Die deutsche Nationalmannschaft ist einen weiteren großen Schritt in Richtung WM gegangen. In Belfast reichte der DFB-Elf ein Premierentreffer zum Sieg. Dank der Torpremiere von Nick Woltemade hat die deutsche Nationalmannschaft am Montagabend ihr WM-Qualifikationsspiel im Hexenkessel von Belfast mit 1:0 (1:0) für sich entschieden. Gegen eine aufopferungsvoll kämpfende nordirische Auswahl bugsierte der Stürmer von Newcastle United den Ball nach 31 Minuten mit der Schulter zum Treffer des Tages ins Netz. Für Woltemade war es das erste Länderspieltor im sechsten Einsatz. Für die deutsche Mannschaft ist der zweite Sieg gegen Nordirland der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko im kommenden Jahr. Die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann steht nun bei neun Punkten und damit an der Tabellenspitze der Qualifikationsgruppe A. Zweiter ist die Slowakei, die parallel ihr Heimspiel gegen Luxemburg gewinnen konnte und ebenfalls neun Zähler eingefahren hat. Nordirland steht bei sechs Punkten. So lief das Spiel Nagelsmann setzte in Belfast auf jene Elf, die drei Tage zuvor Luxemburg aus seinem alten Sinsheimer "Wohnzimmer" gejagt hatte (4:0) – und damit erstmals seit der Gruppenphase der Heim-EM 2024 in zwei aufeinanderfolgenden Spielen auf dieselbe Startformation. Mit Spielbeginn wurde von den nordirischen Fans jeder gewonnene Zweikampf ihrer Mannschaft frenetisch gefeiert. Der Bundestrainer hatte vor dieser Atmosphäre im Windsor Park ebenso gewarnt wie vor der typisch britischen Spielweise der Heimelf mit langen Bällen. Exemplarisch vorgeführt wurde diese erstmals in der 14. Minute, als Stürmer Jamie Reid einen Abpraller zur vermeintlichen Führung nutzte, die wegen Abseits aber nicht zählte. Deutschland brachte, abgesehen von einem Distanzschuss des Mittelfeldspielers Aleksandar Pavlović (20.), zunächst nichts Gefährliches zustande. Stattdessen bekam die DFB-Elf die Härte der Nordiren zu spüren: Kapitän Joshua Kimmich wurde von einem Knie am Hinterkopf getroffen, Nico Schlotterbeck von einem Stollenschuh an der Wade. Spielerisch war dagegen kaum anzukommen, aber mit Standards. Und so fiel die Führung nicht zufällig nach einer Ecke von David Raum, der bei Newcastle in England gestählte Woltemade vollstreckte etwas glücklich mit der n Schulter. Es war bereits der fünfte deutsche Treffer in der WM-Quali nach einem ruhenden Ball. Nordirland wechselte mit Wiederbeginn offensiv – und plötzlich ergaben sich Räume. Nach einem feinen Pass von Florian Wirtz ließ Adeyemi freistehend das 2:0 liegen (47.). Deutschland kontrollierte das Geschehen mit viel Ballbesitz, zündende Ideen oder gefährliche Abschlüsse blieben aber aus. Das hätte sich beinahe gerächt, doch Torwart Oliver Baumann rettete stark gegen Shea Charles (59.). Serge Gnabry scheiterte aus spitzem Winkel (70.), doch Nagelsmanns Mannschaft fehlte es an Souveränität. Fußballerisch ließ vieles zu wünschen übrig. Wirtz mühte sich redlich, sein Formtief abzuschütteln, doch es gelang ihm nur in wenigen Szenen, seine herausragende Klasse zu zeigen. In der Schlussphase hielt Baumann den Sieg gegen die wild anlaufenden Nordiren fest.