Ob vor Börsenstart, während der US-Überlappung oder am Abend: Wer die Handelsphasen kennt und die richtigen Ordertypen wählt, hat klare Vorteile. Wir erklären praxisnah, wie Sie Risiken begrenzen und Chancen besser nutzen. Viele Privatanleger orientieren sich beim Wertpapierhandel an den klassischen Kernzeiten der Börse. Doch der Markt schläft nie: Wenn in Frankfurt die Lichter ausgehen, bestimmen in New York oder Tokio längst neue Nachrichten die Kurse. Wer dann nicht flexibel reagieren kann, verpasst unter Umständen wichtige Chancen oder wird von plötzlichen Bewegungen überrascht. In einer Zeit, in der Wirtschaftsdaten, Zinsentscheidungen und Unternehmenszahlen rund um die Uhr veröffentlicht werden, gewinnt der richtige Handelszeitpunkt an Bedeutung. Wer versteht, wann und wie gehandelt wird, kann Risiken gezielter steuern und spontanen Fehlentscheidungen vorbeugen. Lange Handelszeiten und die passenden Orderarten sind dabei das Fundament für souveränes Handeln. Sie eröffnen Anlegern mehr Spielraum, um ihre Strategie planvoll umzusetzen, anstatt sich vom Markt treiben zu lassen. Warum der richtige Zeitpunkt über Rendite und Risiko entscheiden kann An der Börse zählt nicht nur, was man kauft, sondern auch, wann. Kursbewegungen verlaufen nicht gleichmäßig über den Tag hinweg, sondern folgen bestimmten Mustern. Wer die Phasen kennt, in denen besonders viel passiert, kann gezielter reagieren und typische Fehler wie überhastete Käufe oder Verkäufe vermeiden. Gerade an Tagen mit wichtigen Unternehmenszahlen, Zinsentscheidungen oder US-Wirtschaftsdaten kann das entscheidend sein. Ein DAX-Unternehmen meldet beispielsweise am frühen Morgen Quartalszahlen, was dazu führt, dass die Kurse schon vor Handelsbeginn reagieren. Oder am Abend veröffentlicht ein US-Techkonzern seine Ergebnisse und bewegt damit auch europäische Titel. Wer nur zu den klassischen Börsenzeiten zwischen 9 und 17 Uhr handelt, verpasst solche Chancen häufig. Lange Handelszeiten eröffnen Anlegern hier entscheidende Vorteile. Sie ermöglichen es, auf Nachrichten zu reagieren, sobald sie eintreffen und nicht erst am nächsten Morgen. Denn viele wichtige Impulse entstehen außerhalb der klassischen Kernzeiten, so könnte ein Handelstag mit wichtigen Nachrichten wie folgt ablaufen: Vorbörslich (Pre-Market): Vorbereitung ist alles Vor wichtigen Ereignissen lohnt sich ein Blick in den Nachrichtenkalender: Wann veröffentlicht die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung? Welche DAX-Konzerne melden Quartalszahlen? Solche Termine bestimmen, wann Bewegung in den Markt kommt. Wer mögliche Szenarien – von positiven Überraschungen bis hin zu Enttäuschungen – vorher durchdenkt, bleibt auch in hektischen Phasen ruhig. Handelsphase 1 – Pre-Open: Von 1 bis 7 Uhr nachts handelt Tokio, ab 7:30 können wir darauf reagieren. Schon vor Börsenstart können sich Kurse bewegen, etwa nach Unternehmensmeldungen aus Asien oder Analystenkommentaren. In dieser Phase ist Vorsicht gefragt: Die Liquidität ist noch gering, einzelne Orders können Kurse stark bewegen. Kleine Einstiegspositionen und Limit-Orders helfen, das Risiko zu steuern. Handelsphase 2 – US-Überlappung: 15:30 Uhr erwacht mit den USA der wichtigste Markt und zeigt Reaktionen auf Nachrichten und Earnings Zwischen 15:30 und 17:30 Uhr trifft Europa auf die USA – das ist meist das aktivste Zeitfenster des Tages. Nachrichten, Quartalszahlen und Makrodaten aus den USA sorgen für Bewegung, zugleich ist die Liquidität hoch. Hier können Anleger flexibel agieren und bestehende Positionen anpassen, ohne zu große Kursabweichungen zu riskieren. Handelsphase 3 – Post-Market: Chancen und Disziplin Nach 18 Uhr erscheinen viele Quartalszahlen und Unternehmensmeldungen, die den Markt über Nacht beeinflussen. Wer abends handeln kann, verschafft sich einen Informationsvorsprung, sollte aber auf striktes Risikomanagement achten. Denn auch hier gilt: Nicht jede Bewegung muss sofort genutzt werden. Gerade in diesen Randzeiten entscheidet sich häufig, ob eine Position mit Gewinn oder Verlust endet. Wer flexibel bleibt und die Handelsfenster klug nutzt, kann sein Portfolio stabiler steuern, unabhängig von starren Öffnungszeiten. Börse / Handelsplatz Ort / Zeitzone Handelszeiten (MEZ) Tradegate Exchange Berlin 07:30 – 22:00 Uhr Xetra (Deutsche Börse) Frankfurt 09:00 – 17:30 Uhr NYSE (New York Stock Exchange) New York (EST) 15:30 – 22:00 Uhr NASDAQ New York (EST) 15:30 – 22:00 Uhr London Stock Exchange (LSE) London (GMT) 09:00 – 17:30 Uhr Euronext (Paris/Amsterdam) Europa (MEZ) 09:00 – 17:30 Uhr Tokio Stock Exchange (TSE) Tokio (JST) 01:00 – 07:00 Uhr Hongkong Stock Exchange (HKEX) Hongkong (HKT) 03:30 – 10:00 Uhr Toronto Stock Exchange (TSX) Toronto (EST) 15:30 – 22:00 Uhr Hinweis: Handelszeiten in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ); saisonale Abweichungen durch Sommerzeit möglich. Einige Handelsplätze bieten für den Handel besonders lange Öffnungszeiten. Die Tradegate Exchange etwa ermöglicht den Handel von 7:30 bis 22:00 Uhr und erlaubt Privatanlegern so, direkt auf Marktbewegungen zu reagieren, wenn sie entstehen. Über die Plattform tradegate.direct steht dieser Zugang auch privaten Anlegern offen. Sie wurde speziell für erfahrene Privatanleger entwickelt, die selbstbestimmt handeln und auf professionelle Tools setzen möchten – von der Ordermaskensteuerung bis hin zu Performance-Analysen, wie man sie sonst nur aus der Vermögensverwaltung kennt. Market, Limit & Co.: So finden Sie die passende Order für Ihre Strategie Wer an der Börse handelt, entscheidet nicht nur was und wann er kauft, sondern auch wie. Die gewählte Orderart kann am Ende darüber bestimmen, zu welchem Preis eine Aktie tatsächlich ins Depot wandert. Wer die Unterschiede kennt, hat mehr Kontrolle über Risiko und Rendite. Basiswissen für Privatanleger Market-Order: Die Market-Order ist der Klassiker. Sie wird sofort zum aktuell besten verfügbaren Preis ausgeführt, egal, ob dieser leicht über oder unter der letzten Notierung liegt. Das ist praktisch, wenn es schnell gehen soll, kann aber bei wenig gehandelten Werten oder starken Kursschwankungen zu unerwarteten Preisen führen. Limit-Order: Hier gibt der Anleger einen maximalen Kauf- oder minimalen Verkaufspreis vor. Wird dieser erreicht, wird die Order automatisch ausgeführt. So bleibt die volle Kontrolle über den Ausführungspreis, das ist besonders sinnvoll in Phasen mit geringer Liquidität oder hoher Volatilität. Stop-Order: Mit einer Stop-Order wird eine Position automatisch verkauft oder gekauft, sobald ein bestimmter Kurs erreicht ist. Sie dient dem Risikomanagement, etwa um Verluste zu begrenzen (Stop-Loss) oder Gewinne abzusichern (Stop-Buy). Erweiterte Orderarten für aktive Anleger Wer häufiger handelt oder seine Strategie automatisieren möchte, kann auf erweiterte Ordertypen zurückgreifen: OCO („One Cancels Other“) Order: Verknüpft eine Limit-Order mit einer Stop-Order. Wird eine ausgeführt, löscht sich die andere automatisch. So lassen sich Ziel- und Absicherungspreise in einer einzigen Order kombinieren. Trailing Stop (Limit): Eine dynamische Stop-Order, die dem Kurs in einem festgelegten Abstand folgt. Steigt der Kurs, zieht der Stop nach oben, fällt er, bleibt der Schutz aktiviert. Ideal, um Gewinne laufen zu lassen und Verluste dennoch zu begrenzen. Trailing Stop (Limit): Eine dynamische Stop-Order, die dem Kurs in einem festgelegten Abstand folgt. Steigt der Kurs, zieht der Stop nach oben, fällt er, bleibt der Schutz aktiviert. Ideal, um Gewinne laufen zu lassen und Verluste dennoch zu begrenzen. Gerade für aktive Anleger lohnt es sich, Orderarten gezielt einzusetzen. Professionelle Handelsplätze ermöglichen heute den Einsatz sämtlicher Ordertypen – von Market über OCO bis Trailing Stop. So können Anleger ihre Strategie flexibel umsetzen, anstatt sich von kurzfristigen Kursbewegungen treiben zu lassen. Souverän handeln statt spekulieren Mit den richtigen Orderarten und langen Handelszeiten haben Privatanleger heute fast dieselben Möglichkeiten wie Profis. Doch wer souverän handeln will, braucht nicht nur moderne Tools, sondern vor allem Disziplin und einen klaren Blick für das eigene Risiko. Orderbuch-Einblicke und Realtime-Daten helfen, Marktbewegungen besser einzuordnen und Orders gezielt zu platzieren, besonders bei größeren Volumina oder in Phasen mit starker Volatilität. Genauso wichtig ist das Timing: Auch wenn heute fast rund um die Uhr gehandelt werden kann, lohnt es sich, Phasen mit hoher Liquidität zu bevorzugen, etwa die Stunden der US-Überlappung am Nachmittag. In Randzeiten – also frühmorgens oder am späten Abend – sollten Anleger dagegen den Spread im Blick behalten, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Wer größere Summen investieren möchte, kann seine Positionen zudem schrittweise aufbauen. Das verringert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt einzusteigen, und lässt sich bei Anbietern ohne Ordergebühr unkompliziert umsetzen. Am Ende bedeutet professionelles Handeln nicht, ständig aktiv zu sein, sondern die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Wer Handelszeiten, Orderarten und moderne Tools bewusst nutzt, behält auch in bewegten Marktphasen die Kontrolle und trifft Anlageentscheidungen mit kühlem Kopf statt aus dem Bauch heraus. Wichtig ist: Dieser Artikel ersetzt keine Anlageberatung und soll keine kurzfristigen Spekulationen anregen. Er soll zeigen, wie Anleger ihre Entscheidungen besser vorbereiten und Handelsphasen gezielt nutzen können – für mehr Ruhe und Kontrolle im Depot. 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