Frankreich verliert an Kreditwürdigkeit. Deutschland ist für eine Ratingagentur aber noch immer gut für die Bestnote. Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Die am Freitag aktualisierte Bewertung der Bonität des französischen Staats liegt nun bei A+ mit stabilem Ausblick. Für Deutschland gibt es dagegen gute Nachrichten: Die Kreditwürdigkeit ist auch für die Agentur Scope hoch. Fitch begründete die Herabstufung mit der politischen Instabilität im Land und insbesondere der Schwierigkeit, einen Haushalt aufzustellen – was wiederum den Bemühungen entgegenlaufe, die hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Die in den USA ansässige Agentur verwies insbesondere auf den jüngsten Rücktritt von Premierminister François Bayrou nach einer gescheiterten Vertrauensfrage und auf die "wachsende Polarisierung" der französischen Innenpolitik . Angesichts dieser Entwicklungen ist es nach Einschätzung von Fitch unwahrscheinlich, dass das Haushaltsdefizit bis 2029 wie von der Regierung angestrebt unter drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung gesenkt wird. Die bisherige Einstufung lag bei AA-, also sehr gut bis gut. Der Regierungssturz am Montag hatte bereits für Unruhe auf den Finanzmärkten gesorgt. Der Zinssatz, den der französische Staat Käufern von zehnjährigen Anleihen zahlen muss, war anschließend erstmals seit Jahren auf das Niveau Italiens gestiegen, auf etwa 3,5 Prozent. Frankreichs Finanzlage ist seit langem so schlecht, dass das Land mittlerweile zu den Schlusslichtern Europas zählt. Beim Schuldenstand lag Frankreich im vergangenen Jahr europaweit an dritter Stelle hinter Griechenland und Italien . Knapp 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) machten die Schulden 2024 aus. Das Defizit betrug im vergangenen Jahr 5,8 Prozent des BIP. Scope sieht Deutschland bei Rating "AAA" Die Ratingagentur Scope hat die Bestnote "AAA" für die Kreditwürdigkeit Deutschlands mit einem stabilen Ausblick bestätigt. Zur Begründung verwies die Agentur am Freitag auf die große und breit aufgestellte Wirtschaft, die soliden Staatsfinanzen sowie die starke Position im Außenhandel. Als Herausforderungen nannten die Bonitätswächter jedoch die schwache Konjunktur der vergangenen beiden Jahre, die Risiken durch geopolitische Spannungen und Handelskonflikte sowie die alternde Bevölkerung. Die seit Mai 2025 amtierende Bundesregierung plant eine höhere Verschuldung zur Finanzierung von Infrastruktur und Verteidigung, weshalb Scope einen Anstieg der Schuldenquote auf rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2030 erwartet.