In der Schweiz kommt es in der Nachspielzeit zu einem unüblichen Gefecht zwischen Heimfans und Gästetrainer. Dabei fliegen kuriose Gegenstände. Bei einem Spiel in der Schweizer Super League wurde es am Wochenende hitzig. Gerald Scheiblehner, Trainer der Grashoppers Zürich (GC), jubelte nach dem entscheidenden Treffer seines Teams beim FC Winterthur vor der Haupttribüne und wurde daraufhin von Heimfans mit Würsten, Broten und Bierbechern beworfen. Was war passiert? In einem zähen Spiel im Abstiegskampf ging die Aufregung in der 88. Minute los: Andrin Hunziker köpfte den FC Winterthur zum vermeintlichen 1:0. Auf der Tribüne brach bereits Jubel aus, doch dann griff der Videoschiedsrichter (VAR) ein. Abseits. Der Treffer zählte nicht. Zweikampf der Woche: Hier könnte Niclas Füllkrug wieder glücklich werden Eskalation in der Nachspielzeit GC-Trainer Scheiblehner nutzte die Szene für einen demonstrativen Jubel. Der Österreicher drehte sich zur Tribüne, jubelte mit Gesten und zeigte auf die gegnerischen Fans. Als sein Team in der Nachspielzeit dann tatsächlich traf, eskalierte die Situation: Scheiblehner schlug sich aufs Klub-Logo, formte mit den Händen die Ziffern eins und null – das 1:0. Von der Tribüne flogen daraufhin Würste und andere Dinge in seine Richtung. Scheiblehner zeigte sich nach dem Spiel unbeeindruckt: "Es war nichts Böses, aber Emotionen gehören im Kantonsderby dazu. Die Fans haben während der gesamten Spielzeit von hinten provoziert. Deshalb hat es mich besonders gefreut, dass meine Mannschaft zurückgeschlagen hat." Sportlich war der 1:0-Erfolg für GC von großer Bedeutung: Nach 14 Gegentoren in der Vorwoche blieb das Team erstmals wieder ohne Gegentreffer, feierte zudem den ersten Auswärtssieg seit April und durchbrach den Winterthur-Fluch. Acht Partien in Folge hatten die Grasshoppers zuvor gegen den Lokalrivalen nicht gewonnen.