Porsche Targa: Halbes Cabrio und voller Erfolg seit 60 Jahren

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Kein Coupé, kein Cabrio – aber was dann? Vor 60 Jahren schuf Porsche mit dem Targa eine neue Karosserieform und traf damit voll ins Schwarze. Doch was macht sie zu etwas Besonderem? Leicht zu erkennen, schwierig einzuordnen: Der Porsche Targa ist seit 1965 ein Sonderling auf den Straßen. Weder geschlossen wie ein Coupé noch ganz offen wie ein Cabrio – sondern irgendetwas dazwischen. Genau dieses Dazwischen machte ihn zum Klassiker. Ein Dach zum Herausnehmen Seine Markenzeichen: das herausnehmbare Dachteil über den Sitzen, dazu ein fester Überrollbügel und eine große Heckscheibe. Der Targa bringt Frischluft ins Cockpit, bietet aber die Stabilität eines Coupés. Ein Auto, das sofort auffällt – und das seit sechs Jahrzehnten nicht mehr aus der Porsche-Geschichte wegzudenken ist. Ursprung auf sizilianischen Straßen Das Dachteil ließ sich bei schönem Wetter leicht herausnehmen – ein Stück Freiheit. Der massive Edelstahlbügel blieb – ein Stück Sicherheit. Er sollte beim Überschlag schützen und wirkte doch so elegant, dass er zum Markenzeichen wurde. Ganz freiwillig kam Porsche übrigens nicht auf die Idee: Strengere US-Vorschriften machten klassische Cabrios damals fast unmöglich. Auch beim Namen schrieb der Zufall mit. Porsche suchte nach einer Bezeichnung, wie so oft inspiriert von Rennstrecken, auf denen die Marke Erfolge gefeiert hatte. Schnell fiel die Wahl auf die sizilianische "Targa Florio", wo Porsche seit Mitte der 1950er-Jahre glänzte. Kurz stand "911 Flori" im Raum, doch Inland-Verkaufsleiter Harald Wagner beendete die Debatte beiläufig: "Warum nicht einfach Targa?" – italienisch für "Schild". Dass dieser doppelte Sinn erst den Werbetextern auffiel, gehört zur Legende. Im August 1965 meldete Porsche das Konzept zum Patent an, im September folgte die Weltpremiere, und ab Herbst 1966 ergänzte der Targa die Modellpalette von 911 und 912 ( der für viele Kenner der bessere Elfer ist ) – mit überwältigendem Erfolg. Viele Versuche, ein Prinzip Das Targa-Prinzip blieb nicht allein eine Porsche-Idee. Toyota, Triumph, Fiat X1/9 oder auch die Corvette – viele Hersteller versuchten sich am halb offenen Dach. Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren hatten Targa- und sogenannte T-Top-Modelle Konjunktur. Doch meist blieben sie Randerscheinungen. Nur Porsche hielt durch. Ein Baustein mit Tradition Vom 911er ausgehend trugen auch Modelle wie der 944 und sogar der 918 Spyder das Konzept weiter. Mal mit Plastik-, mal mit Glasheckscheibe. Mal zum Herausnehmen, mal elektrisch versenkbar. Aber die Idee war immer die gleiche: Freiheit erleben, ohne ganz auf ein Dach zu verzichten. Kleine Ironie der Geschichte: Das klassische Cabriolet für den 911 erschien erst 1983 – fast 20 Jahre nach dem Targa. Doch da war der Sonderling längst etabliert. Heute, 60 Jahre später, ist er mehr als nur eine Karosserieform: Er ist ein Stück Porsche-DNA.
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