Der Bundesbankpräsident plädiert mit Blick auf die schwache Wirtschaft für eine spätere Rente. Zugleich äußerte er sich auch vorsichtig zuversichtlich.  Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat die   Bundesregierung    zu "umfassenden Reformen" in der   Rentenversicherung    ermutigt und sich für eine längere Lebensarbeitszeit ausgesprochen. Deutschland müsse sich "ehrlich machen": In einer alternden Gesellschaft sei längeres Arbeiten nötig, um den erarbeiteten Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sagte Nagel im "Table.Briefings"-Podcast. Es gehe um Generationenverantwortung; unangenehme Fragen dürfe man nicht ausblenden.  Hinsichtlich der Konjunktur zeigte sich Nagel vorsichtig optimistisch: Die deutsche Wirtschaft könne auf einen moderaten Wachstumspfad einschwenken, wenn Zukunftsausgaben klug priorisiert werden. Die jüngste EZB-Entscheidung, die Leitzinsen unverändert zu lassen, hält er für angemessen; ob der Zinssenkungszyklus beendet ist, ließ er offen.  Warum Nagels Appell jetzt kommt  Aufgrund der Demografie gerät die Rentenkasse zunehmend unter Druck. Zwar soll der Beitragssatz laut dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2025 länger als bisher angenommen bei 18,6 Prozent bleiben, ab 2028 wäre aber eine kräftige Anhebung auf 19,8 Prozent erforderlich. In den Folgejahren steigt er bis zum Jahr 2030 auf 20,1 Prozent. Im Jahr 2039 könnte der Beitrag demnach 21,2 Prozent betragen. Eine Belastung vor allem für Jüngere.  Rentenerhöhung 2026:      So viel mehr Geld könnten Sie bekommen    Die Berechnungen zum Beitragssatz beinhalten auch die finanziellen Effekte des Rentenpakets, das vom Bundestag noch verabschiedet werden muss. Es ist in der Koalition aus   CDU   ,   CSU    und   SPD    noch umstritten.   Vor allem junge Abgeordnete der Union fordern Änderungen, was die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent angeht.    Denn der Gesetzentwurf beinhaltet derzeit auch einen Satz, der auf die Mehrkosten dieser sogenannten Haltelinie nach 2031 eingeht. Dort heißt es: "Auch nach 2031 liegt das   Rentenniveau    um rund einen Prozentpunkt höher als im geltenden Recht."  Der Satz beschreibt eine mathematische Folge der Reform: Die Haltelinie selbst ist der Grund dafür, dass das Rentenniveau auch nach 2031 höher ausfällt als nach aktuellem Recht. Denn die jährlichen Rentenanpassungen berechnen sich dadurch ab 2032 von einem höheren Ausgangswert aus als ohne die Haltelinie.  Rentenpaket lässt echte Reformen vermissen  Aber nicht nur das feste Rentenniveau führt zu Mehrausgaben. Die im Rentenpaket enthaltene   Ausweitung der Mütterrente    verursacht Zusatzkosten von fünf Milliarden Euro jährlich. Auch die dritte zentrale Maßnahme des Pakets, die   Aktivrente, die Rentner mit Steuervorteilen motivieren soll, länger zu arbeiten   , könnte unterm Strich mehr kosten als einbringen.   Zudem ist sie verfassungsrechtlich heikel   .  Echte Reformen am System finden sich im Rentenpaket also nicht. Darum soll sich eine Kommission kümmern, die Anfang 2026 ihre Arbeit aufnehmen wird. Auch eine Anhebung der Lebensarbeitszeit dürfte dann wieder auf den Tisch kommen.