Emotionales Comeback von Marco Schwarz: Beim Weltcup-Auftakt in Sölden fährt der Kärntner auf Platz zwei – und lässt nach dem Rennen seinen Tränen freien Lauf. Der alpine Weltcup-Auftakt in Sölden hätte für die österreichischen Athleten kaum besser verlaufen können – zumindest fast. Nach dem Erfolg von Julia Scheib bei den Damen musste sich Marco Schwarz im Riesenslalom der Herren nur einem geschlagen geben: Marco Odermatt. Der Schweizer setzte sich am Sonntag knapp durch, nur 24 Hundertstelsekunden trennten ihn vom Österreicher. Trotz des hauchdünnen Rückstands überwog bei Schwarz die Freude. Für den 30-Jährigen war es der erste Podestplatz seit seinem Slalom-Sieg in Madonna di Campiglio am 22. Dezember 2023 – ein starkes Ergebnis, das nach einer langen Leidenszeit umso bedeutender ist. Schwarz hatte sich schwer am Knie verletzt und gab an, lange selbst nicht zu wissen, ob er überhaupt wieder in den Weltcup zurückkehren könne. Weltcup-Auftakt in Sölden: Odermatt siegt – Ski-Star hüpft vor Freude über Podiumsplatz Im Interview nach dem Rennen zeigte sich Schwarz emotional. ORF-Reporter Rainer Pariasek gegenüber sprach er offen über die schwierige Phase. Tränen flossen, als er sich bei jenen bedankte, die ihn während seiner Verletzungspause unterstützt hatten. Schwarz erklärte: "Es war eine irrsinnig harte und schmerzhafte Zeit für mich." Er habe oft an sich gezweifelt und sich selbst enorm unter Druck gesetzt, um das Comeback zu schaffen. Auch die Vorbereitung auf die neue Saison lief aus seiner Sicht nicht ideal. "Ich war nie bei den Schnellsten dabei", so Schwarz. In den letzten Tagen habe er jedoch intensiv gearbeitet – mit sichtbarem Erfolg. Die Leistung des gesamten Teams in Sölden wertete er als deutliches Zeichen: "Wir brauchen uns vor keinem verstecken, das hat man heute gesehen." Was den Kampf um den Gesamtweltcup betrifft, gibt sich Schwarz noch zurückhaltend. Ein direkter Vergleich mit Odermatt kommt für ihn aktuell nicht infrage. "Ich muss in drei Wettbewerben abliefern", stellte er fest. Während Riesenslalom und Super-G vielversprechend scheinen, ist der sechsfache Weltcup-Sieger im Slalom noch skeptisch. Dort sei seine Ausgangslage aufgrund der Startliste schwierig.