«Schwarzer Tag» für Verstappen - Norris verkürzt auf Piastri

latest news headlines 7 std vor
Flipboard
Was für ein Debakel beim Heimspiel von Red Bull in Österreich. Max Verstappen muss sich nach einem unverschuldeten Crash allmählich von der WM verabschieden. McLaren feiert einen Doppelerfolg. Mit den Zähnen schraubte Lando Norris nach seinem nervenstarken Comebacksieg im frustrierten Red-Bull-Land Spielberg seine Wasserflasche auf und freute sich auf einige kühle Schlücke. Nach einem Blitz-Aus von Max Verstappen beim Grand Prix von Österreich rettete sich der englische McLaren-Pilot vor seinem heranstürmenden Teamkollegen Oscar Piastri doch noch als Gewinner ins Ziel. Und das nur zwei Wochen nach seinem Crash-Aus in Kanada. "Es war ein hartes Rennen, ich musste die ganze Zeit Gas geben", berichtete Norris nach teils atemlosen Rad-an-Rad-Duellen gegen WM-Spitzenreiter Piastri, die er mit seinem dritten Saisonsieg krönte. "Ein Doppelerfolg ist genau das, was wir wollten und wir haben es geschafft. Ich bin glücklich." Norris nach seinem Crash wieder in Topform Piastri büßte trotz eines starken Finishs als Zweiter Punkte auf Norris ein. Er hat aber immer noch 15 mehr als sein Stallrivale und sogar schon satte 61 Zähler Vorsprung auf Verstappen, dessen Hoffnung auf einen fünften WM-Coup immer mehr schwindet. Als "sehr intensiv" bezeichnete Piastri später das Hitzerennen. "Ich hoffe, es war gut anzusehen, denn es war ein ziemlich harter Kampf im Auto." Verstappen erlebte hingegen vor den Augen von Konzerngrößen wie Jürgen Klopp nach einem unverschuldeten Crash in der Auftaktrunde ein Desaster. Die Kollision mit Mercedes-Teenager Kimi Antonelli beraubte ihn von Startplatz sieben aller Chancen auf Schadensbegrenzung. Teamkollege Yuki Tsunoda rundete als Letzter mit zwei Runden Rückstand die Blamage von Red Bull ab. "Der Rückstand ist fast unaufholbar" "Ich bin draußen, ich wurde wie verrückt getroffen... Idioten", schimpfte Verstappen, ehe er sich noch an der Unfallstelle gefasst von Antonelli den Blackout erklären ließ. Der Niederländer zog sich konsterniert den Helm vom Kopf und trottete aus dem Kiesbett zurück in Richtung Garage, wo ihn später Antonelli nochmals aufsuchte. "Das ist ein ganz schwarzer Tag, der Rückstand ist fast unaufholbar", meinte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko über die schwindenden WM-Chancen von Verstappen. "Wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert, müssen wir davon ausgehen, dass die WM dahin ist." Star-Auflauf in Spielberg Den letzten Podestplatz schnappte sich Charles Leclerc im Ferrari . Der vom letzten Rang losgefahrene Nico Hülkenberg fuhr im Kick Sauber ein starkes Rennen und holte als Neunter direkt hinter seinem Teamkollegen Gabriel Bortoleto erneut Punkte. Beim Event in der Steiermark durfte die Führungsetage aus dem Kosmos von Red Bull natürlich nicht fehlen - auch wenn sie sich natürlich alles andere als eine Alleinfahrt des dominierenden McLaren-Duos gewünscht hätte. Der Sohn des im Oktober 2022 verstorbenen Mitgründers Dietrich Mateschitz, Mark Mateschitz, erschien bei strahlendem Sonnenschein an der Seite seiner Partnerin Victoria Swarovski . Formel 1 bis 2041 in Spielberg Mit Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff machte der globale Fußball-Chef beim milliardenschweren Getränkekonzern, Klopp, vor dem Erlöschen der Roten Ampeln einen Spaziergang durch die Startaufstellung. Der Große Preis von Österreich, der bis Ende 2041 im Kalender der Formel 1 bleibt, ist eben eine Red-Bull-Pflichtveranstaltung. Aber auch der langjährige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone , der zu den ersten Gratulanten auf dem Podium zählte, ließ sich den elften Saisonlauf nicht entgehen. Und musste erstmal mitansehen, wie der Start nach einem technischen Defekt bei Carlos Sainz abgebrochen werden musste. Als dessen Williams am Anfang der Boxenausfahrt auch noch Feuer fing, war für den Spanier der Grand Prix bereits vorbei. "Es tut mir leid für das Team und für Max" Viel schlimmer konnte es für Red Bull dann nicht werden. Denn Verstappen schaffte es nur bis Kurve drei. Antonelli verbremste sich und drängte den fünfmaligen Österreich-Gewinner unabsichtlich vom Asphalt. "Ich wollte nichts Dummes machen, ich wollte einfach die Position halten", sagte der erst 18 Jahre alte Mercedes-Fahrer nach seinem folgenschweren Fehler, als er das Heck verlor. "Es tut mir leid für das Team und für Max." Es war der erste Ausfall von Verstappen seit der dritten Etappe 2024 in Australien. Am Ende dieser Saison stand er in der WM-Wertung zum vierten Mal nacheinander ganz oben. Das dürfte auch vorerst das letzte Mal für Verstappen gewesen sein. Denn der Red Bull hat längst seine Ausnahmestellung eingebüßt. Nicht umsonst wird darüber spekuliert, dass Verstappen trotz Vertrags bis Ende 2028 den Rennstall vorzeitig verlassen könnte. Mercedes ist interessiert. Fast wieder ein Crash! Pole-Mann Norris konnte seine Führung nach dem Start verteidigen. Piastri kassierte in der ersten Kurve gleich Leclerc und machte sich dann auf die Jagd nach seinem englischen Teamkollegen. Und was für eine Hatz das war! Immer wieder rasten Norris und Piastri Rad an Rad. In Runde elf schien der Australier endlich vorbei, doch Norris konterte. Der Atem der McLaren-Fans stockte, als sich Piastri verbremste und in Umlauf 20 fast in den Engländer krachte. Unmittelbar danach kam Norris an die Box und kehrte mit harten Reifen als Vierter zurück. Norris funkt um Hilfe Piastri konnte sich trotz freier Fahrt keinen entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Nach seinem Boxenstopp in der 25. Runde übernahm Norris wieder die Führung und kontrollierte das Feld. An der Rangordnung ganz vorne änderte sich auch nach den zweiten Garagenbesuchen nichts. Doch Norris musste nochmal bangen. "Ich brauche Pace, bitte helft mir", funkte der Engländer fast schon verzweifelt, weil er beim Überrunden im Verkehr feststeckte. Am Ende reichte es für ihn dennoch.
Aus der Quelle lesen