Deutschland will in der Fifa-Weltrangliste zu den besten neun Teams zählen. Dafür braucht es aber auch Mithilfe von anderen Mannschaften – so wie am Donnerstag. Das Topspiel in der WM-Qualifikationsgruppe L hat keinen Sieger gefunden. Die Partie zwischen Kroatien und Tschechien endete mit einem 0:0-Unentschieden. Für Tabellenführer Kroatien bedeutet das, dass der Gruppensieg und die damit verbundene direkte Qualifikation zur WM in den eigenen Händen bleibt. Denn mit 13 Punkten aus fünf Spielen hat das Team um Mittelfeldregisseur Luka Modrić die beste Punkteausbeute. Dennoch könnte das Ergebnis auch negative Folgen für die Kroaten haben. Denn der WM-Dritte von 2022 befindet sich in einem Fernduell mit Deutschland, Marokko und Italien um den neunten Platz in der Weltrangliste. Kroatien (1714,20 Punkte), Italien (1710,06) und Marokko (1706,27) zogen zuletzt durch jeweils zwei Siege an Deutschland vorbei. Die DFB-Elf ist nach der 0:2-Niederlage in der Slowakei im September mit 1704,27 Punkten nur noch Zwölfter. Das Unentschieden der Kroaten gegen Tschechien wird nun zu Einbußen bei Modrić und Co. in der Fifa-Wertung führen. Ob eins oder mehrere der genannten Teams, also auch Deutschland, das ausnutzen können, hängt von den kommenden Resultaten ab. Was ist so attraktiv am neunten Platz in der Weltrangliste? Nur die besten neun Teams der Weltrangliste sind als Gruppenköpfe bei der kommenden Weltmeisterschaft gesetzt. Die WM 2026 besteht erstmals aus 48 Teams. Diese werden auf zwölf Gruppen mit je vier Teams aufgeteilt. Jedes Team hat einen Gruppenkopf. Die drei Gastgeber sind als Gruppenkopf gesetzt. Mexiko ist in Gruppe A, Kanada in Gruppe B und die USA in Gruppe D. Das hätte nicht nur eine wahrscheinlich leichtere Gruppe zur Folge, es gäbe auch einen anderen Vorteil. Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte bereits im März dieses Jahres, dass er einen der oberen neun Plätze in der Weltrangliste haben will, um Gruppenkopf zu werden. "Das ist wichtig, um ein gesetztes Team bei der WM-Auslosung zu sein und einer Mannschaft wie Mexiko mit den geografischen Gegebenheiten aus dem Weg gehen zu können", sagte er. Deshalb ist es für die deutsche Nationalelf umso wichtiger, am Freitag und am Montag die WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg und in Nordirland zu gewinnen.