Sturmtief "Hans" sorgt im Mittelmeerraum und in den Alpen für Chaos. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Alle News im Blog. Chaos nach der Flut Die Unwetterlage in Norditalien entspannt sich allmählich. Allerdings sind immer noch viele Flüsse über die Ufer getreten. Wo das Wasser abgeflossen ist, zeigen sich Schutt- und Schlammberge. In den vergangenen Tagen hatte Tief "Hans" Extremniederschläge in die Region gebracht. Wassermassen aus dem aufgrund der Klimakrise für die Jahreszeit bereits ungewöhnlich stak aufgeheizten Mittelmeer regneten an der Südseite der Alpen ab. Weiter oben in den Bergen fiel der Niederschlag als nasser und schwerer Schnee und sorgte auch dort für großes Chaos. Video zeigt Rekordschneefälle in den Alpen Zermatt 48 Stunden ohne Strom In der Dorfhalle von Zermatt können die eingeschneiten Urlauber heißes Wasser bekommen und ihre Handys aufladen. Mehr zur Situation im Schweizer Nobelskiort lesen Sie hier . Extremwetter in Europa: Vier Tote durch Unwetter und Schneefälle Infolge heftiger Schnee- und Regenfälle in den Alpen sind in Italien , Frankreich und der Schweiz mindestens vier Menschen gestorben. Ein 27-jähriger Brite wurde in der französischen Region Savoyen am Steuer seines Autos von einer Lawine erfasst und starb am Donnerstag, in Norditalien kamen drei Menschen wegen der Regenfälle ums Leben. Bei dem für die Jahreszeit ungewöhnlichen Wintereinbruch fiel in höheren Lagen mehr als ein Meter Schnee. Der Mont-Blanc-Tunnel war gesperrt, in Frankreich fiel zeitweise in mehr als 5.000 Haushalten der Strom aus. Das tödliche Unglück in Frankreich ereignete sich im Skigebiet Val Thorens, das Auto des Briten wurde 15 Meter mitgerissen. Er wurde in ein Krankenhaus in Grenoble transportiert, starb aber nach Angaben des zuständigen Staatsanwalts wenig später. Im nahe Val Thorens gelegenen Skigebiet Les Menuires gingen zwei weitere Lawinen nieder. In Savoyen galt am Karfreitag weiter eine Lawinenwarnung, die Präfektur rief angesichts der instabilen Schneedecke zu größter Wachsamkeit auf. Heftige Regenfälle führten zu Unwetter im Norden von Italien "Heftige und reichliche" Regenfälle haben den Norden Italiens heimgesucht, oberhalb von 1.800 Metern Höhe seien die Niederschläge als Schnee niedergegangen, teilte der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe mit. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Schneefälle im April sind in den Alpen nicht ungewöhnlich – die große Niederschlagsmenge von einem Meter binnen weniger Stunden hingegen überraschte Behörden und Einwohner. Drei Tote nach schweren Unwettern in Italien Bei heftigen Unwettern in Norditalien sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Nähe von Valdagno, zwischen Venedig und dem Gardasee , wurden zwei Männer in ihrem Auto von den Fluten erfasst. Rettungskräfte konnten nicht rechtzeitig eingreifen. Die Opfer waren ein 64-jähriger Vater und der 33-jährige Sohn, wie die Behörden mitteilten. Die beiden Männer hatten sich als freiwillige Helfer gemeldet, um die Rettungsarbeiten in den Überschwemmungsgebieten zu unterstützen. Bereits am Donnerstag wurde ein 90-jähriger Mann nahe Turin tot aufgefunden, nachdem sein Haus überflutet worden war. Am Freitag entspannte sich die Lage etwas. Allerdings sind viele Flüsse über die Ufer getreten. Hinzu kommt, dass in zahlreichen Gemeinden die Straßen unter Wasser standen. Rettungskräfte mussten mehrere Dutzend Menschen in Sicherheit bringen. In vielen Gebieten war die Stromversorgung weiterhin unterbrochen. Die Region Piemont, die besonders stark betroffen war, stellte fünf Millionen Euro für Soforthilfen bereit. Wintereinbruch in der Schweiz: Stromausfall in Teilen von Zermatt Während der Norden Italiens sich von den Unwettern zu erholen versucht, setzt der Wintereinbruch der Schweiz noch immer zu. In den höher gelegenen Gebieten fiel starker Schnee. Und dennoch berichten Medien von einer Entspannung der Lage. Der Wintersportort Zermatt war weiterhin nicht erreichbar. In Zermatt fiel in zahlreichen Teilen des Ortes der Strom aus. Eine Sprecherin von Zermatt Tourismus teilte mit, dass nur etwa 30 der insgesamt 200 Unterkünfte über Strom verfügen. Diese Hotels dienen derzeit als Anlaufstellen für Touristen, die ihre Handys aufladen möchten. Wichtige Verkehrsverbindungen wie der Simplonpass und der Tunnel am Großen St. Bernhard sind weiterhin gesperrt, informierten die Behörden. Die Lawinengefahr in allen Höhenlagen sowie die Gefahr umstürzender Bäume sei sehr hoch. Am Donnerstag war in der Region mehr als ein halber Meter Neuschnee gefallen. Schwere Unwetter in Italien: viele Einsätze bei Überschwemmungen In Italien haben schwere Unwetter zu einem massiven Anstieg von Notrufen geführt. Von Donnerstagabend bis Freitagmorgen wurden im Raum Turin 1521 Anrufe bei der Feuerwehr registriert. Die Einsätze betrafen Überschwemmungen, Einstürze, Erdrutsche, Brände und weitere Notfälle. Laut Berichten der Zeitung "La Repubblica" konnten allein in der Provinz Turin 80 Menschen aus gefährlichen Situationen gerettet werden. Die Feuerwehr ist weiterhin verstärkt in den am stärksten betroffenen Gebieten aktiv, insbesondere in Chivassese und im unteren Val di Susa. In den Provinzen Parma und Piacenza bleibt die Alarmstufe Rot wegen Flussüberschwemmungen trotz einer leichten Entspannung der Lage von heute Mitternacht bis morgen Mitternacht bestehen. In den Regionen Reggio Emilia, Modena, Bologna, Ferrara und Ravenna gilt Alarmstufe Gelb. Wichtiger Tunnel aufgrund von Wetterlage gesperrt Die Niederschläge wirkten sich erheblich auf den Verkehr aus. Lastwagen durften den Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien nicht benutzen, was zu erheblichen Staus vor den Einfahrten führte. Vor dem Fréjus-Tunnel bildeten sich ebenfalls kilometerlange Staus, Lkws mussten auf Parkplätzen vor den Einfahrten halten. In der Schweiz wurden die 36.000 Einwohner der Stadt Sitten im Kanton Wallis aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken waren gesperrt, alle Schulen in dem Kanton blieben am Donnerstag vorsorglich geschlossen. Mehrere Orte waren zeitweise ohne Strom. In den französischen Alpen waren mehr als 5000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, bis Freitagmorgen betraf dies noch 1000 davon. 92-Jähriger ertrinkt in seinem Haus In Italien haben Medien am Donnerstag den ersten Todesfall gemeldet. In der Region Turin ertrank demnach ein 92 Jahre alter Mann, als er von Wassermassen in seinem Haus eingeschlossen wurde. Auswärtiges Amt warnt Urlauber Das Auswärtige Amt hat auf die heikle Lage in den Alpen reagiert. Reisende nach Frankreich, Italien und in die Schweiz sollen vorsichtig sein und sich informieren. Was genau das Auswärtige Amt geschrieben hat, lesen Sie hier . Schneemassen schneiden Zermatt von der Außenwelt ab Der Skiort Zermatt ist aufgrund starker Schneefälle von der Außenwelt abgeschnitten. Es kommt zu Problemen auf den Straßen, zeitweise fiel der Strom aus. Die Menschen sollen ihre Unterkünfte nicht verlassen. Mehr zur Lage in Zermatt lesen Sie hier .