NDR plant künftig ohne Julia Ruhl als Moderatorin von "Klar"

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Innerhalb des NDR entwickelte sich zuletzt ein interner Konflikt um das Format "Klar" samt Moderatorin Julia Ruhs. Nun hat der Sender Konsequenzen gezogen. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat offenbar entschieden, Moderatorin Julia Ruhs nicht mehr in ihrem Format "Klar" einzusetzen, wie "Welt" berichtet. Dieser Beschluss markiert einen weiteren Höhepunkt in einem internen Machtkampf, der seit der Einführung der neuen ARD-Reportage-Reihe in diesem Frühjahr schwelt. Die Sendung, die gemeinsam von NDR und Bayerischem Rundfunk (BR) produziert wird, hat bereits für viel Aufsehen gesorgt. Gleich die erste Folge des Formats mit dem Titel "Migration – Was falsch läuft" geriet ins Kreuzfeuer. Jan Böhmermann kritisierte die Sendung in seiner Show "ZDF Magazin Royale" als "rechtspopulistischen Quatsch", während der Verein Neue deutsche Medienmacher:innen sie als einen "Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" bezeichnete. ARD-Journalistin Julia Ruhs: "Ich stehe zu meinen früheren Aussagen" Moderatorin Julia Ruhs äußerte bei der Vorstellung ihres Formats das Anliegen, Themen anzusprechen, die bisher vernachlässigt wurden: "In den vergangenen Jahren wurde viel von Diversität gesprochen, doch das ging auch einher mit dem Ausblenden unliebsamer Themen und Meinungen." Dieses Ziel fand offenbar Anklang beim Publikum, wie eine bislang vertrauliche NDR-Zuschauerbefragung zeigte – nicht jedoch innerhalb des Senders. NDR-Personal lehnt sich gegen eigenes Format auf Denn dort spitzte sich der massive Widerstand gegen das konservative Reportage-Magazin und Ruhs dermaßen zu, dass einzelne Redaktionsmitglieder, die "Welt"-Investigativ-Reporter Lars Petersen zu einem "roten Lager" zählt, eine Revolte anzettelten. Demnach sollen sich rund 250 NDR-Beschäftigte mittels eines offenen Briefes von der Sendung distanziert haben. Das Format soll laut "Welt" zwar fortgesetzt werden, Ruhs aber künftig kein Teil der NDR-Produktion mehr sein. Die Verantwortlichen planen, dass die 31-Jährige nur noch für jene Aufgaben vor der Kamera stehen darf, die vom BR produziert werden.
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