VW, Opel, BMW: Hier gibt es die höchsten Rabatte auf Neuwagen

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Die Rabatte auf Neuwagen in Deutschland klettern auf den höchsten Stand seit vier Jahren – und Elektroautos führen das Feld erstmals an. Das steckt dahinter. Rabatte auf Neuwagen haben in Deutschland im September 2025 ein Niveau erreicht, das es seit mehr als vier Jahren nicht mehr gegeben hat. Nach Berechnungen des CAR-Instituts in Bochum lagen die durchschnittlichen Nachlässe bei 18,0 Prozent – ein Wert, der zuletzt im Sommer 2019 erreicht wurde. Auffällig dabei: Elektroautos wurden erstmals stärker rabattiert als Verbrenner. Demnach erhielten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) im Durchschnitt einen Preisnachlass von 18,4 Prozent. Bei Plug-in-Hybriden lag der Rabatt bei 18,2 Prozent, bei reinen Verbrennern bei 17,9 Prozent. Die Daten beruhen auf Transaktionspreisen, also den real bezahlten Summen nach Abzug von Rabatten, nicht auf den offiziellen Listenpreisen. Der Rabatttreiber sitzt in China Eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung spielt der Analyse zufolge der chinesische Hersteller BYD . Das Unternehmen, das ausschließlich E-Autos und Plug-in-Modelle verkauft, hat in den vergangenen Monaten deutliche Absatzprobleme verzeichnet – sowohl im Heimatmarkt China als auch international. Die ursprünglich für 2025 geplante Zahl von 5,5 Millionen verkauften Fahrzeugen wurde auf 4,6 Millionen reduziert. Auch die Produktion wurde im Sommer bereits zurückgefahren. In Deutschland versucht BYD, mit aggressiven Rabatten Bekanntheit und Marktanteile zu gewinnen. Über 60 Prozent der Neuzulassungen in den ersten acht Monaten des Jahres entfielen auf sogenannte Eigenzulassungen, also Fahrzeuge, die zunächst auf Händler oder Vermieter angemeldet werden und später rabattiert an Kunden verkauft werden müssen. Dieses Vorgehen erhöht den Druck auf die Neuwagenpreise zusätzlich, andere Hersteller müssen nachziehen. Übersicht: So hoch sind die Rabatte Die Top-20-Verbrenner im September (aus Übersichtsgründen wurde die genaue Ausstattung weggelassen). Rabatt-Rekordhalter ist hier der Opel Astra, der rund ein Drittel günstiger verkauft wurde. Modell Listenpreis in Euro Transaktionspreis in Euro Rabatt Opel Corsa 1.2 22.890 16.364 28,5 % MG Z5 1.5 VTI-tech 22.990 21.185 7,8 % Mini Cooper C 3-Türer 27.200 25.019 8 % Audi A4 Limousine 35 TFSI 45.200 39.731 12,1 % VW Golf 1.5 TSI 29.395 25.130 14,5 % VW Passat 1.5 eTSI 42.540 36.367 14,5 % VW Tiguan 1.5 eTSI 38.850 33.213 14,5 % Cupra Leon 1.5 TSI 37.050 28.710 22,5 % Skoda Kodiaq 2.0 TDI 46.500 38.037 18,2 % Skoda Octavia Combi 1.5 TSI 28.490 22.077 22,5 % BMW X1 18i 44.600 36.765 17,6 % Audi Q5 35 TDI 52.300 45.972 12,1 % Volvo XC40 B3 42.490 35.607 16,2 % BMW X3 20 xDrive 59.800 48.002 19,7 % Nissan Qashqai 1.3 DIG-T 34.290 26.695 22,2 % Opel Astra 1.2 Turbo 29.390 19.248 34,5 % Toyota Yaris Hybrid 116 25.500 23.330 8,5 % BMW 3er Limousine 320i 52.200 38.754 25,8 % BMW 5er Limousine 520d 61.600 48.174 21,8 % Audi A6 Avant 35 TDI 58.000 48.662 16,1 % Durchschnitt Top 20 40.064 32.852 17,9 % Bei den 20 untersuchten E-Autos stechen vor allem Cupra Born (29,4 Prozent Nachlass), Kia EV3 (27,7 Prozent) und der BMW i5 (26,2 Prozent Rabatt) hervor: Modell Listenpreis in Euro Transaktionspreis in Euro Rabatt Opel Corsa Electric 29.990 23.239 22,5 % MG ZS 31.990 25.428 20,5 % Mini Cooper E 27.200 23.931 12 % Toyota bZ4X 42.900 33.220 22,6 % VW ID.3 33.300 28.935 13,2 % VW ID.4 40.335 34.760 13,8 % VW ID.5 48.970 42.166 13,9 % Cupra Born 40.450 28.558 29,4 % Skoda Enyaq Coupé 48.900 40.577 17 % Hyundai Inster 29.100 25.602 12 % BMW iX1 48.800 38.017 22,1 % Audi Q4 e-tron 52.950 40.671 23 % Volvo EX40 49.900 41.892 16,2 % Tesla Model Y 45.970 45.470 1,1 % Kia EV3 35.990 26.011 27,7 % Ford Explorer 39.900 32.116 19,5 % Renault R5 E-Tech 27.900 25.104 10 % BMW i4 eDrive 35 57.600 43.624 24,3 % BMW i5 Limousine eDrive 40 70.200 51.828 26,2 % Audi A6 Sportback e-tron 62.800 49.599 21 % Durchschnitt Top 20 43.263 35.042 18,4 % Auch bei den Plug-in-Hybriden gibt es Rabatte bis zu 23,5 Prozent: Modell Listenpreis in Euro Transaktionspreis in Euro Rabatt Volvo XC60 Recharge T6 66.190 55.467 16,2 % Ford Kuga 2.5 PHEV 43.850 35.913 18,1 % Volvo XC90 Recharge T8 81.390 71.867 11,7 % BMW X1 25e xDrive 51.000 40.205 21,17 % Cupra Leon 1.5 e-Hybrid 43.975 33.636 23.51 % Cupra Formentor 1.5 eHybrid 49.290 38.195 22.51 % VW Tiguan 1.5 eHybrid 51.510 44.036 14,51 % VW Passat 1.5 eHybrid 53.280 45.549 14,51 % Hyundai Tucson 1.6 T-GDI PHEV 48.530 38.091 21,51 % Preisabstand schrumpft Gleichzeitig hat sich der Preisabstand zwischen Elektroautos und Verbrennern im September deutlich verringert und ist so gering wie nie. Laut CAR-Institut lag der durchschnittliche Transaktionspreis eines Elektroautos bei 35.042 Euro – ein neuer Tiefstand. Ein vergleichbarer Verbrenner kam auf 32.852 Euro. Der Unterschied von 2.190 Euro ist der niedrigste, der bislang gemessen wurde. Ein Grund ist auch, dass die Preise von Benzinern und Dieseln aufgrund von Regularien und hohen Investitionskosten der Autohersteller stark gestiegen sind. Im bisherigen Jahresverlauf 2025 erreichten E-Autos einen Marktanteil von 18,1 Prozent – im September lag er sogar bei 19,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 waren es noch 13,5 Prozent. "Car Price Matters", lautet die zentrale These des CAR-Instituts – der Preis entscheidet. Experte rechnet mit sinkenden E-Auto-Preisen Auch in den kommenden Monaten dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen. Das CAR-Institut rechnet mit weiter sinkenden Aufpreisen für Elektroautos – und einer Preisgleichheit mit Verbrennern bereits deutlich vor dem Jahr 2030. Mittlerweile bieten immer mehr Hersteller günstige Einstiegsmodelle für weniger als 30.000 Euro an – zum Beispiel den Renault R5 , den Nissan Micra , den Opel Frontera oder den Citroën e-C3 . Im kommenden Jahr gesellen sich aus dem VW-Konzern der ID. Polo , sein SUV-Bruder ID. Cross , der Skoda Epiq und der Cupra Raval hinzu. Ein Hemmschuh allerdings bleibt den Wissenschaftlern zufolge: das teure Schnellladen entlang der Autobahnen. Bis zu 89 Cent pro Kilowattstunde werden dort aufgerufen. Auf Langstrecken kann das E-Auto damit teurer werden als ein vergleichbarer Verbrenner. Die Autoren der Studie warnen dennoch vor einer Rückbesinnung auf den Verbrennungsmotor . Strategien, die auf ein Aus des geplanten "Verbrenner-Aus" ab 2035 setzen (wobei es sich faktisch nicht um eines handelt), seien riskant . Chinesische Anbieter wie BYD nutzten die Zeit, um Marktanteile in Europa auszubauen. Wer jetzt nicht in ausreichendem Maße in Skalierung und Preisstrukturen investiert, verliere nicht nur Marktpositionen – sondern mittelfristig auch Arbeitsplätze.
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