Skispringen: Sven Hannawald wütet weiter wegen Anzug-Skandal gegen Norweger

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Der Anzug-Skandal schlug im Skispringen in der vergangenen Saison hohe Wellen. Sven Hannwald ist immer noch sauer – und findet deutliche Worte. Sven Hannawald hat den Anzug-Skandal aus der vergangenen Skisprung-Saison noch immer nicht ganz abgehakt. Die beiden Norweger Marius Lindvik und Johann André Forfang standen im Mittelpunkt des Eklats um manipulierte Sprunganzüge bei der WM in ihrer Heimat und kamen mit milden Strafen davon. Sie durften eine dreimonatige Sperre über den Sommer absitzen und Lindvik seine WM-Goldmedaille behalten. Beim Auftakt in die neue Wintersaison am vergangenen Wochenende durften sie starten. Hannawald nervt das, wie er jetzt im Gespräch mit dem Sender Sport 1 zugab: "Es ist nach wie vor immer noch ein kleiner Klotz am Fuß, weil sich von den Bestrafungen her nicht wirklich was getan hat", sagte er. Eine Strafe im Sommer "kriegt kein Mensch mit", so Hannwald. "Der Beschiss ist im Winter passiert, also musst du auch die Strafe im Winter ansetzten", forderte der 51-Jährige. "Zudem ist Marius Lindvik nach wie vor der aktuelle Weltmeister, was für mich auch ein totaler Knieschuss ist. Das sind Sachen, die in mir arbeiten. Leider schwindet die Hoffnung, dass sich da noch irgendwas bewegt." Seine Wut auf Lindvik und Forfang ist groß: "Wenn ich die zwei Kandidaten an der Schanze sehe, muss ich mich echt zusammenreißen. Das muss ich zugeben", so Hannwald. Ihn störe, dass beide Springer immer noch nicht zugeben würden, von dem Betrug gewusst zu haben. "Mir geht es nur darum, dass sie es einfach zugeben und dazu stehen. Offensichtlich stehen sie nur zu einem: Dass sie von nichts gewusst haben. Das sind Sachen, die mich einfach aufregen." "Die brauchen mal eine Grundwäsche" In Hannwalds Augen könnte Lindvik seine Glaubwürdigkeit wiederherstellen, indem er seine WM-Medaille freiwillig zurückgibt. "Da sind wir uns alle einig und dementsprechend steht es leider so im Raum. Das merkst du leider auch den ganzen Springern an. Die haben eigentlich keinen Bock, mit den Norwegern zu reden", so der Vierschanzentourneesieger von 2002. Besonders regt Hannwald aber auf, dass es nun ausgerechnet die Norweger seien, die andere Nationen wegen angeblicher Regelverstöße anschwärzten. "Die brauchen mal eine Grundwäsche, dass sie wieder wissen, wo vorne und hinten ist. Ich weiß wirklich nicht, was mit denen los ist, speziell diese Verbissenheit", sagte er. Dass sie in der letzten Saison betrogen hätten, sei "peinlich und traurig für unsere Sportart", so Hannawald. "Dass sie jetzt aber die Ersten sind, die wieder rumeiern und behaupten, dass irgendeine Nation bescheißt, ist wirklich das Allerletzte", wurde er deutlich.
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