Handball-Bundestrainer Alfred Gislason setzt bei der Europameisterschaft im Januar auf einen Mix aus Routiniers und jungen Kräften. Bob Hanning übt heftige Kritik an einer Personalentscheidung. Mit vier Turnier-Debütanten, drei Europameistern von 2016 und etlichen jungen Wilden geht Bundestrainer Alfred Gislason die Medaillen-Mission bei der Handball-Europameisterschaft an. Der 66 Jahre alte Isländer nominierte insgesamt 18 Spieler für die Endrunde vom 15. Januar bis 1. Februar 2026 in Dänemark, Norwegen und Schweden. "Ich bin extrem gespannt auf den kommenden Januar", sagte Gislason bei der Präsentation des Kaders in Dortmund und fügte hinzu: "Wir haben eine gewachsene, aber weiterhin sehr junge Mannschaft. Für diese Europameisterschaft müssen wir schnell auf unser Top-Niveau kommen, denn der Modus verzeiht bei diesen Gegnern keine Fehler." Die DHB-Auswahl trifft in der Vorrunde auf Österreich, Serbien und Spanien. Wahrscheinliche Gegner in der Hauptrunde sind Weltmeister und Olympiasieger Dänemark, Europameister Frankreich, der WM-Vierte Portugal und Norwegen. Die deutsche Mannschaft bestreitet alle ihre Endrundenspiele im dänischen Herning. Hanning kritisiert: "Alles außer Kraft gesetzt" Angeführt wird das Team von Kapitän Johannes Golla und Torwart-Routinier Andreas Wolff, der mit 34 Jahren und 185 Länderspielen der Erfahrenste im Aufgebot ist. Wie Wolff waren auch Linksaußen Rune Dahmke und Kreisläufer Jannik Kohlbacher bereits vor bald zehn Jahren beim EM-Triumph in Polen dabei. Dass Dahmke und auch Lukas Mertens auf Linksaußen den Vorzug vor Berlins Tim Freihöfer erhalten, stößt bei Füchse-Boss Bob Hanning auf absolutes Unverständnis. "Hier ist alles außer Kraft gesetzt worden, was Fairness und Inhalt angeht. Das muss man auch mal klar so definieren. Jetzt wird man erzählen, man braucht noch Erfahrung im Kader. Da muss ich ganz ehrlich sagen: Wir haben genügend Erfahrung im Kader", sagte Hanning dem "Kicker". Guter Kader-Mix Ihr erstes Turnier erleben die Rückraumspieler Miro Schluroff und Matthes Langhoff, Rechtsaußen Mathis Häseler und Abwehrspezialist Tom Kiesler. Insgesamt sechs U21-Weltmeister von 2023 stehen im Kader, den Gislason erst am 14. Januar finalisieren muss. "Wir haben die notwendige Qualität für die sportlich großen Herausforderungen und wissen, wohin wir wollen. Dafür brauchen wir eine gute Vorbereitung und immer den absoluten Fokus auf die nächste vor uns liegende Aufgabe", sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes.