Neuwelt-Schraubenwurm: Fleischfressender Parasit befällt Frau in den USA

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Er bohrt sich durch Haut, Muskeln und im schlimmsten Fall bis ins Gehirn: der Neuwelt-Schraubenwurm. In den USA wurde jetzt ein Fall bei einem Menschen bestätigt. Von einer Reise nach El Salvador kehrte sie mit einem gefährlichen Mitbringsel zurück: Bei einer Frau aus dem US-Bundesstaat Maryland haben Ärzte den Neuwelt-Schraubenwurm entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Parasiten, dessen Maden sich durch lebendes Gewebe fressen. Es ist der erste bestätigte menschliche Fall in den USA seit Jahrzehnten. Die US-Gesundheitsbehörde CDC und das Gesundheitsministerium von Maryland bestätigen den Fall offiziell. Die betroffene Frau habe sich inzwischen erholt. Hinweise auf eine weitere Übertragung gebe es nicht – dennoch warnen Behörden vor dem Gesundheitsrisiko. Würmer im Darm: Welche Symptome sie hervorrufen Forscher berichten: Krebsmedikament kann weiteren Krebs auslösen Was ist der Neuwelt-Schraubenwurm? Hinter dem harmlos klingenden Namen steckt ein gefürchteter Schädling: Die Fliege Cochliomyia hominivorax legt ihre Eier in offene Wunden oder Körperöffnungen von Menschen und Tieren. Dort schlüpfen binnen kurzer Zeit hunderte Larven, die sich durch das lebende Gewebe fressen. Die Maden können bis zu 17 Millimeter lang werden und bohren sich tief in die Haut und das Muskelgewebe. Bleibt der Befall unbehandelt, können sie sich weit ausbreiten und auch in die Nähe des Gehirns gelangen. Das verursacht starke Schmerzen, schwere Infektionen und kann sogar tödlich enden. Beim Menschen ist der Befall selten, aber extrem gefährlich. Gefahr für Tiere und Landwirtschaft Vor allem Rinder, Pferde und Wildtiere sind betroffen. Der Schraubenwurm kommt ursprünglich aus Südamerika und wurde in den 1960er-Jahren in den USA erfolgreich ausgerottet, mithilfe einer ungewöhnlichen Methode: Wissenschaftler züchteten damals massenhaft Fliegen, sterilisierten sie und ließen sie frei. Wenn sich diese mit wilden weiblichen Fliegen paarten, entstanden unfruchtbare Eier, wodurch sich die Population der Schädlinge nicht weiter vermehrte. So wurde die Vermehrungskette effektiv unterbrochen und die Fliege aus den USA weitgehend ausgerottet. Doch 2024 wurde der Parasit erneut nachgewiesen, zunächst im Süden Mexikos. Seitdem wandert er wieder in Richtung der USA. In Ländern wie Costa Rica, Nicaragua oder Guatemala kam es bereits zu Dutzenden bestätigten Befällen bei Tieren und auch zu ersten Todesfällen bei Menschen. US-Behörden bereiten sich auf das Schlimmste vor Um eine weitere Ausbreitung zu stoppen, setzt das US-Landwirtschaftsministerium erneut auf die Produktion steriler Fliegen. In Texas entsteht dafür gerade eine große Zuchtanlage mit einer Kapazität von bis zu 300 Millionen Fliegen pro Woche. Denn ein großflächiger Ausbruch hätte fatale Folgen. Allein Texas droht ein wirtschaftlicher Schaden von bis zu 1,8 Milliarden Dollar – durch Tierverluste, Medikamentenkosten und Produktionsausfälle. Wie hoch ist das Risiko für den Menschen? Bisher stuft die CDC das Risiko für die US-Bevölkerung als sehr gering ein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Wer allerdings in betroffene Regionen reist, im Freien schläft oder offene Wunden hat, gehört zur Risikogruppe. Wird ein Befall nicht rechtzeitig erkannt, können die Larven schwere Schäden anrichten. In der Regel müssen sie chirurgisch entfernt werden. Bislang gibt es keine Medikamente, die den Befall mit dem Neuwelt-Schraubenwurm zuverlässig heilen oder bekämpfen können.
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