Robert Redford war einer der ersten Hollywoodstars, der sich nicht auf seinem Ruhm als Frauenschwarm ausruhte. Er wurde zum Vorbild für viele. Er engagierte sich fürs Klima, bevor es cool war. Irgendwann bemerkte er, dass Kalifornien , wo er in kleinen Verhältnissen aufgewachsen war, nicht mehr das natürliche Paradies seiner Kindheit war. "Die Stadt, die ich liebte, wurde durch Wolkenkratzer, Autobahnen, Smog und Umweltverschmutzung verändert", erzählte er einmal im Interview mit der Unesco. Es mag auch eine Verklärung der Kindheit gewesen sein, die Robert Redford Anfang der Siebzigerjahre dazu bewog, der Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council beizutreten. Und doch war es für damalige Verhältnisse ein revolutionärer Schritt. Mit seinem Engagement wurde Robert Redford zum Ahnvater von Leonardo DiCaprio und allen anderen Stars, für die Umweltschutz und Charity zum guten Ton gehören. Nur dass es zu seiner Zeit noch keine Selbstverständlichkeit war. Als reiner Aktivist wollte sich Robert Redford aber nie verstanden wissen. Seine liberalen auch politischen Anliegen verpackte er eher als Entertainment in seinen Filmen und Rollen, seitdem er sich den Status erarbeitet hatte, sich die Rollen aussuchen zu können: In "Bill McKay – Der Kandidat" verkörperte er 1972 einen idealistischen Politiker, der sich im Wahlkampf zerreibt. "Die Unbestechlichen" griff 1976 den Watergate-Skandal auf. Blond und gut aussehend – und auf einen Rollentyp festgelegt Bis es so weit war, musste Robert Redford aber die übliche Ochsentour absolvieren. Nach einer klassischen Schauspielausbildung an der American Academy of Dramatic Arts in New York stand er auf der Bühne und drehte TV-Serien im Akkord. Blond und gut aussehend, war er auf einen gewissen Rollentyp festgelegt. 1969 gelang ihm schließlich der Durchbruch mit "Zwei Banditen" (Originaltitel: "Butch Cassidy und the Sundance Kid"). Neben seinem Freund Paul Newman verkörperte er den Banditen Sundance Kid. Outlaws oder Trickbetrüger spielte er auffällig oft, von "Der Clou" (wieder neben Paul Newman) bis zu seiner letzten Hauptrolle in "Ein Gauner und Gentleman" (2018). Ironischerweise stand ausgerechnet dieser, sein letzter Filmtitel, buchstäblich für die Summe seines Images als Schauspieler. Obwohl, Gentlemen oder gar Charmegranaten spielte Robert Redford trotz seines Aussehens eigentlich nie. Seine Figuren waren oft in sich gekehrt, innerlich brodelnd. Nahbar oder gar sympathisch waren sie selten. Trotzdem hielt er es nie für nötig, Mut zur Hässlichkeit zu zeigen. Ohnehin war er kein demonstrativ wandlungsfähiger Schauspieler, kein Chamäleon wie seine Generationsgenossen Robert De Niro oder Dustin Hoffman. Seine Figuren unterschieden sich eher durch subtile Nuancen. Hier war er dem minimalistischen Stil seines Freundes Paul Newman ähnlich. Kassenmagnet zu sein, war ihm zu wenig Mitte der Siebzigerjahre war Robert Redford der Kassenmagnet schlechthin, ausnahmsweise als romantische Sehnsuchtsfigur – in "So wie wir waren" (1973) und "Der große Gatsby" (1974). Doch das war ihm irgendwann zu wenig. 1980 wechselte er hinter die Kamera. Eine Blaupause lieferte er damit George Clooney und vielen anderen, die sich nicht auf ihrem Status als Filmstar und Frauenschwarm ausruhen wollten. Für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" erhielt er gleich den Oscar als bester Regisseur. Auch damit ebnete er den Weg für Kollegen mit ähnlichem Starprofil. Mit Kevin Costner , Clint Eastwood und Mel Gibson gewannen nach Robert Redford weitere hauptberufliche Schauspieler den Regie-Oscar. Er wurde 89 Jahre alt: Robert Redford ist tot Ein Verdienst, das ihn noch lange überleben wird Ebenfalls 1980 gründete Robert Redford in seiner Wahlheimat Utah, in die er aus dem versmogten Los Angeles geflohen war, das Sundance Institut – benannt natürlich nach seiner karriereverändernden Rolle als Sundance Kid. Das Institut fördert bis heute unabhängige Filmemacher, vor allem mit dem seit 1984 stattfindenden Sundance Film Festival, das mittlerweile als Synonym für sehenswerte Indie-Filme gilt. Ein Verdienst Redfords und eines, das ihn noch lange überleben wird. Aber auch Verluste erlitt Robert Redford – auf schmerzliche Art und Weise: Der vierfache Vater überlebte zwei seiner Kinder. Sohn Scott starb an plötzlichem Kindstod, James Redford verstarb im Jahr 2020 im Alter von 58 Jahren. "Beim Verlust eines Kindes ist die Trauer unermesslich", ließ Robert Redford damals mitteilen. Privat gibt es über Robert Redford sonst wenig zu erzählen. Amouröse Skandale: Fehlanzeige. Von der Scheidung von seiner ersten Frau Lola Van Wagenen, mit der er ab 1958 verheiratet war und vier Kinder hatte, erfuhr die Öffentlichkeit erst Jahre nach dem Vollzug. Fast dreißig Jahre lang war Redford mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars liiert. 2009 heirateten sie in Hamburg . Nun ist Robert Redford im Alter von 89 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Utah gestorben. Teilen Sie Ihre Erinnerung mit Welcher Film mit Robert Redford blieb Ihnen am meisten in Erinnerung und weshalb? Schreiben Sie eine E-Mail an
[email protected] . Bitte nutzen Sie den Betreff "Redford" und begründen Sie.