Schwachen Handgelenke: Wie kann man den Schmerzen vorbeugen?

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Schmerzen im Handgelenk können viele Ursachen haben, vom Unfall bis zur Überlastung durch Computerarbeit. Was hilft, und wie man kann man vorbeugen? Umfragen und Studien zeigen: Schmerzen sind in Deutschland eines der häufigsten Gesundheitsprobleme. Neben Rücken- und Kopfschmerzen gehören auch Schmerzen im Handgelenk dazu. Ein Tipp von Experten: Häufiger mal das Smartphone beiseitelegen und seltener die Computermaus bedienen. Das kann die Handgelenke schonen und Problemen vorbeugen. "Solche eher einseitigen Bewegungen können zu einer Überlastung der Sehnen führen. Dadurch kann es zu Entzündungen der Sehnenscheiden sowie zu Schmerzen kommen", sagt Tim Lögters, Leiter der Sektion Handchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Welche Ursachen gibt es für Probleme im Handgelenk ab 40? Lögters schätzt, dass rund 50 Prozent der Handgelenkprobleme ab 40 auf konkrete Unfälle zurückzuführen sind. Die anderen 50 Prozent, so Lögters, entstehen in der Regel durch Erkrankungen und Überlastungen. Gelenkentzündung? Das sind häufige Ursachen für geschwollene Handgelenke Neben entzündeten Sehnen gibt es noch weitere mögliche Ursachen für Schmerzen und Funktionsstörungen: "Zum einen kann es ab 40 zu verengten Nervenkanälen kommen. Dabei spüren die Patienten häufig – insbesondere nachts – ein Kribbeln in den Fingern", erklärt Lögters. Spürbar sei dies in 3,5 Fingern ab dem Daumen – also in allen Fingern außer dem halben Ring- und dem kleinen Finger. Schmerzt die Kleinfingerseite des Handgelenks, kann das andere Ursachen haben . Auch Zysten in der Gelenkkapsel sind ein möglicher Grund. "Sie sind unterschiedlich deutlich sichtbar. Die Größe kann variieren und von einem Hirsekorn, über eine Erbse bis zu einem Pflaumenkern reichen", so Chefarzt Lögters. Oft entstehe durch zu viel Gelenkflüssigkeit ein Überbein und der Druck auf dem Gelenk führt zu einer Ausstülpung der Kapsel. Eine andere häufige Ursache für Schmerzen ist, dass sich die Gelenke im Laufe der Zeit abnutzen – die klassische Arthrose . Die Schmerzen treten oft bei Bewegungen auf. "Bei einem Bruch würden die Schmerzen in der Regel zusätzlich auch im Ruhezustand auftreten", erklärt Lögters. Was kann man direkt nach einer Verletzung tun? Wichtig: Akute Schmerzen und Probleme sollte man unbedingt von einem Experten abklären lassen, also einem Facharzt oder einer Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie. Besser Wärme oder Kälte? Was gegen entzündete Gelenke hilft "Durch scheinbare Bagatellverletzungen kann es zu strukturellen Verletzungen etwa an den Bändern kommen. Manchmal treten Probleme dann erst Jahre später auf", so Lögters Beobachtung. Daher lohne sich ein Besuch beim Facharzt auch, wenn man nach einem Unfall oder einer Verletzung keine akuten Schmerzen habe. Das Gelenk nach einer Verletzung bis zu zwei Wochen ruhigzustellen sei vertretbar. "Das ist aber auf keinen Fall eine Dauerlösung", so Lögters. Im Gegenteil: Bewegung kann dazu beitragen, die Muskulatur, die Sehnen, die Gelenke und sogar die Knochenstruktur zu stärken. Das ist alles wichtig, damit sich die Handgelenke geschmeidig bewegen können. Was hilft vorbeugend? Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Bewegung, insbesondere ein funktionales, ganzheitliches Training sind empfehlenswert. "Wer seine Nacken- und Rückenmuskulatur stärkt, tut auch seinen Handgelenken etwas Gutes", so Lögters. "Denn eine starke Muskulatur kann dafür sorgen, dass auch die Nervenbahnen gestärkt werden." Um einem "Mausarm" und anderen Hand- oder Arm-Beschwerden vorzubeugen, sollten Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, zudem täglich ein kleines Work-out einlegen. Das geht so: Hände schütteln: Einfach mehrmals pro Stunde die Hände und Arme ausschütteln. Hände dehnen: Dazu ballt man die Hand zur Faust und umschließt den Daumen. Kurz halten, die Hand wieder öffnen und die Finger spreizen. Insgesamt zehnmal wiederholen. Hände kreisen: Kreisende Bewegungen mit der Hand machen, abwechselnd mit gespreizten Fingern und geballter Faust. Mehrfach die Richtung wechseln.
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