Warenhauskette Listmann: Aus nach 136 Jahren

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Ein Fachunternehmen für Bastelbedarf aus Mainz schließt drei seiner Filialen, die vierte wird übernommen. Die Geschichte der Firma begann 1889. Die Firma Listmann, die eine Kette für Bastel- und Künstlerbedarf in vier Filialen betreibt, hat ihr Aus angekündigt. Drei der Filialen werden geschlossen, eine vierte in Aachen wird von einem neuen Betreiber übernommen. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Meldungen von Medien auf seinem Instagram-Konto. "Leider schließen wir unsere Filialen in Mainz, Wiesbaden und Koblenz . Wir sind unendlich traurig, dass dieses Kapitel nun bald sein Ende findet und sind gleichzeitig ergriffen von euren lieben und persönlichen Nachrichten auf Social Media", hieß es in dem Beitrag. Geschäftsführer Oliver Listmann sagte der "Mainzer Allgemeinen Zeitung", dass er keine Zukunftsperspektive habe. Er sei 64 Jahre alt und habe keinen Nachfolger. Seine Söhne hätten andere Interessen, Versuche, das Unternehmen zu verkaufen, seien gescheitert. Außerdem machten "herausfordernde Rahmenbedingungen" wie Kostensteigerungen und ein geändertes Einkaufsverhalten der Firma zu schaffen. "Da sind viele Tränen geflossen" Für 115 Mitarbeiter bedeutet die Entscheidung, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren. 50 von ihnen waren am Firmensitz in Mainz beschäftigt. "Es war schwer, über die Schließung zu informieren. Gerade die Älteren kenne ich ja seit Jahren. Da sind viele Tränen geflossen", sagte Oliver Listmann, der das Unternehmen in vierter Generation leitet. Die Firma wurde 1889 von Friedrich Listmann und Johann Stellwagen als Eisenwarenhandel in Mainz gegründet. Nach Stellwagens Tod übernahm Mitgründer Listmann die Führung. 1941 verstarb der Firmengründer, 1945 wurde das Stammhaus bei einem Luftangriff auf Mainz zerstört. Sohn Fritz kehrte ein Jahr später aus amerikanischer Gefangenschaft zurück und begann den Wiederaufbau. 1967 wurde der erste Selbstbedienungsmarkt in Mainz eröffnet, sowohl mit Bau- und Heimwerkerbedarf als auch mit einer Abteilung für Bastel- und Handarbeitsbedarf. Im Jahr 1994 folgte dann die Fokussierung auf Bastel- und Künstlerbedarf, eine Filiale in Wiesbaden wurde eröffnet, eine weitere folgte ein Jahr später in Koblenz, 2002 kam ein Laden in Aachen hinzu. Viele Kunden zeigten sich auf Instagram enttäuscht über die Schließungen. "Das ist wirklich traurig und schade, ich stöbere so gerne bei Euch und die Social Media Aktionen waren wirklich toll", schrieb eine Nutzerin. "Listmann, eine Institution in unserer Branche! Ein Name, der mir seit Anbeginn meiner Selbstständigkeit im Jahr 1992 (damals hießen wir noch Hobby-Koll) geläufig ist", schrieb ein Bastelladen aus Itzehoe .
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