Im Jahr des 100-jährigen Bestehens wird das Traditionsunternehmen Wolf Essgenuss verkauft. Der Wursthersteller wird Teil eines chinesischen Konzerns. Das bayerische Wurstunternehmen Wolf Essgenuss wird an den britischen Konzern Morliny Foods verkauft, der der chinesischen WH Group gehört. Wolf ist laut einem Bericht der "Bild"Zeitung einer der vier größten Wursthersteller in Deutschland. Etwa 1.800 Mitarbeiter sind an den drei Firmenstandorten beschäftigt. Der Hauptsitz ist in Schwandorf in der Oberpfalz. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Geschäftsführer Christian Wolf sagte gegenüber der "Bild", dass die Partnerschaft mit der Morliny Foods Holding eine neue Phase in unserer 100-jährigen Unternehmensgeschichte bedeute. "Wir sehen für uns viele Chancen in der Wachstumsvision und der starken internationalen Ausrichtung von Morliny und wollen unser Unternehmen auf diese Weise in eine sichere Zukunft führen." Eigentlich sollte in diesem Jahr der 100. Geburtstag gefeiert werden. Im Jahr 1925 legte Alois Wolf mit der Gründung seines ersten Betriebs im böhmischen Mies den Grundstein für die heutige Wolf Firmengruppe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wagte sein Sohn Karl Wolf in Schwandorf (Bayern) einen Neuanfang. Mit der Übernahme eines Metzgereigasthofs im Jahr 1958 und der Eröffnung eines modernen Gewerbebetriebs 1964 in der Winterbergstraße begann der Aufbau des Familienunternehmens in der Oberpfalz. 1977 übernahm Reinhard Wolf die Geschäftsführung und leitete eine Phase des Wachstums ein. Der Neubau der Firmenzentrale in Schwandorf im Jahr 1989 markierte den Beginn einer neuen Produktionsära. In den 1990er Jahren expandierte das Unternehmen mit neuen Standorten in Schmölln (Thüringen) und einer Kooperation mit dem Schlachthof Jena im Osten Deutschlands. Mit der Integration des Traditionsunternehmens Forster im Jahr 1999 wurde das Sortiment um Nürnberger Rostbratwürste und Convenience-Produkte erweitert. Seit 1999 führt Christian Wolf das Familienunternehmen in vierter Generation. Unter seiner Leitung entstanden weitere Erweiterungen und Neubauten, darunter das Logistikzentrum in Schmölln (2007). Die Marke Wolf und die Produktionsstandorte sollen auch nach der Übernahme erhalten bleiben.