Parkinson-Injektion gibt Hoffnung: Neue wöchentliche Therapie entdeckt

latest news headlines 7 std vor
Flipboard
Forscher haben eine neue Therapieform entwickelt, die die Medikamentenverabreichung revolutionieren könnte. Die Studie begann mit Parkinson-Patienten. Eine wöchentliche Injektion könnte künftig die Behandlung der Parkinsonkrankheit revolutionieren. Wissenschaftler der University of South Australia entwickelten ein neuartiges Injektionsgel, das die Wirkstoffe Levodopa und Carbidopa über sieben Tage hinweg gleichmäßig abgibt – und damit nicht nur die Medikamentengabe erleichtert, sondern auch die Wirksamkeit verbessern könnte. Einnahme bislang mehrmals täglich Rund 8,5 Millionen Menschen weltweit sind von der neurologischen Erkrankung betroffen, in Deutschland sind es etwa 400.000. Als Goldstandards in der Behandlung gelten die Medikamente Levodopa und Carbidopa, doch die Medizin muss wegen ihrer kurzen Wirkdauer mehrmals täglich eingenommen werden. Für viele Patienten bedeutet das eine große Herausforderung im Alltag – insbesondere in höherem Alter oder bei Schluckbeschwerden. Wirkstoffspiegel bleibt gleich Die neue Methode verspricht Erleichterung: Ein biologisch abbaubares Gel wird per feiner Nadel unter die Haut oder in den Muskel injiziert. Dort setzt es über sieben Tage hinweg konstant beide Wirkstoffe frei. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht nötig. In Laborstudien zeigte die Injektion vielversprechende Ergebnisse. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 90 Prozent des Medikaments Levodopa und über 80 Prozent des Medikaments Carbidopa freigesetzt. Gleichzeitig wurde das Gel vom Körper zu über 80 Prozent abgebaut. Bisher sind stark schwankende Medikamentenspiegel ein Problem in der Parkinson-Therapie (wie in vielen anderen auch): Sie können die Symptome verschlechtern und die Wirkung der Medikamente unzuverlässig machen. Das neue Injektionssystem könnte hier Abhilfe schaffen und auch die Therapietreue (also die Befolgung des Therapieplans) vereinfachen. Auch bei anderen Krankheiten anzuwenden Die Wissenschaftler hoffen, bald mit klinischen Studien beginnen zu können. Sie haben ihre Erfindung bereits zum australischen Patent angemeldet. Der leitende Forscher Sanjay Garg sieht hohe Nutzungsmöglichkeiten weit über die Behandlung von Parkinson hinaus. So könnte die Technologie auch auf andere chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen, Schmerzbehandlung und chronische Infektionen angepasst werden, die eine langfristige Arzneimittelverabreichung erfordern.
Aus der Quelle lesen