Ältere Menschen erleben andere Herausforderungen als junge. Gesundheitliche Themen rücken in den Vordergrund. Was gegen Stress im Alter hilft. Mit zunehmendem Alter wird das Leben meist nicht ruhiger – im Gegenteil. Es kommen weitere Stressfaktoren (sogenannte Stressoren) hinzu. Statt Leistungsdruck im Beruf treten gesundheitliche Einschränkungen, Sorge vor Einsamkeit sowie Angst vor Verlust und Tod in den Vordergrund. Was Älteren Unterstützung bringt. Stress im Alter – anders als in jungen Jahren Ältere Menschen erleben ganz eigene Herausforderungen, die sich deutlich von denen in jungen Jahren unterscheiden. Das Kapitel Beruf, Karriere und Familiengründung ist abgeschlossen. Gesundheitliche Probleme – die eigenen oder die des Partners, Angst vor dem Verlust der Selbstständigkeit sowie zunehmende Einsamkeit sind mögliche Stressoren, die stark belasten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Zu Krankheit kommen Veränderungen im sozialen Netz Unter psychischer Dauerbelastung nimmt das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen zu – insbesondere dann, wenn mehrere belastende Faktoren gleichzeitig auftreten und Austausch und nötige Hilfe fehlen. Vielen Älteren machen die Veränderungen im sozialen Bereich zu schaffen. Freunde und Partner werden kränker oder sterben, die Kinder leben unter Umständen weit entfernt oder sind stark eingebunden. Und auch eigene gesundheitliche Probleme können zu sozialem Rückzug führen. All das kann dazu beitragen, dass ältere Menschen sich überfordert, isoliert oder mutlos fühlen. Angaben des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit zufolge gehört im Alter die Depression neben der Demenz zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Welche Stressoren können im Alter auftreten? Im höheren Lebensalter gibt es eine Reihe von Stressoren, die viele Menschen betreffen. Zu den häufigen gehören: gesundheitliche Einschränkungen und Krankheit Einsamkeit und sozialer Rückzug Verlust von Angehörigen oder Freunden finanzielle Sorgen Angst vor Pflegebedürftigkeit oder dem Umzug ins Heim das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden Angst vor dem Tod Diese Themen können stark auf das seelische Gleichgewicht wirken – besonders dann, wenn über längere Zeit keine Unterstützung vorhanden ist. Doch es gibt Wege, mit diesen Herausforderungen besser umzugehen. Stressor Krankheit: Eine große Belastung Körperliche Beschwerden nehmen im Alter zu. Seh- oder Hörminderung, Gelenkschmerzen , Herzprobleme, Diabetes, Demenz und Krebs sind nur ein paar mögliche Beispiele. Altersbedingte körperliche Veränderungen und Krankheiten können das Wirken stark einschränken. Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte sind weitere Stressoren, ebenso die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Der Alltag wird beschwerlicher. Was früher selbstverständlich war, gelingt oft nicht mehr ohne Hilfe. Auch das Gefühl, dem eigenen Körper nicht mehr vertrauen zu können, kann Ängste auslösen. Besonders belastend ist für viele die Angst vor dem Verlust der Selbstständigkeit. Wie das Bundesministerium für Gesundheit betont, kann jeder mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung selbst viel dazu beitragen, auch in einem höheren Alter gesund und aktiv zu sein. Damit könne das Auftreten altersbedingter gesundheitlicher Risikofaktoren und Erkrankungen teilweise verhindert oder zumindest verzögert werden. Zu Hilfsangeboten beraten lassen Ebenso wichtig ist eine gute medizinische Betreuung. Hilfsmittel, barrierefreie Wohnlösungen und betreutes Wohnen sind Möglichkeiten, die dabei helfen, die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Präventive Beratung und Unterstützung bieten etwa örtliche Pflegestützpunkte und Seniorenberatungsstellen. Wohlfahrtsverbände wie die Caritas, die Diakonie oder das Deutsche Rote Kreuz bieten ebenfalls Beratungen für ältere Menschen an. Stressor Einsamkeit: Macht vielen Angst Viele ältere Menschen leiden unter Einsamkeit. Bereits der Eintritt in die Rente kann als Stressor erlebt werden. Mit dem Wegfall des Berufs verlieren viele tägliche Kontakte und eine sinnvolle Aufgabe. Die Orientierung in der neuen Lebenssituation fällt häufig schwer. Mit den Jahren kann Einsamkeit zunehmen. Vor allem, wenn der Freundeskreis kleiner wird, die eigene Krankheit zu sozialem Rückzug führt oder der Partner krank oder bereits verstorben ist. Einsamkeit und das Gefühl, "niemanden mehr zu haben", wirken sich direkt auf die Psyche aus und können unter anderem Schlafprobleme, körperliche Beschwerden wie Schmerzen, depressive Verstimmungen und Ängste begünstigen. Dabei ist nicht nur die tatsächliche Isolation belastend – auch subjektiv empfundene Einsamkeit kann sehr schmerzhaft sein. Im Alter Kontakte pflegen Soziale Kontakte tragen zur Erhaltung der psychischen Gesundheit im Alter bei, betont das Bundesministerium für Gesundheit. Um Einsamkeit entgegenzuwirken, ist es wichtig, möglichst aktiv zu bleiben, neue Kontakte zu knüpfen und sich Gruppen oder Kursen anzuschließen. Angebote wie Seniorentreffs, Selbsthilfegruppen, Rehasportangebote, Mehrgenerationenhäuser, Nachbarschaftshilfe oder digitale Gruppen bieten Möglichkeiten zur Begegnung. Auch ehrenamtliches Engagement oder Hobbys wie Chor, Literaturkreise oder Tanz- und Wandergruppen bringen Menschen in Kontakt und schenken dem Alltag eine Struktur. Eine weitere Unterstützung können Besuchsdienste, Seelsorge oder telefonische Gesprächsangebote darstellen. Stressor Verlust und Trauer: Abschiedsschmerz lähmt Der Verlust eines geliebten Menschen ist immer schwer. Im Alter häufen sich diese Abschiede. Der Tod von Partner, Geschwistern oder Freunden bringt Trauer und Schmerz. Häufig nimmt der Tod auch die vertraute Bezugsperson, die im Alltag Halt gegeben hat und noch Dinge erledigen konnte, die einem selbst nicht mehr möglich sind. Viele ältere Menschen erleben mehrere Verluste in kurzer Zeit. Das kann überfordern und zu seelischem Rückzug führen. Gefühle von Leere und Sinnlosigkeit können sich verstärken. Trauer braucht Zeit und Raum. Sie ist eine natürliche Reaktion auf Verlust. Gespräche mit Freunden und Angehörigen können helfen, die eigenen Gefühle zu sortieren und Verbindung und Halt schaffen. Eine Trauerbegleitung und Trauergruppen können ebenfalls eine Anlaufstelle sein. Wenn die Trauer überhandnimmt und der Alltag kaum noch zu bewältigen ist, ist eine psychologische Begleitung sinnvoll.