Wimbledon: Sieg im Traumfinale – Sinner entthront Alcaraz

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Der Italiener und der spanische Titelverteidiger liefern sich ein spannendes Duell – das mit zunehmendem Verlauf aber eine überraschende Wendung nimmt. Jannik Sinner ist zum ersten Mal in seiner Karriere Sieger des traditionsreichen Tennis-Turniers von Wimbledon . Im mit Spannung erwarteten Finale gegen den zweimaligen Titelverteidiger Carlos Alcaraz setzte sich der italienische Weltranglistenerste mit 4:6, 6:4, 6:4 und 6:4 durch. Es ist der insgesamt vierte Grand-Slam-Titel für den 23-Jährigen, dem damit auch die Revanche für die Niederlage im Finale der French Open vor einem Monat gelang. Sinner zeigte direkt zu Beginn aggressives Tennis. Der Italiener attackierte früh den zweiten Aufschlag von Alcaraz, brachte den Spanier in Bedrängnis und nahm ihm erstmals zum 3:2 den Aufschlag ab. Doch auch Alcaraz erhöhte Tempo und Präzision in den langen Ballwechseln, holte sich das Break zurück. Sinner wirkte angeschlagen, geriet immer mehr in die Defensive, verlor vier Spiele in Serie. Beim Satzball konterte Alcaraz eine krachende Vorhand des Südtirolers die Linie entlang per Rückhand im Ausfallschritt. Gleich zweimal rutschte Sinner auf dem ausgetretenen Gras hinter der Grundlinie aus, ließ sich davon aber ebenso wenig aus dem Konzept bringen, wie von der kuriosesten Szene des Finals: Der Korken der Champagnerflasche eines Fans landete nur knapp neben ihm, als er aufschlagen wollte, und wurde von Sinner entsorgt (mehr dazu lesen Sie hier ). Auch im zweiten Satz führte der Italiener 4:2, ließ sich den Vorsprung dieses Mal aber nicht nehmen. Mit gleich drei fulminanten Konterschlägen holte er sich sein Aufschlagspiel zum 6:4 und ballte wild entschlossen die Hand zur Faust. Verzweifelt versuchte der Spanier Alcaraz im weiteren Verlauf, mit Stoppbällen den Rhythmus von Sinner zu brechen. Doch laufstark machte dieser den Plan immer wieder zunichte. Sinner agierte immer souveräner, schlug besser auf, nachdem ihm zwei Sätze lang kein Ass gelungen war. Phasenweise wurde es spektakulär: Sinner spielte einen Volley durch die Beine, donnerte den Überkopfball danach aber ins Aus. Dennoch holte er sich den dritten Durchgang und schaffte auch im vierten Satz per Rückhandwinner das frühe Break zum 3:1. Kurz geriet Sinner nochmal ins Wackeln, nach 3:04 Stunden durfte er aber jubeln. Das Match zum Nachlesen im Ticker: Jannik Sinner 4:6, 6:4, 6:4, 6:4 Carlos Alcaraz 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 6:4 – Das Match ist aus. Jannik Sinner ist Wimbledon-Champion 2025. Alcaraz versucht in diesem letzten Spiel nochmals alles, aber es soll nicht sein an diesem Abend für den Spanier. Erst landet er mit einer Vorhand im Aus, dann legt Sinner einen Rückhand-Longline nach. Alcaraz kämpft aber wie ein Löwe, will nochmal jeden Ball erreichen, eilt von einer Linie zur anderen, wird von Sinner über den Platz gejagt – bis er einen Volley des Italiener dann doch nicht mehr kriegt. Bei 40:0 hat Sinner drei Matchbälle. Alcaraz gibt sich aber nicht geschlagen, kontert mit einem scharfen Return, verkürzt nochmal. Sinner stellt sich noch einmal zum Aufschlag auf. Holt Luft. Der Ball fliegt in die Höhe, der Italiener trifft ihn perfekt – und besiegelt seinen ersten Titelgewinn in London mit einem Service-Winner. Danach geht er in die Knie, schüttelt den Kopf, klopft immer wieder auf den Rasen, kann es nicht fassen. Sinner läuft strahlend die Treppen hinauf in seine Box, feiert mit seinem Trainerteam. Es ist am Ende ein völlig verdienter Sieg für den Südtiroler in einem Endspiel, das die ganz großen Erwartungen, die das historische Endspiel von Paris zwischen den beiden geweckt hatte, nicht erfüllen konnte. Zu fehleranfällig war über die Spieldauer vor allem Alcaraz. Sinner dagegen fand nach anfänglichen Problemen immer besser in die Partie, machte den stabileren, fokussierteren Eindruck. Der Weltranglistenerste blieb ruhig, spielte sein Spiel souverän und ist nun zu Recht auch auf der Siegerliste von Wimbledon. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 5:4 – Noch einmal verkürzt Alcaraz. Wieder findet er aber kein Mittel gegen Sinners Return. Dann gleicht der Italiener am Netz zum 30:30 aus, hatte Alcaraz vorher in der Ecke festgenagelt. Der befreit sich darauf mit einem Aufschlagwinner, bringt seinen Service nochmals durch. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 5:3 – Was ist hier denn gerade los? Sinner leistet sich gleich zwei zu leichte Fehler, Alcaraz hat zwei Breakbälle. Doch Sinner kann beide abwehren – obwohl Alcaraz gut in den Rallys drin ist. Aber am Ende fehlt ihm einmal mehr die Genauigkeit in seinen Schlägen, ist gleich zweimal zu weit. Eine eingesprungene Rückhand des Italieners bringt Alcaraz nur ins Netz zurück. Und hat auch auf Sinners nächsten Aufschlag keine Antwort. Jetzt serviert Carlos Alcaraz gegen die Final-Niederlage. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 4:3 – Vielleicht ein letztes Mal in diesem Match brandet Applaus für Alcaraz auf: Wieder kratzt Sinner am Break, landet bei 30:30 aber mit einer Vorhand im Netz. Per Serve-and-Volley schließt Alcaraz dann das Spiel ab. "Carlos! Carlos!"-Rufe hallen über den Centre Court, Alcaraz muss lächeln. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 4:2 – Mit einem Netzroller stellt Sinner auf 4:2. Danach entschuldigt er sich bei Alcaraz. Aber auch diese Situation gibt die Spielverhältnisse wieder: Sinner gelingt einfach mehr als seinem Gegner. In Satz vier ist ihm erst ein unerzwungener Fehler unterlaufen. Einer! 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 3:2 – Schenkt das Alcaraz jetzt wirklich schon her? Natürlich nicht – aber erneut wackelt er gewaltig: 40:0 ist er schon in Front, kassiert dann aber gleich zwei Mal einen Longline, findet in der Folge auch gegen Sinners Return kein Mittel. Es geht über Gleichstand. Und da hat er Glück, dass Sinner mit einem Volley im Netz landet. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 3:1 – Sinner gibt sich dagegen keine Blöße: Zu null stellt er auf 3:1. Langsam wird es eng für Alcaraz. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 2:1 – Der nächste Doppelfehler von Alcaraz. Er schaut immer wieder zu seiner Box, es arbeitet weiter im Spanier, der überlegt, nachdenkt, wie er diesem Sinner beikommen kann. Dann kassiert er einen bärenstarken Return des Italieners, der mit einem Rückhand-Longline auf 40:30 stellt – und erneut Breakball hat. Und mit dem nächsten Rückhand-Longline-Return 2:1 in Führung geht. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 1:1 – Sinner gleicht zu Null aus. 4. Satz, 4:6, 6:4, 6:4, 0:1 – Erneut eröffnet Alcaraz den Satz. Und hat nun mal keine Probleme mit seinem Aufschlag. Ist das der Anfang eines Comebacks? Viel mehr Zeit sollte der Spanier dazu nicht verstreichen lassen. 3. Satz, 4:6, 6:4, 6:4 – Huch! Ein seltener Doppelfehler von Sinner zum 15:15. Wackelt er jetzt doch noch, so kurz vor Abschluss von Satz drei? Nein: Ein Ass als Antwort, ein Überkopf-Volley – und er hat zwei Satzbälle. Alcaraz lässt das hier nur noch über sich ergehen. Und mit einem Aufschlag-Winner ist Jannik Sinner nun 2:1 Sätze vorn. Über den Verlauf dieses dritten Durchgangs hat sich der Eindruck aus Satz zwei manifestiert: Sinner geht hier viel methodischer, planmäßiger, ruhiger vor als sein Gegenüber. Carlos Alcaraz zeigt hier eine ganz merkwürdige, ungewöhnliche Vorstellung in seiner Wechselhaftigkeit und Anfälligkeit für Fehler. Nur 43 Prozent seiner ersten Aufschlage brachte er in Satz 3 durch, hatte dazu keine einzige Breakchance. 3. Satz, 4:6, 6:4, 5:4 – Sinner stellt die Weichen zum Gewinn des dritten Satzes: Erneut ist ein Stop von Alcaraz nicht genau genug – und in der Situation auch der falsche Schlag. Da trifft er aktuell zu oft die falsche Entscheidung. Sinner hält ihn dazu an der Grundlinie, forciert weitere Fehler beim Spanier. Eine Vorhand zum 40:30, und Sinner hat Breakball. In der abschließenden Rally schickt er Alcaraz in die Ecke, der Spanier erreicht den Ball, geht dabei aber zu Boden – und gibt seinen Service ab. 3. Satz, 4:6, 6:4, 4:4 – Sinner lässt Alcaraz mal wieder schön laufen, von einer Ecke in die andere. Immer wieder sitzen die Schläge des Italieners genau auf die Linie. Aber der Spanier erläuft auch die schärfste Vorhand seines Gegners – ehe Sinner per Volley abschließt. Bezeichnend: Ein weiterer Alcaraz-Stopp, der überhaupt nicht sitzt – und von Sinner mit einem Vorhand-Cross auf die Linie zum 30:15 gekontert wird. In der nächsten Rally reagiert Alcaraz dann mit einem Lob über seinen Gegner, erntet dafür mal wieder lauten Applaus. Und was macht Sinner? Reagiert mit einem Ass – obwohl er über den zweiten Aufschlag gehen muss. Das spricht für sein Selbstvertrauen. Mit einem weiteren Ass schließt er ab. 3. Satz, 4:6, 6:4, 3:4 – Ein kurzes Aufschlagspiel von Alcaraz. Dieses Spiel bleibt weiter offen. Kaum vorhersagbar, wer sich hier durchsetzen könnte. 3. Satz, 4:6, 6:4, 3:3 – Alcaraz überrascht Sinner mit einem Vorhand-Cross, den er nur ins Aus zurückbringen kann. Bei 40:30 zaubert der Italiener mit einem Volley zwischen den Beinen – kann den Punkt aber trotzdem nicht machen, weil er die Rally mit einem Überkopf-Volley ins Aus abschließt. Aber Sinner fasst sich wieder und macht sein Aufschlagspiel mit einem Ass letztlich doch zu. Die Partie wirkt in dieser Phase zerfahren, lebt mehr von den Fehlern ihrer Protagonisten denn von Gewinnschlägen. Stand jetzt im dritten Satz: 12 Winner (6 Sinner, 6 Alcaraz) bei 14 unerzwungenen Fehlern (10 Sinner, 4 Alcaraz). 3. Satz, 4:6, 6:4, 2:3 – Das ist zu wild, was Alcaraz hier anbietet: Erst legt er einen Stop ins Netz. Legt dann einen Vorhand-Winner nach – um den nächsten wieder weit ins Aus zu schlagen. Erneut aber bringt er seinen Aufschlag knapp durch – weil Sinner mit einem Rückhand-Longline knapp neben der Linie landet. 3. Satz, 4:6, 6:4, 2:2 – Sinner bestätigt das mit seinem eigenen Aufschlagspiel: Er bestimmt hier die Ballwechsel, agiert, während Alcaraz nur reagiert. Dem Spanier glückt aktuell nur wenig – gerade die spektakulären Schläge gelingen ihm nicht. So auch hier, als er mit einem Vorhand-Longline im Aus landet. 3. Satz, 4:6, 6:4, 1:2 – Erneut wackelt Alcaraz bei eigenem Aufschlag – erneut fällt er aber nicht. Mit einem Aufschlag-Winner stellt er auf 40:30, legt den nächsten nach, ruft sich danach laut "Vamos!" zu. Das braucht er auch. Sinner wirkt aktuell weitaus sicherer, findet mehr Antworten auf Alcaraz‘ Schläge, der wiederum nicht immer den konzentriertesten Eindruck macht. 3. Satz, 4:6, 6:4, 1:1 – Sinner gleicht mit einem schnellen Aufschlagspiel aus. 3. Satz, 4:6, 6:4, 0:1 – Und Alcaraz strauchelt weiter: Gleich zwei weitere Doppelfehler leistet er sich, und Sinner hat zwei Breakbälle bei 40:15 aus seiner Sicht. Der Spanier kann aber beide abwehren, obwohl er beide Male über den zweiten Aufschlag gehen muss – da macht Sinner zu wenig draus. Es geht über Gleichstand. Am Ende bringt er seinen Service mit einem Ass durch. Aber es kann ihm nicht gefallen, wie unsicher derzeit sein Aufschlag ist. Nun kann Sinner zeigen, dass es bei ihm besser sitzt. 2. Satz, 4:6, 6:4 – Satzausgleich! Sinner ballt die Faust, das Publikum jubelt: Erst erreicht der Italiener einen Rückhand-Longline von Alcaraz, der ist beim Konter am Netz zu verhalten – und Sinner punktet mit einem scharfen Vorhand-Cross. Mit einem Vorhand-Longline aus dem Lauf stellt er auf 40:15. Und finisht mit einem weiteren sensationellen Vorhand-Cross. Dieser zweite Durchgang war anfangs geprägt von großer Unsicherheit bei beiden. Sinner war in diesem Satz aber insgesamt der sicherere Spieler, leistete sich nur 8 unerzwungene Fehler – bei 13 von Alcaraz. Der Italiener wirkte hier ruhiger, fokussierter. 2. Satz, 4:6, 5:4 – Auch Alcaraz hat jetzt keine Probleme mit seinem Service. Nun muss Sinner diesen Satz zumachen. 2. Satz, 4:6, 5:3 – Sinner bringt seinen Aufschlag zur Abwechslung mal sicher durch. Jetzt schlägt Alcaraz gegen den Satzausgleich auf. 2. Satz, 4:6, 4:3 – Puh. Wenn diese Chance nicht noch auf Sinner zurückfällt: Denn jetzt wackelt Alcaraz: Eine 40:0-Führung gibt er noch aus der Hand – und leistet sich bei 40:30 zwei Doppelfehler in Folge. Sinner hat Breakball – und kann diesen bei zweitem Aufschlag Alcaraz nicht nutzen. Mit seinem sechsten Ass stellt der Spanier dann auf Vorteil, zittert seinen Service mit einem weiteren Winner durch. Da wird sich Sinner ärgern, diese Möglichkeit zum erneuten Break nicht genutzt zu haben. 2. Satz, 4:6, 4:2 – Erneut ein ganz leichter Fehler von Sinner: Da öffnet er das Spiel gut, will mit einem Vorhand-Longline abschließen – und ist viel zu lang. Mit zwei Aufschlag-Winnern stellt er aber auf 40:30. Dann hat er Glück, dass eine Vorhand vom Netz in Alcaraz‘ Hälfte tropft. Zwei Zahlen, die dieses Spiel bisher gut zusammenfassen: Beide zusammen haben bisher nur 28 Winner geschlagen – bei 36 unerzwungenen Fehlern. 2. Satz, 4:6, 3:2 – Es gibt auch noch kurze Aufschlagspiele: Alcaraz bringt seinen Service schnell durch. 2. Satz, 4:6, 3:1 – Da hadert Sinner mit sich selbst, schimpft: Erst legt er einen Stop ins Netz, dann drischt er eine Vorhand zum Spielgewinn ins Aus. Und muss so über Gleichstand gehen. Reagiert dann aber stark, drängt Alcaraz mit einem Vorhand-Cross in die Ecke, punktet. Bei Vorteil Sinner gibt es dann eine kuriose Szene: Ein Champagnerkorken fliegt auf den Rasen, ein Ballmädchen sammelt ihn ein, das Publikum buht die Verantwortlichen aus. Stuhlschiedsrichterin Alison Hughes spricht eine Ermahnung aus. Und fast wird Sinner sein Aufschlagspiel im wahrsten Sinne des Wortes verkorkst: Erneut geht es über Gleichstand – dann lockt er Alcaraz mit einem Stop ans Netz, schließt per Rückhand-Longline ab. Und bringt seinen Service dann doch mit einem Winner durch. Danach ruft er sich wieder Mut zu. 2. Satz, 4:6, 2:1 – Jetzt unterlaufen aber plötzlich auch Alcaraz Fehler: Mit einem Vorhand-Cross bereitet er einen Stop vor – den er aber ins Netz legt. Dann landet er beim nächsten Ballwechsel erneut im Aus. Sinner kratzt am Break. Aber Alcaraz kämpft sich zurück – auch, weil ebenso Sinner aktuell immer noch die ganz große Sicherheit in den Schlägen fehlt. Der Spanier stellt mit einem Aufschlag-Winner auf 40:30, legt den nächsten zum Spielgewinn nach. Hochklassig ist dieses Match aktuell nur in Phasen, aber nichtsdestotrotz hochspannend. 2. Satz, 4:6, 2:0 – Aber die ganz große Sicherheit fehlt Sinner noch immer: Einen leichten Rückhand-Longline legt er bei 30:30 ins Aus, hat direkt wieder Breakball gegen sich, schaut ratlos drein. Dann reagiert er aber mit einem Service-Winner, ruft sich laut Mut zu – ungewöhnlich für den sonst so reservierten Italiener. Mit einem Volley stellt er auf Gleichstand. Und bringt sein Aufschlagspiel dann doch durch. 2. Satz, 4:6, 1:0 – Ist das die Reaktion, die Sinner braucht? Jetzt reagiert er wieder besser, wirkt wieder energischer. Und Alcaraz beginnt Satz zwei mit einem weiteren Doppelfehler. Bei 40:0 hat er drei Breakbälle. Den ersten wehrt Alcaraz noch ab – den zweiten aber nutzt Sinner. Zeigt danach eine seltene Gefühlsregung. Er weiß schließlich auch: Er darf den Spanier jetzt nicht davonziehen lassen. 1. Satz, 4:6 – Carlos Alcaraz gewinnt diesen ersten Satz – mit dem nächsten Break. Dabei wagt er zunächst zu viel: Eine lange Rally will er mit einer Rückhand lang auf die Linie abschließen – und landet knapp im Aus. Sinner legt einen Aufschlag-Winner nach. Aber er bekommt in dieser Phase keine leichten Punkte mehr – und leistet sich zunehmend leichte Fehler: Bei einer Vorhand ist er zu inkonsequent, zögert – und schlägt sie leichtfertig ins Aus. Dann gerät er beim nächsten Ballwechsel ins Stolpern – und hat Break- und Satzball gegen sich. Den wehrt er mit einem Service-Winner ab, es geht über Gleichstand. Aber Sinner muss aktuell zu oft über den zweiten Aufschlag gehen – die Folge: Sein erster Doppelfehler. Und dann erleben wir den besten Ballwechsel dieses bisherigen Spiels: Erst erreicht der Italiener einen Vorhand-Cross seines Gegners, kontert mit einem Longline – aber den kratzt Alcaraz noch von der Linie, antwortet mit einer Rückhand ins offene Feld. Und hat diesen ersten Satz. Nicht unverdient. Sinner wirkt aktuell aus irgendeinem Grund gehandicapt, scheint mehr mit sich selbst als mit dem Match zu tun zu haben. Bezeichnend für diese Partie bisher: Beide brachten im ersten Satz nur 55 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld, schlugen insgesamt zusammen nur 17 Winner (Alcaraz 11, Sinner 6). 1. Satz, 4:5 – Das Match nimmt an Qualität zu. Das ist dann wiederum perfekt gespielt von Sinner: Er zieht das Tempo an, kommt nach vorn, spielt einen starken Vorhand-Cross, den Alcaraz nicht zurückbringen kann. Dann geht ein Raunen durchs Publikum: Alcaraz unterläuft ein Doppelfehler, der erste der gesamten Partie. Aber der Spanier verhindert das Re-Break: Erst öffnet er das Spielfeld mit einem Aufschlag nach weit außen, schließt mit einer Vorhand ab. Und punktet mit einem Ass. Jetzt serviert Sinner gegen den Satzverlust. 1. Satz, 4:4 – Erstes Break für Alcaraz. Der nächste Klasse-Ballwechsel: Alcaraz spielt einen langen Vorhand-Slice, zwingt Sinner zu einem Not-Schlag und schließt ganz fein am Netz ab. Dann landet Sinner mit einer Vorhand im Seitenaus, Alcaraz schreit laut auf, ballt die Faust. Ein weiterer starker Return – und Alcaraz hat zwei Breakbälle. Dann schenkt ihm der Italiener eine Rückhand ins Netz – und es steht 4:4. 1. Satz, 4:3 – Da stöhnt Alcaraz auf: Mit einer Vorhand mit Nachdruck stellt er auf 40:15, hat dann etwas Glück, dass Sinner einen Stop nur ins Aus zurückbringen kann. Nach dem Spiel sitzt Alcaraz auf seiner Bank, kommuniziert mit seinem Trainerteam gegenüber in der Box. Dieses Aufschlagspiel wird ihm gutgetan haben. 1. Satz, 4:2 – Alcaraz geht direkt auf das Re-Break, erzwingt Fehler beim Italiener. Dann wird er von Sinner aber mit einem Stop überrascht. Den erreicht Alcaraz zwar noch, kann den Volley ins freie Feld aber nicht mehr abwehren. Mit einem Ass schließt Sinner ab. 1. Satz, 3:2 – Wir haben das erste Break dieser Partie. Ist dieses Spiel der Brustlöser? Sinner variiert, lockt Alcaraz mit einem Rückhand-Longline nach Außen, schließt den Punkt mit einem Stop ab – einer der wenigen Winner bisher in dieser Partie. Und kaum schreibe ich das, kontert Alcaraz selbst mit einem Rückhand-Longline – das Publikum am Centre Court wird das erste Mal richtig laut. Da wollte Sinner zu viel, kam zu früh ans Netz. Beim nächsten Ballwechsel versucht er es erneut, will die Initiative übernehmen – und verkürzt mit einer Vorhand auf 30:40. Dann erzwingt er mit dem nächsten Rückhand-Longline Gleichstand, Alcaraz kommt ins Straucheln. Landet beim nächsten Ballwechsel nach starkem Return des Italieners im Netz – und hat Breakball gegen sich. Den nutzt Sinner direkt, geht erneut früh auf die Vorhand seines Gegners – und holt sich Alcaraz‘ Aufschlagspiel. 1. Satz, 2:2 – Es ist deutlich, wie Sinner darum ringt, zu seinem Spiel zu finden: Nach jedem Aufschlag-Winner ballt er die Faust, spricht sich Mut zu. Zu Null bringt er sein Aufschlagspiel durch. 1. Satz, 1:2 – Ein ganz starker Vorhand-Inside-Out von Alcaraz direkt in die Ecke – den kann Sinner nicht mehr zurückbringen. Der Spanier legt zwei Service-Winner nach. Sinner versucht sein Bestes, die Ballwechsel länger zu halten – mit Erfolg: Erst ist Alcaraz mit einer Vorhand zu lang, dann landet er im Netz. Aber auch er schließt das Spiel letztlich erneut mit einem Aufschlag-Winner ab. Beide wirken noch immer nicht recht gelöst. 1. Satz, 1:1 – Das macht Alcaraz eigentlich gut: Ihm gelingen schon jetzt gute Returns, versucht, zu verhindern, dass Sinner zu seinem Spiel findet. Mehrfach spielt er ihm eine Vorhand direkt vor die Füße, die Sinner Probleme bereitet. Mit einem Ass schließt er sein Aufschlagspiel dann aber doch kraftvoll ab. 1. Satz, 0:1 – Alcaraz beginnt das Match mit einem Ass, legt einen Aufschlag-Winner nach. Dann muss er mehrfach über den zweiten Aufschlag gehen, bringt seinen Service aber trotzdem durch, weil Sinner noch die Genauigkeit in seinen Returns fehlt. Beiden ist die Anspannung anzumerken. Vor dem Beginn – Sinner gewinnt den Münzwurf bei Stuhlschiedsrichterin Alison Hughes. Er entscheidet sich, zuerst zu returnieren. Vor dem Beginn – Unter großem Applaus betreten Sinner und Alcaraz jetzt den Centre Court. Gleich werden sich beide noch kurz einspielen. Vor dem Beginn – Spannend zudem: Seit den Australian Open 2024 haben nur Sinner und Alcaraz die Grand-Slam-Turniere gewonnen, inzwischen sind es sieben in Serie. Vor dem Beginn – Mit Alcaraz und Sinner treffen die derzeit dominierenden Spieler des Herren-Tennis aufeinander. Beide hatten bereits das längste Finale der Historie der French Open bestritten. Der 22 Jahre alte Alcaraz setzte sich vor gut einem Monat in fünf Sätzen und knapp fünfeinhalb Stunden mit 4:6, 7:6, 4:6, 7:6, 7:6 durch. Vor dem Beginn – Herzlich willkommen zum Liveticker des Wimbledon-Finals zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Um circa 17 Uhr soll es losgehen.
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