"Tatort" aus Frankfurt: Auf diesem wahren Fall beruht der ARD-Krimi

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In Frankfurt am Main ermittelt ein neues "Tatort"-Duo – als erstes Cold-Case-Team in der Geschichte der ARD-Krimireihe. Dessen erster Fall beruht auf einer wahren Mordserie. Beim Ausräumen der Garage ihres verstorbenen Vaters findet eine Frau zwei Tonnen, die luftdicht verschlossen sind. Als sie die erste öffnet, schreckt sie zurück, muss an sich halten. Darin sind Leichenteile. Bald wird klar: Der Verstorbene ist der Mörder, den die Presse seit Jahrzehnten den Main-Ripper nennt. So beginnt die Geschichte im "Tatort: Dunkelheit" aus Frankfurt am Main . Der erste Fall von Edin Hasanović und Melika Foroutan als Hamza Kulina und Maryam Azadi basiert auf wahren Begebenheiten, wie das Publikum schnell erfährt. Tatsächlich gab es einen mutmaßlichen Serienmörder, der als Hessen-Ripper oder Jack the Ripper aus Schwalbach bekannt war. Sein Name: Manfred S. Neues Team: Dieser "Tatort" ist auf so vielen Ebenen anders Judith Engel: Er ist der berühmte Ex-Mann des "Tatort"-Stars Manfred S. starb ein Jahr nach dem Tod seiner Frau im August 2014 mit 67 Jahren an Krebs. Wenige Wochen später entdeckten seine Tochter und deren Partner bei der Entrümpelung einer Garage blaue Fässer. In einem davon ein grausamer Fund: zwei Beine und ein Arm. Die Polizei öffnete das zweite Fass, fand darin einen Kopf und einen Torso, in den mehrere Nägel gehauen waren – und stellte bald fest, dass es sich um die sterblichen Überreste der Frankfurter Prostituierten Britta D. handelte. Sie war damals bereits seit zehn Jahren tot. Der Ripper aus Schwalbach Der Fund brachte eine beispiellose Ermittlungslawine ins Rollen. Auf mehreren Festplatten in Manfred S. Keller fanden die Ermittler rund 30.000 Bilder und Tausende Videos von Gewaltdarstellungen. Eine LKA-Sonderkommission rollte daraufhin alle ungeklärten, höchst sadistischen Morde in der Region neu auf. Mehrere grauenvolle Taten konnten S. zugeordnet werden. Die frühesten Opfer, die ihm zugeschrieben werden, sind die 19-jährige Gudrun E. und die 23 Jahre alte Hatice E. Die Leichen beider Frauen wurden 1971 im Abstand von wenigen Monaten entdeckt. Sie hatten in einem Frankfurter Pflegeheim gearbeitet, wo auch Manfred S. zu jener Zeit als Entrümpler tätig gewesen war. 20 Jahre lang war es schließlich ruhig. Doch im Juni 1991 fanden Pilzsammler die Leiche der 36-jährigen Frankfurter Prostituierten Gisela S. in einem Wald im Main-Taunus-Kreis. Die Tote wies den Ermittlern zufolge Zeichen von sexuellem Sadismus auf, ihr wurde der Dünndarm entfernt. Zwei Jahre später, im Dezember 1993, wurde der Torso der getöteten Prostituierten Dominique M. in Plastiksäcke verpackt in Frankfurt am Main gefunden. Weitere Leichenteile wurden 1994 in der Nähe des Flughafens entdeckt. Der Kopf fehlt bis heute. Am ersten Weihnachtsfeiertag 1996 stießen Spaziergänger auf den Kopf der 27 Jahre alten Bankangestellten Pia H. auf dem Weg zu einer Kleingartenanlage. Sie war seit Juli desselben Jahres vermisst worden. 1998 und 1999 verschwanden die beiden Prostituieren Julia S. und Gabriele D. – beide wurden nie gefunden. Doch die Polizei geht davon aus, dass S. sie getötet haben könnte. 2004 wurde ein stark verwester menschlicher Schädel in einer Main-Schleuse bei Frankfurt gefunden. Der Kopf soll zu einer Frau mittleren Alters gehören und war in Aluminiumfolie eingewickelt. Die Identität blieb unklar. Nachbarn bezeichneten S. als "ganz normalen Familienvater" Über Manfred S. sagte der Ermittler Frank Herrmann im Jahr 2016, als die Polizei mit den entsetzlichen Verbrechen des Mannes an die Öffentlichkeit ging, dass er "ein perfektes Doppelleben über lange Jahre" geführt habe. S. war in seinem Heimatort Schwalbach als "ganz normaler Familienvater" bekannt. Er arbeitete als Gärtner und Entrümpler, spielte in einer Band Saxofon und Klarinette und galt als gesellige Person. Bekannt ist aber auch, dass S. alkoholabhängig war und zu Wutausbrüchen neigte. Laut Zeugenberichten wurde er insbesondere in den Neunzigerjahren häufig auf dem Straßenstrich in Frankfurt gesehen. Die tatsächliche Zahl seiner Opfer wird wohl niemals geklärt werden können. Ebenso bleibt unklar, was Manfred S. mit den stets unterschiedlichen abgetrennten Körperteilen und entnommenen Organen seiner Opfer – häufig Drogenabhängige ohne festen Wohnsitz, also besonders verwundbare Frauen – getan hat. Es gab Hinweise, dass er nicht allein gehandelt haben könnte. Besonders ein Geschäftspartner geriet ins Visier, doch auch er ist inzwischen tot. Teilen Sie Ihre Meinung mit Wie gefiel Ihnen dieser "Tatort"? Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] . Bitte nutzen Sie den Betreff "Tatort" und begründen Sie.
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