Eine Frau schleicht nachts auf das Grundstück ihres Nachbarn – bewaffnet mit einer Gießkanne. Ihr Ziel: die Regenwassertonne. Jetzt ermitteln die Behörden. "Mit der Gießkanne auf Beutezug", beginnt die Meldung der Polizei Konstanz auf Facebook. Der Tatvorwurf: Ende Juli soll eine 51-jährige Frau nachts gleich zweimal mit einer Gießkanne auf das Grundstück ihres 38-jährigen Nachbarn im schwäbischen Spaichingen geschlichen sein. Im Schutz der Dunkelheit soll sie insgesamt rund 40 Liter Wasser aus der Regenwassertonne des Nachbarn gestohlen haben. Gesamtwert: rund 15 Cent. "Beim zweiten Anlauf versteckte sie sich sogar hinter einem Müllcontainer, als ein Auto vorbeifuhr", schilderte die Polizei ihre bisherige Ermittlungsarbeit. "Offenbar", schlussfolgern die Beamten, "sollte ihr nächtlicher Gieß-Ausflug nicht entdeckt werden." Geldregen auf A1: Scheine auf der Autobahn – Fahrer halten an Schweizer Multimillionär verurteilt: 27 km/h zu viel – Gericht verlangt 95.500 Euro Wasser-Klau: "Was vom Himmel fällt, gehört nicht automatisch allen" Die Polizei stellt klar: "Was vom Himmel fällt, gehört nicht automatisch allen. Sobald Regen im Fass landet, ist er Eigentum des Besitzers." Die Frau müsse sich nun wegen Diebstahls geringwertiger Sachen verantworten. Doch ob die Frau für ihren Wasserdiebstahl tatsächlich verurteilt wird – unklar. Grundsätzlich kann die Staatsanwaltschaft Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellen. Das Delikt wird nur auf Antrag verfolgt. Der SWR berichtete zunächst über den Fall. Geschädigter des Wasser-Diebstahls bezieht Position Doch eine Strafverfolgung ist dem Geschädigten offenbar wichtig. Der "Bild"-Zeitung sagte der Mann, der derzeit sein Haus aufwendig renoviert: "Wir haben noch keinen Wasseranschluss. Besonders ärgert mich, dass die Frau eine eigene Regentonne und einen Wasseranschluss hat." Die Wasser-Diebin sei demnach von Überwachungskameras aufgezeichnet worden. Laut dem Hausbesitzer habe die Nachbarin auch darüber hinaus Ärger verursacht: "Die Nachbarin hatte mehrfach ihren Müll in unsere Mülltonnen gesteckt." Unter dem Facebook-Posting der Konstanzer Polizei sammeln sich Kritik, aber auch humorvolle Kommentare. Eine Frau kommentiert: "Ich gebe der netten Frau gerne ein paar Liter ab bei Bedarf." Und ein anderer Nutzer schreibt: "Zweimal lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung." In einem Post findet sich die Meinung vieler Nutzer wieder: "Sowas gibt's nur in Deutschland."