Das Feuer bricht in einer Lagerhalle im Hafen aus. Gasbehälter explodieren. Brennende Trümmerteile setzen Grünflächen und Gebäude in Brand. Eine schwarze Rauchwolke steigt in den Himmel, meterhohe Flammen lodern, dumpfe Explosionen sind zu hören: Ein Großbrand im Hamburger Stadtteil Veddel südöstlich der Innenstadt beschäftigt Hunderte Feuerwehrleute. Wasserwerfer der Polizei fuhren am Abend vor. Wie lange die Löscharbeiten dauern werden, ist derzeit unklar. "Wir werden hier noch mehrere Stunden im Einsatz sein", sagte Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann. "Also der Einsatz wird sich noch bis in die späten Abendstunden oder in die frühen Morgenstunden ziehen." Die Feuerwehr habe Unterstützung angefordert. Auch die Flughafenfeuerwehr sei hinzugerufen worden. Die Auswirkungen des Feuers, das am Nachmittag in einer Lagerhalle, waren am Abend unklar. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden, sagte Hartmann. 25 weitere Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Die Sachschäden in dem Hafengebiet dürften den Bildern nach verheerend sein. Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge Ein Augenzeuge, der in einer angrenzenden Halle arbeitete, sagte: "Ich bin rausgerannt. Ich habe das erst gar nicht richtig realisiert." Er habe den Rauch gesehen. Dann sei geschrien worden. "Und dann flogen schon die Trümmer." Der Einsatz war für die rund 300 Feuerwehrleute zeitweise schwierig: Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge, wie Sprecher Hartmann am Brandort sagte. Die Einsatzkräfte kamen daher zunächst nicht an den Brandherd heran und mussten mehrere Hundert Meter zurückziehen. Wie unter anderen der NDR am Montagabend berichtete, wird ein in einer Lagerhalle geparktes Auto als Brandherd vermutet. Dieses soll Feuer gefangen haben und den Großbrand ausgelöst haben. Das Fahrzeug soll sich auf dem Gelände einer Spedition befunden haben. Warum es in Brand geriet, war am Abend nicht bekannt. In der Lagerhalle explodierten infolge des Brands mehrere Druckgasbehälter, mutmaßlich mit Lachgas gefüllt. Die brennenden Teile hätten dann weitere Brände in benachbarten Gebäuden und auf Grundstücken ausgelöst, wie Feuerwehrsprecher Hartmann sagte. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen einige der explodierten Lachgasflaschen mehr als hundert Meter weit geflogen sein. Kilometerlanger Stau auf der Autobahn Pendler wurden von dem Großbrand überrascht. Die angrenzende Autobahn 1, die üblicherweise stark frequentiert wird, musste stellenweise gesperrt werden. Der Verkehr stockte auf bis zu zwölf Kilometern. Trümmerteile seien bis auf die nahegelegene A1 geflogen, sagte Hartmann. Dadurch wurde auch eine Person verletzt, die vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht worden sei. Die brennenden Teile hätten auch Gras und Böschung in Brand gesetzt. Auf der Autobahn A7, die westlich der A1 verläuft, stockte der Verkehr. Luftaufnahmen zeigen das ganze Ausmaß der Feuer-Katastrophe: So standen weite Teile der Firmengelände an der Müggenburger Straße im Hamburger Stadtteil Veddel in Flammen, dicker, schwarzer Rauch füllte den Himmel. Teile der angrenzenden Autobahn waren mit Trümmern regelrecht übersät. Die Behörden gaben später auch eine Warnmeldung an die Bevölkerung heraus. Demnach sollten Anwohner in dem Gebiet Fenster und Türen unbedingt schließen und Lüftungen und Klimaanlagen abschalten. "Rauchgase eines Brandes können Sie im Bereich Hamburg-Veddel gefährden. Die Rauchwolke zieht in Richtung Süd-Ost. Folgende Regionen sind betroffen: Veddel, Moorfleet, Bergedorf", hieß es in der Warnung. Auf den Fernverkehr der Deutschen Bahn wirkte sich der Brand dagegen bislang nicht aus, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte. Auto wird als Brandherd vermutet Gefragt nach den Auswirkungen auf den Hafenbetrieb teilte die Hafenverwaltung HPA mit, dass die Seeschifffahrt nicht betroffen sei. In dem Hafengebiet sind üblicherweise keine Containerriesen unterwegs; die vier Containerterminals liegen weiter westlich. Für die Binnen- und Hafenschifffahrt seien Sperren für die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal eingerichtet worden, teilte eine HPA-Sprecherin mit. Zudem wurde ein Bereich der Hafenbahn gesperrt, die Güter durch den Hafen transportiert. Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis sperrte einen Teil seines großen Werksgeländes, der an den Brand grenzte, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Werksfeuerwehr des Unternehmens habe die Löscharbeiten unterstützt.