Tennis: Rainer Schüttler tritt als Teamchef der deutschen Damen zurück

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Die deutschen Tennis-Frauen sind 2026 im Billie Jean King Cup nur noch zweitklassig. Teamchef Rainer Schüttler zieht nun Konsequenzen. Nur einen Tag nach dem Abstieg aus der Weltgruppe des Billie Jean King Cups hat Rainer Schüttler seinen Rücktritt erklärt. Der Kapitän des deutschen Tennis-Nationalteams der Frauen zog damit schnell Konsequenzen. Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) bestätigte die Entscheidung am Montagabend. "Nach dem enttäuschenden Ausgang der Play-offs ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Verantwortung zu übernehmen und Platz für neue Akzente zu machen", wurde Schüttler in der DTB-Mitteilung zitiert. Seit 2020 war der frühere Australian-Open-Finalist für das Team verantwortlich. Nach Zwangspause: Bayern-Star wird bei Rückkehr ins Training "gehauen" Seine Aufgabe habe der 49-Jährige "mit großer Leidenschaft" ausgeübt, nun solle jemand anderes übernehmen. Die Suche nach einer Nachfolge will der DTB in den kommenden Wochen beginnen – nach Abschluss der internen Analyse. Sinneswandel bei Schüttler Schüttler hatte zunächst noch angekündigt, im Dezember mit den Spielerinnen sprechen zu wollen. Verbandspräsident Dietloff von Arnim sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf die Frage nach einer möglichen Trennung von Schüttler wegen des Abstiegs: "Wir sind ja kein Fußballverein." Jetzt traf Ex-Profi Schüttler doch eine schnelle Entscheidung. Am Sonntag war das deutsche Team durch ein 0:2 gegen Belgien aus der Weltgruppe abgestiegen – erstmals seit 13 Jahren. "Diese Niederlage schmerzt sehr", sagte Chef-Bundestrainer Torben Beltz dem Sport-Informations-Dienst (SID) und nahm Schüttler in Schutz: "Er hat wirklich alles versucht." Für die entscheidende Partie standen mehrere Spielerinnen nicht zur Verfügung. Nach Tatjana Maria und Laura Siegemund musste kurzfristig auch Eva Lys absagen, die beim 1:2 gegen die Türkei am Freitag noch gespielt hatte. Sie fehlte gegen Belgien wegen Oberschenkelproblemen. Ohne eine Spielerin aus den Top 50 war das Team deutlich geschwächt. "Wieder aufzusteigen ist nicht einfach" Der Rückschlag bedeutet den Gang in die Regionalgruppe Europa/Afrika. Dort muss sich Deutschland im kommenden Jahr neu beweisen. "Wieder aufzusteigen ist nicht einfach", hatte Schüttler bereits am Sonntag gesagt. "Da muss alles zusammenkommen." Der Abstieg trifft den DTB in einer Phase des Umbruchs. Nach dem Karriereende von Angelique Kerber und Andrea Petković sollten Spielerinnen wie Eva Lys oder die 20-jährige Ella Seidel neue Impulse setzen. Beide hatten zuletzt Fortschritte gezeigt. "Ich glaube, das Wochenende spiegelt nicht den eigentlichen Stand unseres Damentennis wider. Da läuft es eigentlich in eine gute Richtung", sagte Beltz. Auch sportlich sehe sich der DTB weiterhin "in der ersten Liga". Eine Spielerin aus der Weltspitze fehlt derzeit allerdings. Langfristig will der Verband daran arbeiten, wieder mehr Profis unter die Top 100 zu bringen.
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