"Sport Bild"-Awards: Jürgen Klopp rührt Boris Becker mit Laudatio zu Tränen

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Boris Becker erhält einen Legenden-Award – und Jürgen Klopp sorgt mit seiner Laudatio für Tränen. Zwei Sportgiganten sorgen für einen emotionalen Moment: Boris Becker hat am Montagabend in Hamburg den "Sport Bild"-Award als "Legende" erhalten – und wurde dabei von Jürgen Klopp mit einer bewegenden Rede überrascht. Der frühere Liverpool-Trainer lobte Beckers Einfluss auf eine ganze Generation und sagte: "Ich habe dir meine Karriere zu verdanken." Klopp erinnerte sich an Beckers Erfolge und daran, wie sehr sie ihn geprägt haben. "Ich wollte damals nichts mehr als du sein. Nicht auf eine unangenehme Art und Weise, ich wollte dein Leben sein. Ich wollte dabei sein, ich wollte dein bester Freund sein. Wir alle – wir wollten das alle sein", sagte Klopp. "Du hast mir gezeigt, dass ich nicht warten muss, bis ich alt genug bin, sondern dass ich jetzt schon darf. Was auch immer ich möchte, kann ich mir jetzt holen, denn du hast den größten Tennistitel aller Zeiten geholt zu einer Zeit, als das absolut für unmöglich gehalten wurde." Mit Blick auf Beckers historischen Triumph fügte Klopp hinzu: "Wenn du 1985 Wimbledon nicht gewonnen hättest, würde ich heute hier nicht stehen." Der inzwischen 57-jährige Becker hatte das Turnier als jüngster Sieger der Geschichte gewonnen. "Es war für mich das Allergrößte. Wir hatten damals alle das Gefühl, wir hätten gewonnen", sagte der 58-jährige Klopp auch auf dem roten Teppich mit Blick auf Beckers Coup. "Ich weiß, wo ich ungefähr 10 Minuten nach dem letzten Punkt war. Ich bin selber auf den Tennisplatz und habe versucht, mir die Seele aus dem Leib zu spielen, weil es einfach das großartigste Erlebnis war, das ich bis dahin hatte, aus der Zuschauerperspektive", schwärmte Klopp. "Sein Erfolg machte Tennis in Deutschland populär" In seiner Karriere errang Becker insgesamt sechs Grand-Slam-Titel, wurde Olympiasieger und stand an der Spitze der Weltrangliste. "Sein Erfolg machte Tennis in Deutschland populär und ihn zu einer weltweiten Sport-Legende", begründet die Bild-Gruppe die Entscheidung für Becker in einer Pressemitteilung. Der Award wurde am Montagabend in Hamburg zum 23. Mal verliehen. Becker: "Hätte gerne für dich gespielt" Nach der Laudatio von Klopp betrat Becker unter Applaus die Bühne – mit Tränen in den Augen. Er umarmte Klopp und bedankte sich sichtlich bewegt: "Da hast du dir was einfallen lassen, das habe ich so nicht erwartet. Und wäre ich Fußballer, hätte ich gerne für dich gespielt." Dann ergänzte er lachend: "Wenn du mir das vor einem Halbfinale gesagt hättest, hättest du mich nicht bremsen können." In seiner Rede gewährte Becker auch einen persönlichen Einblick: Klopp habe ihn 2022 während seiner Haft besuchen wollen, als er wegen Insolvenzdelikten im Gefängnis saß. Der Besuch sei jedoch aus Sicherheitsgründen abgelehnt worden – Klopp sei zu bekannt gewesen. Dennoch hätten sie telefonisch in Kontakt gestanden. Klopp und Becker nutzten den Moment auf der Bühne auch für einen Denkanstoß in Richtung Boulevard-Medien: "Ich konnte die Ironie nicht übersehen", hatte Klopp in seiner Rede gesagt – mit Blick darauf, dass ausgerechnet das Medium, das Becker jahrelang "durchs Dorf getrieben" habe, ihn nun als Legende ehre. Becker selbst sagte zum Abschluss: "Mich freut es, dass ich heute Abend respektiert werde." Er habe mit den deutschen Sportmedien in den vergangenen Jahren "gute und schlechte Erlebnisse" gehabt, sagte Becker. An seinen Durchbruch in der Tennis-Weltspitze erinnert sich der Leimener gerne zurück. Er habe immer noch gelegentlich "emotionale Momente" beim Gedanken an den Wimbledon-Sieg, sagte Becker.
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