Bei Sportwetten handelt es sich um Glücksspiel – und das kann süchtig machen. Aber wann ist die Grenze überschritten? Sieben Anzeichen zeigen, ob aus dem Spiel bereits eine Sucht geworden ist. Ob online oder im Wettbüro: Das Angebot an Sportwetten ist enorm und wächst immer weiter. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erleichtert das die Teilnahme und steigert damit das ohnehin schon beträchtliche Suchtrisiko von Sportwetten noch weiter. Aber wann wird aus der gelegentlichen Sportwette eine echte Spielsucht? Bestimmte Anzeichen verraten es. Nervenkitzel und Leidenschaft machen Sportwetten so beliebt Nach Angaben der BZgA liegt der Reiz von Sportwetten vor allem in der Kombination aus Wettleidenschaft und Spielbegeisterung. Sportwetten bieten eine Vielzahl an unterschiedlichen Wettmöglichkeiten mit einer schnellen Spielabfolge. Dies birgt die Gefahr, in kurzer Zeit viel Geld zu verspielen. Die Aussage der Sportwettenanbieter, ein sportbezogenes Wissen steigere die Gewinnchancen, führt zudem dazu, dass Personen die eigene Vorhersagefähigkeit stark überschätzen. Tatsächlich hängen Sportergebnisse stark vom Zufall ab. Sportwetten bergen großes Suchtpotenzial Allgemein liegt eine Sucht vor, wenn Betroffene ihr Verlangen nach einer Substanz oder einem bestimmten Verhalten nicht kontrollieren oder überwinden können. Das gilt auch für die Sucht nach Sportwetten. Betroffene gehen wiederholt und zwanghaft Sportwetten nach, um ihr Bedürfnis vorübergehend zu befriedigen – trotz negativer Folgen für sie selbst oder für ihr soziales Umfeld. Nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg sind besonders junge Männer zwischen 18 und 35 Jahren gefährdet, eine Spielsucht zu entwickeln. Am gefährlichsten für sie: Live-Sportwetten. Insgesamt scheint das Suchtpotenzial von Online-Sportwetten stark angestiegen zu sein. Laut dem Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und Ehrenvorsitzenden des Interdisziplinären Zentrums für Suchtforschung, Prof. Dr. Jobst Böning, hätten Online-Sportwetten annähernd das Niveau des bislang gefährlichsten Automatenglücksspiels erreicht. Das gehe aus statistischen und neurobiologischen Daten hervor. Doch woran erkennen Betroffene oder ihr Umfeld, ob es sich um eine Sucht handelt? Sieben Symptome weisen auf Spielsucht hin Der Übergang vom Spaßcharakter zum problematischen Wettverhalten ist oft fließend und nicht immer gleich als Sucht erkennbar. Es gibt aber Symptome, die auf eine Spielsucht hinweisen: Vernachlässigung des sozialen Umfelds ohne ersichtlichen Grund Häufiges Ausleihen von Geld innerhalb der Familie oder des Freundeskreises Unzuverlässigkeit und Stimmungsschwankungen Lügen, um das Ausmaß des Spiels vor anderen zu vertuschen Steigerung der Einsätze, um die gewünschte Erregung zu erreichen Unruhe und Gereiztheit beim Versuch, das Spiel einzuschränken Wetten werden fortgesetzt, obwohl Folgeprobleme wie Verlust wichtiger Beziehungen oder des Arbeitsplatzes bekannt sind Selbsttest verschafft erste Klarheit Einen Selbsttest zum Thema Glücksspiel der BZgA finden Angehörige und Betroffene unter www.spielen-mit-verantwortung.de . "Wichtig ist, dass man frühzeitig auf Warnsignale reagiert und sich bereits in einem frühen Stadium Hilfe sucht – egal, ob als Spieler oder Angehöriger", so Bischof.