Der eine ist Weltmeister, der andere Kreisliga-Kapitän. Und trotzdem sind sich Thomas und Simon Müller ähnlicher als man zunächst denkt. Als Thomas Müller zu seiner Zeit beim FC Bayern in der Allianz Arena einlief, war einer fast immer schon da: Simon Müller. Nicht auf dem Platz, nicht im Kader – aber mittendrin. Als Dauerkartenbesitzer und Teamleiter Fanbeauftragte sorgt er dafür, dass die Kurve lebt, die Choreos sitzen und die Fans sich gehört fühlen. Was viele nicht wissen: Der Mann hinter den Kulissen ist der Bruder jenes Weltmeisters, der 2014 in Brasilien vorn die Tore schoss. Die Müller-Brüder sehen sich ähnlich , sind beide dem Fußball verbunden – und wählten doch ganz verschiedene Wege. Beim TSV in Pähl im oberbayerischen Pfaffenwinkel kickten Thomas und Simon Müller schon als Kinder, bis die Kellerwände wackelten. "Meistens haben wir eins gegen eins gespielt, ab und zu kamen Kumpels von mir vorbei", erinnerte sich Simon Müller einst im "Münchner Merkur". "Dann haben wir es zu zweit gegen Thomas versucht – hat aber leider auch nicht so richtig geklappt." Richtig "abgefertigt" habe er seinen drei Jahre älteren Bruder nie. Rückkehr zum FC Bayern? Das sagt Thomas Müller Simon ist fast drei Jahre jünger: Thomas Müllers Bruder sieht ihm zum Verwechseln ähnlich Und aus Rivalität wurde Respekt. Thomas Müller machte den Sprung in die Weltklasse, spielte fast 25 Jahre lang für die Bayern und steht inzwischen bei den Vancouver Whitecaps unter Vertrag. Simon blieb – freiwillig. "Lieber ein Vollprofi als zwei Halbprofis" Frühere Trainer und Ex-Bürgermeister Werner Grünbauer sahen Simon Müllers Talent: "Er könnte zwei bis drei Klassen höher spielen", hieß es damals. Viele Jahre nach einem Probetraining beim FC Bayern in der E-Jugend entschied sich Simon Müller aber für die Kreisklasse: "Ich habe dieses Gen nicht. Ich habe meinen ganzen Talent-Anteil großzügig Thomas überlassen", sagte er damals der "Bravo". "Lieber ein Vollprofi in der Familie als zwei Halbprofis." Simon Müller kickt noch immer für den TSV Pähl in der Kreisliga. Im zentralen Mittelfeld ist er seit Jahren eine feste Größe – Torschütze, Antreiber, Lokalheld. Und wenn er nicht gerade selbst auf dem Platz steht, ist er in der Allianz Arena. Seit 2015 beim deutschen Rekordmeister angestellt, koordiniert Simon Müller seit 2022 als Teamleiter unter anderem Choreografien in der Südkurve, kümmert sich um die Fanbetreuung beim Frauen-Team und ermöglicht bei Heim- und Auswärtsspielen reibungslose Kommunikation.
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