Normalerweise glänzt Laura Siegemund bei Grand-Slam-Turnieren vor allem als Doppel-Spezialistin. In Wimbledon schafft die routinierte Schwäbin aber eine Premiere. Laura Siegemund hat überraschend zum ersten Mal in ihrer langen Karriere die dritte Runde von Wimbledon erreicht. Die 37-Jährige bezwang beim Rasen-Klassiker die favorisierte Kanadierin Leylah Fernandez mit 6:2, 6:3. Die Partie hatte wegen Regens am Vormittag mit mehr als zwei Stunden Verspätung begonnen. "Es ist so schön, dafür spiele ich wirklich noch Tennis und noch Einzel, weil ich weiß, dass ich noch geile Ergebnisse haben kann", sagte Siegemund bei Prime Video. "Ich bin megastolz." Vor der Partie sah sich die Doppelspezialistin als "absoluter Underdog" im Duell mit der Weltranglisten-37 und wertete bereits den Auftritt in der zweiten Runde als "Sahnehäubchen". Doch Siegemund kam bestens mit dem druckvollen Spiel von Fernandez zurecht, nahm ihrer Gegnerin sofort den Aufschlag ab und lag schnell mit 5:1 vorne. Nach einem umkämpften Start in den zweiten Durchgang schaffte die Schwäbin das Break zum 3:2 und brachte das Match mutig zu Ende. Nun steht sie gegen Australian-Open-Siegerin Madison Keys aus den USA vor einer ganz schweren Aufgabe. Erster deutscher Tennisprofi in Runde drei Siegemund war in Wimbledon bei fünf Anläufen im Einzel bislang nie über die zweite Runde hinausgekommen. Nun steht sie als erster deutscher Tennisprofi unter den besten 32. Bei Grand-Slam-Turnieren feierte sie bislang drei Titelgewinne: Im Doppel gewann Siegemund 2020 die French Open an der Seite von der Russin Vera Swonarewa. 2024 triumphierte sie ebenfalls in Paris mit Edouard Roger-Vasselin (Frankreich) und 2016 bei den US Open mit Ante Pavic (Kroatien) jeweils im Mixed.