Vitamin-D-Präparate enthalten oft auch Vitamin K. Ob die Kombination empfehlenswert ist, ist jedoch fraglich – in bestimmten Fällen ist sie sogar riskant. Vitamin D spielt vor allem für den Knochenstoffwechsel und das Immunsystem eine wichtige Rolle. Unter anderem begünstigt ein Vitamin-D-Mangel eine Osteoporose (Knochenschwund). Viele Menschen haben hierzulande einen (zu) niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Um einen Mangel zu beheben, können Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D beziehungsweise dessen Vorstufen Vitamin D2 oder D3 sinnvoll sein. Im Internet ist häufig zu lesen, dass Vitamin D immer zusammen mit Vitamin K eingenommen werden sollte – denn hohe Vitamin-D-Dosen könnten leicht einen Mangel an Vitamin K auslösen, was den positiven Effekt für die Knochen zunichtemachen würde. Die Kombination der Vitamine D und K soll den Angaben zufolge einen positiveren Effekt auf die Knochengesundheit haben als die Einnahme von Vitamin D allein. Auch soll sie vor Gefäßverkalkung schützen. Im Handel findet sich entsprechend eine Vielzahl an Produkten, die sowohl Vitamin D als auch Vitamin K enthalten. Insbesondere Vitamin K2 ist häufiger zugesetzt, da es im Vergleich zu Vitamin K1 besser vom Körper aufgenommen wird und zudem relevanter für den Knochenstoffwechsel ist. Doch stimmen solche Aussagen? Ist es wirklich empfehlenswert, Vitamin D und K zu kombinieren? Vitamin D und K in Kombination: Belege für Nutzen fehlen Derzeit lässt sich nicht verlässlich beurteilen, inwieweit bei einem Vitamin-D-Mangel die kombinierte Einnahme von Vitamin D mit Vitamin K für die Knochengesundheit wirklich hilfreich ist. Denn es fehlen bislang wissenschaftlich fundierte Studien, die den Nutzen eindeutig belegen oder widerlegen. Daher gibt es keine offiziellen Empfehlungen dazu, Vitamin D zusammen mit Vitamin K2 (oder K1) einzunehmen. Der Dachverband der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e. V. rät vielmehr dazu, Vitamin K2 nicht generell zur Behandlung einer Osteoporose einzusetzen. Wichtig zu wissen ist zudem, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K nicht für jeden geeignet sind. Wann Vitamin-K-Präparate gefährlich sind Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K können für bestimmte Personengruppen zum Risiko werden. Nicht geeignet sind diese Mittel für Menschen, welche Gerinnungshemmer (Blutverdünner) aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) einnehmen. Dazu zählen etwa die Wirkstoffe Phenprocoumon und Warfarin. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, um ein Blutgerinnsel (Thrombose) zu behandeln oder ihm vorzubeugen. Vitamin K fördert die Blutgerinnung. Vitamin-K-Antagonisten sind eine Art Gegenspieler: Sie hemmen die Blutgerinnung, indem sie die Aufnahme von Vitamin K unterdrücken. Dadurch gerinnt das Blut weniger schnell. Patientinnen und Patienten, die Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K1 oder K2 einnehmen, riskieren mit einer Art "Überdosierung", dass die Gerinnungshemmer nicht mehr so gut wirken. Daher sollten sie Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K nicht oder nur nach ärztlicher Absprache einnehmen. Vitamin D: Bedarf ärztlich abklären lassen Unabhängig von der Frage, ob Vitamin D mit Vitamin K kombiniert werden sollte, ist es wichtig zu klären, inwieweit Nahrungsergänzungsmittel im Einzelfall überhaupt nötig sind. Ein Vitamin-D-Mangel kommt zwar relativ häufig vor. Bevor entsprechende Präparate zum Einsatz kommen, sollte allerdings vorab geklärt sein, ob die Person tatsächlich einen Mangel hat – und wenn ja, wie stark dieser ist. Daher empfiehlt es sich, bei Verdacht auf eine Unterversorgung die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen, um die Blutwerte bestimmen zu lassen. Die Ärztin oder der Arzt kann gegebenenfalls auch beurteilen, ob die gleichzeitige Gabe von Vitamin K bedenkenlos ist oder ob etwas dagegenspricht. Fazit Es lässt sich derzeit keine allgemeine Aussage darüber treffen, inwieweit die Kombination von Vitamin D und Vitamin K empfehlenswert ist. Vielmehr sind dazu weitere Studien nötig. Empfehlenswert ist, sich vor der Einnahme solcher Präparate ärztlich beraten zu lassen.