"Sanierungsfall" in Bayern: Bankhaus RSA muss gestützt werden

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Wegen riskanter Kredite und hoher Verluste rutscht das Bankhaus RSA in die Schieflage. Die BVR-Sicherungseinrichtung soll nun helfen. Die Genossenschaftsbank RSA mit Sitz im oberbayerischen Rechtmehring ist zahlungsunfähig und muss von der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gestützt werden. Das bestätigte Vorstand Klaus Hatzel dem "Handelsblatt", der von einem "Sanierungsfall" sprach. Bereits Ende September hatte das Bankhaus seine Mitglieder darüber informiert, dass es die gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen nicht mehr aus eigener Kraft erfüllen könne. Laut Bankangaben sei die Entwicklung auf mehrere Ursachen zurückzuführen: ein zu schnelles Wachstum, eine starke Fokussierung auf wenige Geschäftsbereiche sowie notwendige Wertberichtigungen auf riskante Kredite. Medizin Campus Bodensee : Versorger startet Insolvenzverfahren Roschmann Konstruktionen: Traditionsunternehmen insolvent Diese Probleme hätten sich über längere Zeit aufgebaut und seien durch steigende Zinsen, sinkende Immobilienpreise und verschärfte aufsichtsrechtliche Vorgaben weiter verschärft worden. Die BVR-Sicherungseinrichtung übernimmt in solchen Fällen die Absicherung der Kundeneinlagen und hilft betroffenen Instituten bei der Stabilisierung. Der BVR äußerte sich bislang nicht öffentlich zu dem Fall. Vierter Fall seit 2024 Mit rund einer Milliarde Euro Bilanzsumme zum Jahresende 2023 gehört die Bank RSA zu den kleineren Häusern im genossenschaftlichen Sektor. Bundesweit sind rund 250 der etwa 650 Genossenschaftsbanken größer. Seit Anfang 2024 ist es bereits der vierte Fall, bei dem die BVR-Sicherungseinrichtung mit hohen Summen einspringen musste. Insgesamt wurden rund 1,3 Milliarden Euro aufgewendet, um Institute mit einer Gesamtbilanzsumme von unter sieben Milliarden Euro abzusichern. Die Mitglieder des Bankhauses RSA sollen im November auf einer Generalversammlung detailliert über die Lage und das weitere Vorgehen informiert werden.
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