Russland hat zugesagt, am Mittwoch mit der Ukraine zu verhandeln. Die EU will, dass das London in den Verteidigungsfonds einzahlt. Alle Entwicklungen im Newsblog. Ukraine verliert ersten Mirage-Jet durch technischen Defekt Die Ukraine verliert zum ersten Mal einen von Frankreich gelieferten Kampfjet vom Typ Mirage 2000. Das Flugzeug stürzte während eines Einsatzes aufgrund eines technischen Defektes ab, meldet das Militär. Der Pilot habe sich mit dem Schleudersitz retten können. "Ein Rettungsteam fand den Piloten in stabilem Zustand. Am Boden gab es keine Opfer", heußt es. Ukrainischen Medienberichten zufolge ereignete sich der Absturz in der nordwestlichen Region Wolyn. Selenskyj rechtfertigt Einschränkungen der Antikorruptionsbehörden Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechtfertigt die Einschränkung der Autonomie ukrainischer Antikorruptionsbehörden mit der Bekämpfung russischen Einflusses. In seiner nächtlichen Videoansprache versicherte er, dass die Antikorruptionsbehörden weiter arbeiten würden. "Jedoch ohne russischen Einfluss. Alles muss gesäubert werden." Er lässt offen, worum es sich bei dem russischen Einfluss handelt. Der Präsident fordert: "Es muss mehr Gerechtigkeit geben. Natürlich werden NABU und SAPO ihre Arbeit fortsetzen. Es ist auch wichtig, dass der Generalstaatsanwalt sich für echte Rechenschaftspflicht derer einsetzt, die gegen das Gesetz verstoßen. Das ist es, was die Ukraine wirklich benötigt." Durch das Gesetz zur Korruptionsbekämpfung werden die Befugnisse des vom Präsidenten ernannten Generalstaatsanwalts über das Nationale Antikorruptionsbüro und die auf Antikorruption spezialisierte Staatsanwaltschaft ausgeweitet. US-Energieminister wertet Sanktionen gegen russisches Öl als reale Option US-Energieminister Chris Wright erklärt, Sanktionen gegen russisches Öl zur Beendigung des Ukraine-Krieges seien eine sehr reale Möglichkeit. Dies würde einen enormen Druck auf Russland ausüben, sagt er dem Sender Fox News. "Das ist der größte Druck, den man auf sie ausüben kann." Wright verweist auf die Stellung der USA als weltgrößter Produzent von Öl und Gas. Dies erlaube den USA, beispiellose Maßnahmen zu ergreifen. "Wir können Dinge tun, die wir vorher nicht tun konnten." US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Juli signalisiert, dass seine Regierung Zölle für Länder beschließen könnte, die russisches Öl kaufen. Dienstag, 22. Juli Putin bestätigt Termin für Gespräche mit Kiew Russland hat den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine am Mittwoch in Istanbul bestätigt. Das meldete die russische Agentur Interfax. Das Treffen werde wieder in Istanbul stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die russische Delegation soll erneut Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski anführen. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Termin genannt. Chefunterhändler auf ukrainischer Seite wird trotz seines Rücktritts als Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein. Das Treffen ist bereits die dritte Runde direkter Gespräche zwischen den Kriegsparteien seit Mai. Zuvor hatte es mehr als drei Jahre keine Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew gegeben. Bei den bisherigen Treffen im Mai und Juni haben die Unterhändler einen großen Austausch von Kriegsgefangenen vereinbart. Freigekommen sind dabei zuletzt junge Soldaten im Alter unter 25 Jahren und schwer verwundete Kämpfer. Auch am Mittwoch werden Gespräche über einen Gefangenenaustausch erwartet. Russisches Parlament stellt bestimmte Online-Suchen unter Strafe Russlands Parlament hat in dritter Lesung für einen Gesetzentwurf gestimmt, der die Internetsuche nach als "extremistisch" eingestuften Inhalten unter Strafe stellt. Die Mehrheit der Abgeordneten der Duma votierte am Dienstag für den Entwurf, der Geldstrafen von bis zu 5000 Rubel – rund 55 Euro – für entsprechende Suchen im Internet vorsieht. Mit der Maßnahme wird die Unterdrückung in Russland weiter verstärkt. 306 Abgeordnete des Unterhauses stimmten für den Gesetzentwurf, 67 votierten dagegen und weitere 22 enthielten sich. Nun ist die Zustimmung des Oberhauses erforderlich, bevor Präsident Wladimir Putin das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft setzen kann. Wenige Stunden vor der Abstimmung wurden mehrere Aktivisten und eine Journalistin der russischen Zeitung "Kommersant" bei einer Protestaktion gegen das Gesetz festgenommen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Demonstration vor der Duma war von der Moskauer Stadtverwaltung verboten worden. Ukraine: Parlament schränkt Korruptionsermittlungen ein Zwei Antikorruptionsbehörden in der Ukraine können künftig nicht mehr unabhängig arbeiten. Ein entsprechendes Gesetz beschloss das Parlament in Kiew am Dienstag. Damit werden das nationale Antikorruptionsbüro und die Antikorruptions-Staatsanwaltschaft dem Generalstaatsanwalt unterstellt, der wiederum von Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannt wird. Die EU-Kommission kritisierte den Schritt. Korruption und die Zweckentfremdung von Geldern sind ein weitverbreitetes Problem in der Ukraine. Trotz scharfer Kritik von Nichtregierungsorganisationen an den Plänen stimmte eine überwältigende Mehrheit der Abgeordneten für das Gesetz. Der Gesetzesentwurf muss nun von Präsident Selenskyj unterzeichnet werden, um in Kraft zu treten. "Heute wurde mit den Stimmen von 263 Abgeordneten die Infrastruktur zur Korruptionsbekämpfung zerstört", sagte der Chef des nationalen Antikorruptionsbüros, Semjon Krywonos, vor Journalisten. Laut der ukrainischen NGO Anti-Corruption Action Center macht das Gesetz die Antikorruptionsbehörden weitgehend bedeutungslos, da der Generalstaatsanwalt "die Ermittlungen gegen alle Freunde" von Präsident Selenskyj einstellen werde. Großbritannien soll offenbar in EU-Verteidigungsfonds einzahlen Die Europäische Union plant laut einem Bericht der "Financial Times", Großbritannien an den Kosten von Waffen zu beteiligen, die über einen EU-geführten Verteidigungsfonds gekauft werden. Britische Unternehmen könnten demnach einen Anteil am Wert der Waffen an Brüssel zahlen müssen. Diese Pläne sind Teil eines größeren Projekts zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa als Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch Russland. Premierminister Keir Starmer hatte im Mai angekündigt, dass das Vereinigte Königreich dem neuen 150-Milliarden-Euro-Projekt "Security Action for Europe" (SAFE) der EU beitreten werde. Dieses Projekt soll die militärischen Ausgaben auf dem Kontinent erhöhen und wird als Teil einer "Neuausrichtung" der bilateralen Beziehungen betrachtet. Allerdings müsste London Brüssel für seine Beteiligung an dem von der EU unterstützten Programm entschädigen, das darauf abzielt, Drohnen, Raketenabwehrsysteme und andere Fähigkeiten zu beschaffen. Der SAFE-Fonds ist Teil eines umfassenderen Bestrebens der EU, bis 2030 insgesamt 800 Milliarden Euro für neue Verteidigungsausgaben zu mobilisieren. 74-jähriger Ukrainer stirbt wohl in russischer Haft Der 74-jährige ukrainische politische Häftling Oleksandr Markov ist laut der ukrainischen NGO Kharkiv Human Rights Protection Group in russischer Gefangenschaft gestorben. Markov war dem Bericht zufolge im Mai 2024 aus dem besetzten Enerhodar entführt worden und befand sich auf dem Transport zu einer Strafkolonie in der Region Krasnodar, als er offenbar am 26. Juni 2025 verstarb. Sein Tod wurde jedoch erst am 21. Juli 2025 durch den Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlov, bekannt gegeben. Orlov erklärte, dass Markov der älteste von ukrainischen Gefangenen aus Enerhodar sei, die entweder direkt zu Tode gefoltert wurden oder deren Tod durch die "entsetzlichen Bedingungen in russischen Gefängnissen verursacht wurde". Markovs Familie hatte fast ein Jahr lang keine Informationen über seinen Verbleib. Es wird vermutet, dass er keiner direkten Folter ausgesetzt war, jedoch ohne angemessene medizinische Versorgung unter schlechten Bedingungen eingesperrt wurde. Orlov zufolge sind mindestens 26 weitere Einwohner von Enerhodar illegal in russischer Gefangenschaft, darunter auch Angestellte des nahegelegenen Kernkraftwerks Saporischschja. Ukraine: Russischer Spion in Anti-Korruptionsbehörde gefasst Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter der Anti-Korruptionsbehörde wegen Spionage für Russland verhaftet. "Ein Mitarbeiter der Zentrale des Nationalen Anti-Korruptionsbüros der Ukraine wurde festgenommen", erklärte der Geheimdienst SBU am Montag. Der Verdächtige habe in einer "abgeschlossenen Eliteeinheit" der Behörde gearbeitet und für russische Geheimdienste spioniert. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahren Haft. Der SBU beschuldigte den Verdächtigen, geheime Informationen an einen Sicherheitsmann des 2014 gestürzten ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch weitergegeben zu haben. Der kremltreue Janukowitsch lebt heute in Russland. Ein von der SBU veröffentlichtes Video zeigt, wie bewaffnete Männer in Tarnkleidung den Verdächtigen aus einem Auto zerren, ihn zu Boden drücken und ihm Handschellen anlegen. Zuvor hatte der SBU die Büros der Anti-Korruptionsbehörde und der auf Korruption spezialisierten Staatsanwaltschaft in Kiew durchsucht. Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte, mit der die Führung in Moskau Strafmaßnahmen wegen des Angriffs auf die Ukraine zu umgehen versucht. Betroffen seien 135 Öltanker sowie zwei russische Firmen, die Reederei Intershipping Services LLC und der Ölhändler Litasco Middle East DMCC, teilt die Regierung in London mit. Die Öltanker sind für den russischen Energie- und Ölsektor von entscheidender Bedeutung. Nach Angaben der britischen Regierung gehören sie zu der Flotte, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von 24 Milliarden Dollar transportiert hat. Außenminister David Lammy zufolge sollen die neuen Sanktionen die sogenannte Schattenflotte weiter "demontieren" und Russlands Kriegskasse um wichtige Öleinnahmen bringen. Die Regierung teilt mit, Intershipping Services LLC sei für die Registrierung von Schiffen unter der Flagge Gabuns zuständig und ermögliche es ihnen so, im Auftrag des russischen Staates jährlich Güter im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar zu transportieren. Auch gegen Litasco Middle East DMCC wurden Sanktionen verhängt, weil das Unternehmen weiterhin große Mengen russischen Öls verschifft. Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen Deutschland und Norwegen wollen die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre erklärte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin die Bereitschaft seines Landes, einen beträchtlichen finanziellen Beitrag zu leisten. Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen der Ukraine zukommen zu lassen. Da diese aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst zwei ihrer neun Patriots an die Ukraine abgeben und dafür später Ersatz aus den USA bekommen. Merz sagte, die grundsätzliche Zusage für Ersatzlieferungen sei gegeben, die Details müssten allerdings noch mit Washington ausgehandelt werden. Er sei jedoch "sehr dankbar", dass Norwegen bereit sei, für die entstehenden Kosten mit einzustehen. Frankreich bekräftigt Unterstützung für Ukraine Bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine hat Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot die französische Unterstützung für das von Russland angegriffene Land bekräftigt. "Wenn wir einerseits Druck auf Russland ausüben und andererseits die Ukraine entschlossen unterstützen, werden wir diesen feigen und schändlichen Krieg beenden können", sagte Barrot am Montag. Barrot traf nur wenige Stunden nach neuen russischen Angriffen zu seinem zweitägigen Ukraine-Besuch in der Hauptstadt Kiew ein. Er traf sich dort mit Außenminister Andrij Sybiha, Präsident Wolodymyr Selenskyj und Regierungschefin Julija Swyrydenko. Er besuchte zudem Tschernobyl, wo sich 1986 der schlimmste Atomunfall der Welt ereignet hatte. Lesen Sie hier ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine.