Nur kurz war der frühere Kursker Gouverneur Roman Starowoit Verkehrsminister. Kremlchef Putin feuerte ihn. Am selben Tag stirbt er. Der gerade erst von Kremlchef Wladimir Putin entlassene Verkehrsminister Roman Starowoit ist Moskauer Behördenangaben zufolge tot mit einer Schusswunde in einem Auto gefunden worden. Das teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit. "Die Umstände des Vorfalls werden derzeit ermittelt. Die Hauptversion ist Selbstmord", sagte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko. Zuvor hatten auch russische Medien berichtet, dass sich der 53-jährige Politiker an seinem Wohnort Odinzowo im Moskauer Gebiet erschossen haben soll. Für Berichte, nach denen sich der Minister noch im Amt bereits am Wochenende das Leben genommen haben soll, gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. In dem am Montag in Moskau veröffentlichten Erlass zur Entlassung durch Putin stehen keine Gründe, warum der erst im Mai vorigen Jahres beförderte frühere Gouverneur des westrussischen Gebiets Kursk seinen Posten schon wieder räumen musste. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich nicht zu den Gründen. Zum geschäftsführenden Verkehrsminister wurde Andrej Nikitin ernannt, der bisher Starowoits Stellvertreter war. In Skandal um fehlenden Grenzschutz in Kursk verwickelt? Unklar war, warum sich Starowoit das Leben genommen haben könnte. Dem Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland hätten laut Medien Versäumnisse angelastet werden können aus seiner Zeit als Gouverneur des Gebiets Kursk, in dem ukrainische Truppen im August vorigen Jahres Dutzende Ortschaften eingenommen hatten. Starowoits Nachfolger als Gouverneur, Alexej Smirnow, ist wegen angeblichen Betrugs festgenommen worden. Smirnow wurde im Mai 2024 Gouverneur von Kursk. Nach dem Eindringen ukrainischer Truppen in das Gebiet musste er im Dezember 2024 zurücktreten. Bei dem Verfahren gegen Smirnow geht es darum, dass Gelder für den Bau von Befestigungsanlagen an der Grenze zur Ukraine nicht entsprechend ausgegeben worden sein sollen. Dass die ukrainischen Truppen dort im August scheinbar ohne Probleme einmarschieren konnten, hatte russlandweit Entsetzen und kritische Fragen ausgelöst. Auch andere Gründe für Entlassung vermutet Diese Befestigungslinien wurden angeblich bereits ab 2022 kurz nach Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine gebaut. Als Gouverneur hatte Starowoit die Fertigstellung dieser Anlagen bereits nach oben gemeldet. Von Ermittlungen gegen ihn ist zwar nichts bekannt. Allerdings berichteten Medien in Moskau, dass auch Starowoit ins Visier der Fahnder geraten sein könnte. Demnach hätten ihm bis zu 20 Jahre Haft drohen können bei einer Verurteilung wegen Veruntreuung von Geldern beim Bau der Grenzschutzanlagen. Russische Kommentatoren nannten als möglichen Grund für die Entlassung auch das Chaos auf den russischen Flughäfen. Wegen der häufigen ukrainischen Drohnenangriffe fallen mitten in den Ferien Hunderte Flüge aus. Passagiere sitzen bisweilen zu Tausenden auf den Flughäfen fest, weil keine Starts und Landungen möglich sind. Die russische Zeitung "Kommersant" berichtete am Montag von hohen finanziellen Verlusten in der Luftfahrtbranche.