpers auf die verletzungsbedingte Entzündung beteiligt zu sein. In deren Folge entstehen Veränderungen an den Nerven, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Diese Veränderungen führen dazu, dass die Betroffenen dauerhaft Schmerzen verspüren. Warum das bei manchen Menschen passiert und bei anderen nicht, lässt sich nicht sagen. Klar ist, dass Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Zudem hat sich gezeigt, dass gewisse Faktoren Morbus Sudeck begünstigen. Dazu zählen etwa Knochenbrüche in der Nähe eines Gelenks, eine rheumatische oder andere chronische Schmerzerkrankung. Morbus Sudeck im Fuß – welche Behandlung hilft? Eine frühzeitige Behandlung ist bei Morbus Sudeck im Fuß entscheidend. Zur Therapie stehen unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Welche davon wie gut wirken, ist noch nicht ausreichend erforscht. Fachleute gehen derzeit davon aus, dass eine Kombination verschiedener Mittel notwendig ist, um eine Besserung herbeizuführen. Einerseits sieht die Behandlung bestimmte Arzneien vor, etwa: Schmerzmedikamente wie Ketamin und Gabapentin Bisphosphonate (Medikamente, die bei Osteoporose angewendet werden) Glukokortikoide (entzündungshemmende Mittel) Andererseits umfasst die Therapie nichtmedikamentöse Maßnahmen wie eine Physiotherapie, eine Ergotherapie und/oder eine Psychotherapie. In der Ergotherapie üben die Betroffenen Bewegungsmuster ein, die keine Schmerzen verursachen. In der Physiotherapie geht es in erster Linie darum, die Beweglichkeit und Kraft zu steigern, etwa durch bestimmte Übungen. Zudem kann die Therapeutin oder der Therapeut mithilfe einer Lymphdrainage die Schwellung im Fuß lindern. Eine Psychotherapie kann dazu beitragen, das seelische Leid, welches mit dem Schmerzsyndrom einhergehen und die Beschwerden verstärken kann, zu mindern. Zum Beispiel kann sie Erkrankten dabei helfen, Ängste zu lösen und ungünstige Verhaltensmuster zu verändern. Morbus Sudeck im Fuß – was die Behandlung bringt Wenn Morbus Sudeck frühzeitig behandelt wird, besteht für viele Erkrankte eine gute Chance, dass ihre Beschwerden nachlassen oder sogar verschwinden. Allerdings ist die Behandlung langwierig und erfordert viel Geduld. In vielen Fällen zieht sich die Genesung über Monate oder sogar Jahre hin.