Wespenstich: Können Wespen Krankheiten übertragen?

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Wespenstiche sind schmerzhaft. In seltenen Fällen können die Insekten beim Stich auch Bakterien übertragen. Wie groß das Risiko ist und worauf Sie achten sollten. Es ist ein vertrautes Bild im Sommer: Eine Wespe kreist um das Glas mit Limonade, setzt sich auf süße Speisen oder untersucht den Mülleimer. Und genau hier liegt das Problem. Da Wespen auch an Abfälle und Aas nach Nahrung suchen, können Bakterien an ihnen haften. Diese könne durch den Kontakt auf Speisen, auch auf den Menschen übertragen werden. Aber wie groß ist die Gefahr, dass dadurch auch Krankheiten übertragen werden? Eine Allergie ist die größte Gefahr Wespen sind nicht gefährlicher als andere Insekten. Gesunde Menschen haben in der Regel keine Komplikationen durch Krankheitserreger zu befürchten. Das größte Gesundheitsrisiko besteht auch bei Wespenstichen für Allergiker. Bei ihnen führt ein Stich zu einer starken Überreaktion des Immunsystems mit starken Schwellungen, juckendem Hautausschlag, Schwindel und Übelkeit – bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Mehr zu dem Thema, was bei einer Wespenstichallergie zu tun ist, erfahren Sie hier . Wespenstich: Bakterien können zu Komplikationen führen In selteneren Fällen kann ein Wespenstich aber auch eine Infektionskrankheit zur Folge haben. Das ist der Fall, wenn Bakterien über den Stich ins Gewebe gelangen. Dann kann es zu folgenden Komplikationen kommen: Erysipel (Wundrose): Ein Erysipel ist eine akute Entzündung der Haut. Es macht sich in der Regel wenige Stunden bis zwei Tage nach dem Insektenstich bemerkbar. Dann kommt es zu einer glänzenden, sich flächenhaft ausbreitenden Hautverfärbung, deren Rand meist scharf begrenzt und oft gezackt ist. Der entzündete Hautbereich schwillt an, tut weh und ist heiß. Gleichzeitig entstehen oft Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl. Überdies sind Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Schüttelfrost sowie Übelkeit und Erbrechen möglich. Betroffene benötigen schnellstmöglich ärztliche Hilfe, da sich die Infektion sonst ausbreiten kann. Allerdings kommen Erysipele hauptsächlich bei Personen vor, deren Abwehrkräfte geschwächt sind oder die eine Erkrankung haben, welche das Risiko für Hautinfektionen erhöht. Erfahren Sie hier, w er zur Risikogruppe gehört und wie Sie ein Erysipel von einer normalen Reaktion nach Insektenstichen unterscheiden . Sepsis (Blutvergiftung): Bleibt ein Erysipel unbehandelt, kann es hingegen passieren, dass sich die Erreger in tieferen Gewebeschichten und schlimmstenfalls im gesamten Körper ausbreiten. Dann kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Neben den oben beschriebenen Hautreaktionen kommt es dabei zu starkem Krankheitsgefühl, Fieber und Schüttelfrost, Benommenheit, beschleunigter Atmung und Herzrasen. Bei diesen Symptomen ist ein Anruf beim Rettungsdienst (Notrufnummer 112) notwendig, weil eine Blutvergiftung so schnell wie möglich im Krankenhaus behandelt werden muss. Andernfalls drohen lebensgefährliche Folgen bis hin zu Organversagen. Lesen Sie auch : Blutvergiftung nach Mückenstich – so äußert sie sich In Ausnahmefällen kann es nach Wespenstichen zu ungewöhnlich schweren Reaktionen kommen. Dazu gehört etwa eine Vergiftung durch das Insektengift, wenn jemand sehr viele Stiche auf einmal erleidet. Dann drohen Schäden an Muskeln, Blut, Gehirn, Leber oder Nieren – vor allem Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen sind gefährdet. Auch nach einzelnen Stichen können in sehr seltenen Fällen ungewöhnliche Krankheitsbilder auftreten, etwa Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitis), Nierenschäden oder neurologische Beschwerden. Warum solche Reaktionen entstehen, ist bislang nicht geklärt. Lesen Sie auch : Was tun bei einem Hornissenstich? Was Sie nach einem Wespenstich beachten sollten Um Infektionen nach dem Stich einer Wespe zu vermeiden, sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Verbleibenden Stachel entfernen. Bereich mit Seife und Wasser waschen, um mögliche Keime zu entfernen. Ein kalter Umschlag oder Spülen mit kaltem Wasser lindert die Schwellung und den Juckreiz. Beobachten Sie die Stelle: Wird die Rötung größer, schmerzhafter oder tritt Fieber auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Kratzen sollten Sie aufgrund eines möglichen Infektionsrisikos vermeiden. Experten empfehlen auch auf traditionelle Hausmittel wie Essig zu verzichten. Weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Wespenstichen finden Sie hier . Fazit Wespen sind zwar lästig, stellen für gesunde Menschen aber nur selten ein gesundheitliches Risiko dar. Komplikationen durch Bakterien oder ungewöhnliche Reaktionen kommen vor, sind jedoch Ausnahmen. Die größte Gefahr bleibt eine allergische Reaktion oder ein Stich in den Mund- und Rachenraum. Wer die Einstichstelle sauber hält, kühlt und auf Veränderungen achtet, ist in der Regel gut geschützt. Bei ungewöhnlichen Symptomen wie Fieber, starken Schmerzen oder Atemnot sollte allerdings nicht gezögert, sondern sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
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