Studie zeigt: Partner teilen oft psychische Erkrankungen weltweit

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Dass Menschen, die sich ähnlich sind, sich auch gegenseitig anziehend finden, ist bekannt. Nun zeigt sich: Partner teilen auch psychische Erkrankungen. Dass Paare sich mit der Zeit ähnlicher werden, ist bereits bewiesen, etwa in Mimik oder Essgewohnheiten. Doch jetzt zeigt eine internationale Studie: Auch bei psychischen Erkrankungen gibt es auffällige Parallelen zwischen Ehepartnern. Und das weltweit. Ein Forscherteam wertete Daten von über fünf Millionen Ehepaaren aus Taiwan aus und verglich sie mit rund 570.000 Paaren aus Dänemark sowie mehr als 700.000 Paaren aus Schweden . Sie untersuchten, wie häufig beide Partner von einer oder mehreren psychischen Erkrankungen betroffen waren – darunter Depressionen, Angststörungen, ADHS, Schizophrenie oder Zwangsstörungen. Forscher warnen: Diese Menschen sterben 15 Jahre früher. Das Ergebnis: In allen drei Ländern traten bestimmte psychische Erkrankungen bei Paaren deutlich häufiger gemeinsam auf, als es statistisch zu erwarten wäre. Besonders deutlich war das bei Erkrankungen wie Schizophrenie, bipolaren Störungen oder Depressionen. Muster über Generationen hinweg Die Forscher wollten auch wissen, ob sich dieses Muster über die Zeit verändert hat. Etwa bei Menschen, die in den 1930er-Jahren geboren wurden, im Vergleich zu späteren Generationen. Doch das Bild blieb gleich: Die Ähnlichkeiten zwischen Partnern mit psychischen Erkrankungen traten über Jahrzehnte hinweg stabil auf, und das Muster war in den drei Ländern genauso stark. Das deutet darauf hin, dass dieses Phänomen kein Zufall ist, sondern eine tiefere Ursache hat. Die Erklärung der Forscher Die Studienautoren erklären die Ergebnisse mit einem bekannten psychologischen Prinzip: dem "assortative mating". Das bedeutet, dass Menschen sich meist Partner suchen, die ihnen in bestimmten Eigenschaften ähneln. Dazu zählen: Persönlichkeitsmerkmale wie Sensibilität oder Ängstlichkeit Ähnliche emotionale Erfahrungen oder Belastungen Gemeinsame Werte oder Lebensstile Dazu kommt: Menschen lernen potenzielle Partner größtenteils in ähnlichen Lebensumfeldern kennen – etwa im Studium, Beruf oder Freundeskreis. Dort treffen sie häufiger auf Menschen mit ähnlicher sozialer und psychischer Verfassung. Was das für die Gesundheit bedeutet Die Forscher betonen: Diese Muster haben Auswirkungen auf die Gesundheit ganzer Bevölkerungen. Wenn zwei Menschen mit ähnlichen psychischen Erkrankungen zusammenleben und eine Familie gründen, können sich bestimmte genetische Veranlagungen verstärken. Dadurch steigt langfristig die Wahrscheinlichkeit, dass auch Kinder betroffen sind. Und die Erkrankung über Generationen weitergetragen wird.
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