Wolfgang Grupp kritisiert die deutsche Autoindustrie. Er hat aber auch einen Tipp auf dem Weg in die E-Mobilität. Und der klingt sehr nach dem Erfolgsmodell von Trigema. Der ehemalige Textil-Unternehmer Wolfgang Grupp geht mit der deutschen Autoindustrie hart ins Gericht. Der frühere Chef der Firma Trigema warnt in einem Youtube-Interview mit dem Anlegermagazin "Der Aktionär": "Wir dürfen nicht versuchen, China im Billigsegment zu schlagen. Wir müssen auf Qualität setzen." Analyse: Wohin steuert das Autoland Deutschland? Startschwierigkeiten: Porsche zieht sich aus Batteriefertigung zurück Zuletzt hatte die VW-Tochter Audi ihre China-Strategie radikal umgebaut . Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr in China nur rund 8.000 E-Autos absetzte, handelte der Autobauer und zwar radikal: Seit dieser Woche ist in China eine eigene Billigmarke auf dem Markt. Statt der klassischen vier Ringe im Kühlergrill ziert nur noch der Schriftzug "Audi" die Marke. Das Einsteiger-Auto ist für rund 30.000 Euro zu haben. Grupp sieht in Billig-Strategien nach dem Vorbild von Audi kein zukunftsträchtiges Konzept. "Das billige Auto macht der Chinese – wir müssen das innovativste Auto produzieren", sagte der Geschäftsmann. Grupp forderte: "Die deutsche Automobilindustrie muss nicht das billigste Auto produzieren, sondern das innovativste." Qualität schlägt Preis – das klingt sehr nach dem Erfolgsmodell von Trigema . Kritik auch an der Politik Auch mit der Politik in Deutschland ging Grupp hart ins Gericht. Er vermisste den Mut zu Aufbruch und Innovationen. Er beharrte darauf, dass die Regierung Bedingungen schaffen müsse, die es Unternehmen ermöglicht, mutige und zukunftsweisende Projekte zu realisieren. Grupp war Ende der 1960-er Jahr ins schwäbische Familien-Unternehmen Trigema eingestiegen. Er setzte auf Qualität und produzierte nur in Deutschland. 2023 zog er sich aus dem Geschäft zurück und übergab die Führung an seine Kinder. Vor wenigen Wochen machte Grupp einen Suizid-Versuch öffentlich. Nach eigenen Angaben machen ihm Altersdepressionen zu schaffen. In einem offenen Brief erklärte er mutig und offen: "Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird." Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass er zurückkommen werde. Depressionen, Einsamkeit oder Suizidgedanken können jeden treffen: Wenn Sie zu dem Kreis der Betroffenen gehören oder sich Sorgen um einen Mitmenschen machen, finden Sie im Folgenden Hilfsangebote und Anlaufstellen. Die Kontakte finden sich hier.